Sprachräume, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Übungsband

ZEICHENSETZUNG Beistrich Beachten Sie: Einschübe in die direkte Rede wie „sagte sie“, „dachte sie“, „rief sie“, „überlegte sie“ werden durch Beistriche von der direkten Rede getrennt. Dies gilt auch beim Zusammentreffen mit anderen Satzzeichen oder wenn der Satz nach der direkten Rede fortgesetzt wird: „Ist das wirklich so?“, fragte sie verdutzt. Obwohl sie mir zusicherte: „Morgen bin ich bei euch!“, konnte ich ihr nicht recht glauben. Schreiben Sie die Sätze ab und setzen Sie die fehlenden Anführungszeichen bei Titeln, Zitaten und ironischer Bedeutung. Das sind wirklich feine Freunde, die einen allein zurückgehen lassen! Drei Fehler in einem Satz: eine Spitzenleistung. Kleists Novelle Das Erdbeben in Chili ist sehr spannend. Die Titanic galt als unsinkbar. Seine Kindheit sei eine einzige Karambolage gewesen, meinte Peter Turrini in einem Interview zu seinem Kinderbuch Was macht man wenn… Ratschläge für den kleinen Mann in der Zeitung Die Presse. Im Anfang war das Wort!, so beginnt der berühmte Monolog von Goethes Faust. Das Wort deutsch bedeutete ursprünglich zum eigenen Volk gehörend. Ihre Lieblingssendung: Universum. Lies das Buch Aufbewahren für alle Zeit! von Lew Kopelew! Mir gefällt der Satz Alles kann der Mensch entbehren, nur den Menschen nicht! Hör auf mit deinem ewigen Müssen wir das wirklich tun?! Ü 2 , Setzen Sie die Anführungszeichen bei der direkten Rede und die nötigen Beistriche. Daniel fragte sie: Hat dir der Urlaub gefallen? – Das Schwimmen schon! antwortete sie. – Und was nicht? bohrte Daniel nach. – Mit den Eltern auf Urlaub zu fahren jammerte sie ist eben nicht das Spannendste. – Mit meinen schon gab Daniel zurück die lassen mir ziemlich freie Hand. Warum eigentlich dir nicht? – Wie soll ich das wissen? Keine Ahnung. Aber jetzt muss ich gehen! seufzte sie. – Hört einmal her! rief Herr Burger in die Klasse. – Das tun wir ja immer! antworteten sie im Chor. – Nicht immer seufzte Herr Burger aber immer öfter. – Dann ist es ja fein! rief die gesamte 5a. – Herr Burger erwiderte mit einem Lächeln: Ihr seid ja wirklich meine Lieblings- klasse! – Na klar! Wissen wir ja! Ü 3 ; Begründen Sie die verschiedene Stellung von Punkt, Fragezeichen oder Rufzeichen. a. Wieso liest du Schillers „Räuber“? Er mag den Roman „Quo vadis?“. Bring mir bitte die „Kleine Zeitung“! b. Auf den Transparenten stand: „Diese Schließung hilft niemandem.“ c. Es geht um die Frage „Soll eine Schuluniform eingeführt werden – ja oder nein?“ d. Ich kenne es schon: sein dauerndes „Das geht nicht!“ Erläutern Sie jeweils den Bedeutungsunterschied zwischen den folgenden Sätzen. Viele österreichische Künstler bekommen öffentliche Förderungen. Viele österreichische „Künstler“ bekommen öffentliche Förderungen. – Zweimal Triathlonsieger: wirklich eine Spitzenleistung! 100 Meter in 15,5 Sekunden? Wirklich eine „Spitzenleistung“! KT 1 KT 2 VII Der Beistrich Das vielfältigste Satzzeichen ist der Beistrich. Beistriche sind die Basis dafür, dass die Leserinnen und Leser – und Texte sind ja grundsätzlich dazu gedacht, dass sie jemand liest – einen Text richtig verstehen können. Ob der Sinn der schriftlichen Mitteilung „WARTE NICHT KAUFEN!“ nun ist, dass man kaufen soll –„Warte nicht, kaufen!“ – oder das Gegenteil: „Warte, nicht kaufen!“, entscheidet nur der Beistrich. Aber ohne Zweifel gilt der Beistrich auch als das schwierigste Satzzeichen: so viele Regeln, so viele Anwendungsmöglichkeiten. Aber diese Schwierigkeiten lassen sich bewältigen. 70 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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