Sprachräume, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Übungsband

109 ist mein Geld, mehr habe ich nicht. Ihr habt mir zu viel dafür gegeben, aber das ist Eure eigene Schuld.“ „Ihr seid ein durchtriebener, wunderlicher Schalk!“, erwiderte der Löwenwirt. „Ihr hättet wohl etwas anderes verdient. Ich schenke Euch aber die Mahlzeit und diesen Schilling noch dazu, doch schweigt von der Geschichte, geht morgen zum Wirt vom ‚Goldenen Ochsen‘ gegenüber und macht es mit dem ebenso!“ Till steckte schmunzelnd das Geldstück ein, dann griff er nach der Tür, wünschte dem Wirt einen guten Tag und sagte: „Beim ‚Goldenen Ochsen‘ bin ich schon gestern gewesen(,) und gerade der hat mich zu Euch geschickt. Ihr habt Euer Geld nutzlos vergeudet, nun hört meinen Rat: Vertragt Euch mit Eurem Nachbarn und merkt Euch: Ihnen ist es so gegangen wie allen: Zwei streiten sich(,) und ein Dritter freut sich!“ VII.2 Der Beistrich bei untergeordneten Sätzen oder Wortgruppen Ü1 Als es läutete, sprangen alle auf. – Er konnte nur schlecht arbeiten, weil es dauernd klingelte. – Die Anspannung, bis es läutete, war riesig. – Dass ihn das nichts angeht, das ist wohl klar. – Es war nicht sicher, dass ihn das nicht betreffen sollte, deshalb war auch die Diskussion heftig. – Ob sie das genauso sieht, wissen wir nicht. – Sie hatte nie Zeit, wenn er sie anrief, und sie brach das Gespräch immer schnell ab. S. 74: Ü2 Ich denke, dass er abgereist ist, weil er viel zu tun hat. – Wenn das wahr ist, was du da sagst, dann passt es ja. – Die Geschichte ging gut aus, obwohl die Voraussetzungen nicht stimmten, da anfangs zu viel gefehlt hat. – Es sieht aus, als ob sie ihn mag, ohne dass er es merkt. Ü3 Die Frage, wo er wohnt, ist geklärt. 1 – Unser Ziel ist es, einen guten Eindruck zu machen. 4 – Natürlich ist schlafen angenehmer, als früh aufzustehen. 3 – Der Irrtum besteht darin, dass sie alles für erledigt halten, obwohl noch vieles fehlt. 1, 2 – Ich hoffe, oft von ihr zu hören. 6 – Wir versuchen, die Angelegenheit zu klären. 5 – Wenn du mir das versprichst, bringe ich dir etwas Schönes mit, um dir auch eine Freude zu machen. 1, 3 – Übungen sind da, um gemacht zu werden. 3 – Die Übungen, die aufgegeben wurden, sind dazu da, dass sie gemacht werden. 1, 2 S. 75: Ü4 Ich bin mir sicher, dass sie dableiben wird, solange sie will. 1. 2 – Er wird Probleme bekommen, wenn er nichts anderes tut, als seine Nachbarn zu beobachten. 1, 3 – Insofern es Einsprüche gibt, müssen wir gute Argumente für unsere Meinung haben. 1 – Sie bat, ihn noch heute zu kontaktieren. 6 – Ich glaube, dass dieser Tisch seinen Zweck erfüllt, ohne unser Budget zu belasten. 1, 3 – Probier, sie umzustimmen! 5 – Die Spur, die sie hinterließen, war eindeutig. 1 – Das noch hinzukriegen, das ist eine große Sache. 4 – Auch wenn es schwierig ist, wird es uns gelingen, das hinzukriegen. 1, 5 Ü5 Sie schwang sich(,) die Pizza hinunterschlingend(,) eiligst wieder aufs Rad. P I – Mit viel Käse überbacken(,) schmeckt der Auflauf besonders gut. P II – Laut johlend(,) feierte man schließlich den knappen Sieg. P I – Ich bin ab heute(,) funktionierende Technik vorausgesetzt(,) per Skype erreichbar. P II – Erleichtert über ihr Lächeln(,) verließ die Klasse den Saal. P II – Die Tür abgesperrt(,) und schon sind wir weg. P II – Es gibt(,) das endgültige Ergebnis betreffend(,) noch eine kleine Unsicherheit. P I VII.3 Der Beistrich bei Nachträgen, Zusätzen, Einschüben S. 76: Ü1 Sie, die Volleyballerinnen aus der 5a, haben das Schul- turnier gewonnen. – Die Beistrichsetzung, eine wichtige Sache, ist gar nicht so schwierig zu verstehen. – Das ist das Auto von Maria Lemmerer, der letzten Bäckermeisterin unseres Ortes. – Kennst du Maria Lemmerer, die letzte Bäckermeisterin unseres Ortes? – Sie haben ihre Wohnung in Sendling, Jachenauer Straße(,) perfekt restauriert. Ü2 Im August, nämlich kurz vor ihrem Urlaub, wollen sie heiraten. – Deutsch, besonders Diskussionen und Literatur, ist fast immer spannend. – Viele glauben, und da sind sie nicht allein, dass eine gute Bildungspolitik der Schlüssel für die Zukunft ist. – Leise, er drehte sich dabei langsam um, begann er zu sprechen. Ü3 Jakob, mein alter Freund und Studienkollege, ist frisch verlobt. 1 – Heute ist schon Sonntag, der 12. April(,) und noch immer liegt Schnee. 3 – Ganz gemächlich, wir hatten ja viel Zeit, schlenderten wir nach Hause. 4 – Wohnst du noch immer in Wien, Dreihausgasse, in diesem Altbau? 3 – Dieses Buch, besonders das letzte Kapitel, ist wirklich spannend. 2 – Dazu braucht man scharfes Gemüse, zum Beispiel Gurken und Pfefferoni. 2 – Er, der alte Nörgler, war der einzige Kritiker. 1 – Geänderter Sitzungstermin: 29. 5., 18 Uhr 30(,) im Wörschacherhof. 3 VII.4 Der Beistrich bei Anreden und Ausrufen S. 77: Ü1 Geh, Andrea, kannst du mir bitte meinen E-Book-Reader bringen? An – Ja, das ist fantastisch! Au – Hallo, niemand da? Au – Cool, das ist gelaufen! Au – Super, das hätte ich nicht gedacht. Au – Ach, das ist wirklich schade. Au – Johannes, sag mir die Lösung. An VII.5 Häufige Beistrichfehler a) Ein Beistrich zu wenig Ü1 Sie sagte, dass sie mich morgen abholen werde, und verabschiedete sich. – Er hatte sich vorgenommen, auf sie zu hören, und schränkte das Rauchen drastisch ein. – Mein Freund, ein großer Tierliebhaber, und seine sieben Katzen sind unzertrennlich. – Obst, besonders heimisches, und Gemüse sind wichtige Vitamin- lieferanten. – Es war ein guter Beginn, den sie setzte, und es gelang ihr auch eine gute Fortführung. – Er behauptete, nichts davon sei wichtig. – Es scheint, dieses Problem ist gelöst. – Sie sagten, ihn ginge das nichts an. – Wird dieser Vorschlag angenommen, steht dem Erfolg nichts mehr im Weg. – Keine Ahnung, ob wir nach Paris fahren. (= Ich habe keine Ahnung, ob wir nach Paris fahren.) – Ich habe keine Ahnung, wie darauf reagieren. (= Ich habe keine Ahnung, wie ich darauf reagieren soll.) – Ich habe dafür mehr bezahlt, als du ausgeben musstest. b) Ein Beistrich zu viel S. 78: Ü1 Während der ausführlichen gestrigen Baustellen- besichtigung | fiel der Polier fast vom Baugerüst. – Auf Grund der besonderen Bedeutung dieser Angelegenheit | komme ich persönlich vorbei. – Nach dieser durchtanzten Nacht | schlief sie den ganzen nächsten Tag. – In meinem neu erworbenen Altbau | muss ich sofort mit der Renovierung beginnen. – Wegen der Notwendigkeit strikter Geheimhaltung | können keine Informationen übermittelt werden. KT1 Völlig unklar diese Antwort. – Das ist eine bessere Lösung als seine Idee. – Ich meine, das passt. – Reagiert man schnell genug, kann immer noch geholfen werden. – Ende gut, alles gut. – Gemäß unseren umfangreichen Recherchen muss das Projekt neu verhandelt werden. – Die Gastgeberin interessierte sich mehr für die Speisekarte als für die Unterhaltung ihrer Gäste. – Du kannst mich anrufen, sooft du magst, und ich werde dir Auskunft geben. – Sie rief: „Kommen Sie!“, und dann öffnete sie die Tür. – Ich glaube, du solltest daran denken, mehr Sport zu betreiben, und solltest überhaupt gesünder leben. – Es scheint, die Entscheidung ist gefallen. – Es ist schon später, als wir angenommen haben. – Sehr verständlich, dass Sie nicht antworten. – Nicht dieses Resultat. – Das ist mehr als genug an Erzählstoff. VIII Der Bindestrich S. 79: Ü1 gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, das Erste-Klasse-Deck, die medizinisch-technische Assistentin, E-Mail-Adresse, die 50er-Jahre, VIP-Lounge, dein wiederholtes Sich-gegen-alles-zur-Wehr-Setzen, an der österreichisch-slowenischen Grenze, Bau- und Möbeltischlerei, Erste-Hilfe-Kurs, Kopf-an-Kopf-Rennen, die geforderte 7,5-Tonnen- Beschränkung, die Biathlon-WM, Softdrink-Fans und -Kritiker, Sultan- Ahmed-Moschee, Bertha-von-Suttner-Platz IX Der Gedankenstrich Ü1 Plötzlich – und das war eine riesige Überraschung – begann das Spiel zu laufen. Die Stadt – sie war wie ausgestorben – machte überhaupt einen schlimmen Eindruck. Sie benachrichtigte uns – es war unser Glück –, dass die Fähre überfüllt sei. Die Arbeit ist diese Woche abzugeben – spätestens am Freitag. Der Sieger war – wie konnte es anders sein – Deutschland. Wir werden ihn – diesen Feigling – schon noch zur Rede stellen. Das Resultat war – das musste man zugeben – auch in dieser Höhe verdient. X Der Apostroph Ü1 Felix’ Geburtstag, Petras Idee, Marlis’ Hochzeit, Boulez’ bedeutender Beitrag, die Schwester der Ines, ’s ist schade um ihn, Heidis Treff, er hat’s erfasst, Curt Meyers Bücher, James’ böse Träume, Grass’ Romane Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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