Sprachräume 3, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

89 Mögliche Aufgaben zur Beschreibung epischer Texte ƒƒ Die Interpretation: Genaues Lesen, erste „Interpretationshypothesen“ notieren, Titel deuten; Textsorte charakterisieren, z. B. die typischen Merkmale einer Kurzgeschichte; Erzählperspektive, Erzählzeit; die Figuren analysieren: ihre Handlungen, Beziehungen, Konflikte, Motive, ihre Situation beschreiben, ihre eventuellen Veränderungen feststellen; Textaufbau bestimmen: Einleitung, Hauptteil, Schluss, Absätze, Spannungsaufbau; Sprache, Stil beschreiben: Satzbau, Wortwahl, Sprachniveau, Redeformen; Deutung des Textes (mit Hilfe der ersten „Interpretationshypothesen“); Absicht des Textes, persönlichen Eindruck formulieren, Analyse mit Zitaten belegen. Auseinandersetzungen mit epischen Texten sind z. B. auch als folgende Aufgabenstellungen möglich: ƒƒ zusammenfassung: Autor, Textsorte, Quelle sachliche Wiedergabe der Grundinformationen ohne persönliche Bewertung, außer wenn diese ausdrücklich verlangt wird. ƒƒ Empfehlung: Untersuchung des zu empfehlenden Textes auf Wirkung, Verständlichkeit, Angemessenheit für Zielgruppe; kurzes Eingehen auf nicht empfohlene Texte; Zusammenfassung der Entscheidung. Textkompetenz Schriftliche Kompetenz Eine Empfehlung analysieren Der Redakteur Ihrer Schülerzeitung möchte das Thema „Wie die Jungen ihre Leben planen“ in die nächste Ausgabe aufnehmen und schlägt vor, an die Schüler/innen zu appellieren, ihr Leben bewusst zu gestalten. Dazu möchte er auch einen Text in die Schülerzeitung stellen. Bei seiner Suche ist er auf den Text von Heike Doutiné, die Rede von Steve Jobs und das Gedicht von Ernst Jandl gestoßen. Eine um eine Empfehlung ersuchte Schülerin hat sich für den Text von Heike Doutiné entschieden. Untersuchen Sie ihre Empfehlung: Was sind ihre Hauptargumente? Wo gibt es gefühlsmäßige Elemente, wo argumentative? Womit hätte sie ihre Empfehlung noch erweitern können? Welche Sprachebene wurde von der Verfasserin gewählt? Halten Sie diese Sprachebene in diesem Fall für akzeptabel? Empfehlung Lieber Klaus, da ist die von Dir gewünschte Empfehlung, die Entscheidung ist schnell gefallen. Für mich ist „Jung müsste man sein“ die erste Wahl. Der Titel ist schon ein Hammer: Zwei junge Leute sinnieren darüber, dass man jung sein müsste. Da stimmt ja was nicht. Da haben sich mir buchstäblich die Haare aufgestellt. Was werden sie sein, so um die 20, und da sehen sie ihre Zukunft schon verbaut, verplant, können nur mehr ihr Bedauern im Konjunktiv ausdrücken: „Ich hätte alles werden können!“ Jugend aber, das ist, dass man alles noch vor sich hat (das steht auch im Text), dass das Leben offen und gestaltbar ist, von uns selbst. Gerade Beispiele wie dieser Text, die zeigen, wie manche nicht die geringste Absicht haben, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, sind eine gute Warnung, sich nicht so schnell in das Schema, das andere uns (eh oft gut gemeint) vorschlagen, pressen zu lassen. Ich glaub, der Text spricht unsere Leute auch an, dieses Frage-und-Antwort-Spiel macht ihn abwechslungsreich, und er ist locker zu lesen, gibt aber trotzdem zu denken. Und ein großer Vorteil ist, dass die Hauptfiguren uns nicht so fremd sind, in ihrem (unserem) Alter und auch, weil das gibt’s bei uns auch manchmal, in ihrer Resignation. Aber davor will der Text ja warnen. Also ich halt den Text für gut. War übrigens eine lustige Arbeit, diese Empfehlung; gern wieder einmal … 6.10 2 4 6 8 10 12 14 Eine Empfehlung verfassen Sie, als ebenfalls um Ihre Empfehlung Gefragte(r), neigen dazu, entweder die Rede von Jobs oder das Jandl- Gedicht zu empfehlen. Schreiben Sie eine Empfehlung (270 bis 330 Wörter), welcher der beiden Texte Ihrer Ansicht nach abgedruckt werden sollte. Beschreiben und vergleichen Sie beide Texte, begründen Sie Ihre Wahl. 6.11 Nu zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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