Sprachräume 3, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

75 1. Lesen Sie das Gedicht „Das Göttliche“ von Johann wolfgang von Goethe und fassen Sie dessen Hauptaussagen knapp zusammen. Hauptkompetenz Literarische Bildung: Ästhetische Texte im kulturellen Kontext erfassen Weitere geforderte Kompetenzen Textkompetenz, Sprachreflexion Methodisch-didaktische Hinweise Einzelarbeit Hilfsmittel keine Zeitbedarf 15 Minuten Johann Wolfgang von Goethe: Das Göttliche Edel sei der Mensch, Hülfreich und gut! Denn das allein Unterscheidet ihn Von allen Wesen, Die wir kennen. Heil den unbekannten Höhern Wesen, Die wir ahnen! Ihnen gleiche der Mensch! Sein Beispiel lehr’ uns Jene glauben. Denn unfühlend Ist die Natur: Es leuchtet die Sonne Über Bös’ und Gute, Und dem Verbrecher Glänzen wie dem Besten Der Mond und die Sterne. Wind und Ströme, Donner und Hagel Rauschen ihren Weg, Und ergreifen Vorüber eilend, Einen um den andern. Auch so das Glück Tappt unter die Menge, Fasst bald des Knaben Lockige Unschuld, Bald auch den kahlen Schuldigen Scheitel. Nach ewigen, ehrnen, Großen Gesetzen Müssen wir alle Unseres Daseins Kreise vollenden. Nur allein der Mensch Vermag das Unmögliche: Er unterscheidet, Wählet und richtet; Er kann dem Augenblick Dauer verleihen. Er allein darf Den Guten lohnen, Den Bösen strafen; Heilen und retten Alles Irrende, Schweifende Nützlich verbinden. Und wir verehren Die Unsterblichen, Als wären sie Menschen, Täten im Großen, Was der Beste im Kleinen Tut oder möchte. Der edle Mensch Sei hülfreich und gut! Unermüdet schaff ’ er Das Nützliche, Rechte, Sei uns ein Vorbild Jener geahndeten Wesen! 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 2. Ordnen Sie das Gedicht „Das Göttliche“ einer Epoche zu und begründen Sie Ihre zuordnung. Textkompetenz Literarische Bildung S 3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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