Sprachräume 3, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

SPrACHrAuM 2  Schwerpunkt Sachtexte – Thema „Freundschaft“ 34 Diagramme beschreiben und vergleichen Prüfen Sie, welche 5 Aspekte im Spitzenfeld der Wertorientierung der österreichischen und deutschen Jugendlichen liegen und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen! Erläutern Sie, welchen österreichischen Werten die folgenden deutschen Werte ungefähr entsprechen: „Phantasie und Kreativität entwickeln“, „Fleißig und ehrgeizig sein“, „Von anderen Menschen unabhängig sein“; „Eigenverantwortlich leben und handeln“. Welche Werte der deutschen Jugendlichen haben sich von 2010 bis 2015 am stärksten nach oben bzw. unten entwickelt? a b c 2.2 Textkompetenz Mündliche Kompetenz Diagramme richtig deuten Untersuchen Sie, ob man aus den beiden Diagrammen folgende Behauptungen ableiten kann: ƒƒ Die deutschen Jugendlichen sind „materialistischer“ als die österreichischen. ƒƒ Die Bedeutung von Fleiß und Ehrgeiz ist für die deutschen Jugendlichen von 2010 bis 2015 annähernd gleich geblieben. ƒƒ Das Thema „Gesundheit“ scheint für die österreichischen Jugendlichen im Verhältnis zu anderen Werten einen höheren Stellenwert zu haben als für die deutschen. ƒƒ Österreichische Jugendliche sind optimistischer in Bezug auf ihre Zukunft als deutsche. ƒƒ Ein gutes Familienleben und Freunde bedeuten den Jugendlichen beider Länder viel. ableitbar/ nicht ableitbar ableitbar/ nicht ableitbar ableitbar/ nicht ableitbar ableitbar/ nicht ableitbar ableitbar/ nicht ableitbar 2.3 IN DREI ETAPPEN ZUM VERFASSEN EINER TEXTANALYSE Text 3: Claudia wüstenhagen: Das Geheimnis der Freundschaft Einen Text inhaltlich erfassen Erfassen Sie den folgenden Text, indem Sie ihn zunächst diagonal lesen, in einem zweiten Arbeitsgang die Schlüssel- wörter der einzelnen Absätze markieren und unbekannte Wörter aus dem Kontext erschließen oder nachschlagen. 2.4 Claudia Wüstenhagen: Das Geheimnis der Freund- schaft Rainer Seehase und Gerhard Niemeier sind Freunde fürs Leben. Schon als Kinder haben sie zusammen un- ter den Kirschbäumen im Garten gezeltet und sind auf der Hamburger Alster gerudert. Sie gründeten einen Mickymaus-Club und teilten ihre Comichefte, heute haben sie einen Segelverein und ein gemeinsames Schiff. „Es gibt niemanden, der mich so lange kennt wie Gerhard“, sagt Rainer Seehase. Die beiden trafen sich an ihrem ersten Schultag in Hamburg vor fast 60 Jahren, von da an saßen sie in der Klasse nebeneinan- der. Ein Zufall, aber er könnte erklären, warum sie Freunde wurden. Denn oft reicht die physische Nähe von zwei Menschen, damit zwischen ihnen eine Freundschaft entsteht. Das fand der Psychologieprofessor Mitja Back von der Universität Mainz in einer Studie heraus. Nach dem Zufallsprinzip wies er Studienanfängern in der ersten Vorlesung einen Platz im Hörsaal zu. Erstaunli- cherweise beeinflusste die Sitzordnung in dieser einen Veranstaltung die Entwicklung von Freundschaften: Personen, die zufällig nebeneinandergesessen hatten, waren ein Jahr später stärker miteinander befreundet als Kommilitonen, die voneinander entfernt gesessen hatten. „Menschen bewerten andere spontan positiv, wenn sie sich in unmittelbarer Nähe befinden“, sagt Back […] Berechnung spielt ebenfalls eine Rolle, hat die Studie gezeigt: Wir suchen unsere Freunde auch danach aus, was wir uns von ihnen versprechen. […] In erster Li- nie gilt das für emotionale Bedürfnisse, erklärt der Psychologe Jaap Denissen von der Humboldt-Univer- sität in Berlin: „Wie gut wird eine Person mich trösten oder amüsieren können? Kann sie eine angenehme Stimmung schaffen?“ […] Auch ganz praktische Erwägungen spielen eine Rolle – ob jemand uns bei Reparaturen helfen kann oder 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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