Sprachräume 3, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

SPrACHrAuM 1  Die Vorwissenschaftliche Arbeit 20 Schriftliche Kompetenz wirkt altmodisch; es handelt sich dabei um ein ‚abartiges’ Werk … / Allen Autoren geht es darum …; Die Literatur ist zur Zeit …; Früher war alles … ƒƒ Verwenden Sie unbedingt die Standardsprache, vermeiden Sie Wörter und Wendungen aus Umgangs- und Alltagssprache (egal, sowieso, auf der Leitung stehen, lässig, geil …), verzichten Sie auf Modewörter (trendig, hip, ultimativ, cool …). ƒƒ Verzichten Sie auf Füllwörter, d. h. Wörter, die keine inhaltliche Funktion haben. „Füllwortbeispiele“: an und für sich, auch, bekanntlich, doch, durchaus, eben, einfach, einmal, etwa, freilich, gewissermaßen, gleichsam, irgendwie, mehr oder weniger, praktisch, quasi, unzweifelhaft, voll und ganz, wohl, zweifellos. Stellen Sie zur Überprüfung die Satzprobe an. Wenn der Satz ohne das Füllwort denselben Sinn ergibt, so lassen Sie es weg: Es ist besser, auf diese ziemlich wenig aussagenden Floskeln zu verzichten. ƒƒ Packen Sie nicht zu viele Informationen in einen Satz, vermeiden Sie übertriebenen Nominalstil. Schachtelsätze beeinträchtigen die Lesbarkeit und erhöhen die Fehlerwahrscheinlichkeit: Die Aufgabenstellung meiner Arbeit lag in der Bestrebung, dass ich meine Kenntnisse und die Beherrschung von Interpretationsaufgaben mit angemessenen Methoden ebenso wie meine Selbstständigkeit bei der Aufgabenbewältigung und meine Fähigkeit in der Beschaffung und Bewertung von Literatur unter Beweis stellen kann. Besser: Ich konnte mit der gewählten Aufgabenstellung meine Fähigkeiten, Texte methodisch zu interpretieren und Literatur zu beschaffen, gut einsetzen. Stellen Sie sich Fragen Schreibforscher empfehlen, sich zur Überprüfung eines „wissenschaftlichen“ Stils folgende Fragen zu stellen: Was will ich den Leserinnen und Lesern sagen? Was ist meine Botschaft? Verstehe ich mich selbst, nachdem ich meinen Gedanken aufgeschrieben habe? Kann mich der Adressat/die Adressatin ohne Schwierigkeiten verstehen? Sind meine Argumente klar, einleuchtend und nachvollziehbar ausgedrückt? Ist der Text sachlich und frei von Emotionen? Gibt es eine in manchen Fällen noch präzisere, treffendere und griffigere Formulierungsmöglichkeit als die von mir gewählte? Kann ich den Text noch kürzen, ohne den Sinn zu entstellen? Kann ich einzelne Wörter (zum Beispiel Adjektive) und Sätze streichen? Habe ich Fremdwörter und Fachbegriffe sparsam und gegebenenfalls erklärend verwendet? Enthält der Text noch Nominalisierungen, Wortmonster, Übertreibungen, Klischees, Floskeln, leere Phrasen, „Stammtisch- weisheiten“, die getilgt werden müssen? Habe ich anschaulich geschrieben? NEU: VORGEGEBENE GLIEDERUNG UND FORMALE RICHTLINIEN Ihre VWA muss bestimmte Gliederungs- und Layoutvorschriften einhalten. Hier finden Sie die Informationen dazu: Die Gliederung Das Titelblatt muss folgende Angaben enthalten: Thema der VWA / Name des Verfassers/der Verfasserin / Klasse / Bezeichnung der Schule / Name des Betreuers/der Betreuerin / Datum der Abgabe. Das dem Titelblatt folgende Abstract (1000–1500 Zeichen) bildet so etwas wie eine Kurzfassung der VWA. Sie geben darin Informationen über Thema, Fragestellung, wichtigste Thesen/Ergebnisse, methodische Vorgehensweise. Es sollte nicht länger als eine Seite sein und ist in der Sprache der Arbeit und/oder auf Englisch zu verfassen. Im Vorwort , das fakultativ, also nicht verpflichtend ist, können Sie eine persönliche Begründung der Themenwahl formulieren, ihre Unterstützer/innen erwähnen und Danksagungen aussprechen. Das Inhaltsverzeichnis enthält das Verzeichnis der einzelnen Kapitel. Es wird in Dezimalklassifikation (1 / 1.1 / 1.1.1 / 2.1 / 2.2 / 2.2.1 …) gegliedert und führt jeweils die Seitenzahl an, mit der jeder neue Abschnitt beginnt. Anmerkung zur Nummerierung der Seiten: Das Titelblatt zählt als Seite 1, wird jedoch nicht nummeriert. Abstract, Vorwort und Inhaltsverzeichnis werden fortlaufend mitgezählt. Sie können, müssen aber nicht mit einer Seitenzahl nummeriert werden. Der eigentliche Textteil gliedert sich in ƒƒ die Einleitung , die Thema und Ziel der VWA angibt, über die konkrete Fragestellung informiert und Einblick in Vorgangsweise und Gliederung der Arbeit bietet; ƒƒ den Hauptteil , den wichtigsten Teil der Arbeit, in dem Sie Ihre Interpretationen, Analysen, Ergebnisse, die Auswertung eventueller Befragungen und die Schlussfolgerungen präsentieren; ƒƒ den Schluss (das Fazit), in dem Sie das Ergebnis Ihrer VWA prägnant zusammenfassen und über eventuell offen gebliebene Fragen informieren. Berichten können Sie darin auch über persönliche Erfahrungen während des Arbeitsprozesses und den eventuellen persönlichen Gewinn durch die Arbeit. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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