Sprachräume 3, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

SPrACHrAuM 1  Die Vorwissenschaftliche Arbeit 18 Schriftliche Kompetenz Wahrnehmung bedeutet, die richtige Auslese zu treffen: die richtigen Teile des Gesichtsfeldes beachten, um das Ganze möglichst effizient zu erkennen.“ (URL 1) Die von Ihnen gewählte Form der Quellenangabe müssen Sie für die gesamte Arbeit beibehalten. Erkundigen Sie sich aber jedenfalls, ob an Ihrer Schule eine bestimmte Form der Quellenangabe üblich ist. Auslassungen im Zitat durch […] kennzeichnen, Schrift-/Druckeigenheiten bewahren: „Was wir unter Lesen verstehen, ist der geistige Prozess, durch den der Verstand sich […] am Text abarbeitet .“ (Ebda: 22) „Ebda“ weist darauf hin, dass das Zitat aus dem unmittelbar vorher angegebenen Text stammt, in diesem Fall also aus Adler: „Wie man ein Buch liest“. Sollten Sie Adler noch einmal später zitieren, so führen Sie den Verfasser an und den Hinweis „a. a. O.:“ (am angegebenen Ort) plus Seitenangabe. Druckeigenheiten – hier das kursiv gesetzte „abarbeitet“ – sind zu bewahren. Zum Verständnis nötige Ergänzungen in [ ] setzen, Zitate im Zitat durch einfache Anführungszeichen markieren: „Die heimelig romantisierenden Bilder [in den Romanen von Hans Lebert] sind löchrig und zerfallen. So heißt es einmal: ‚In den Wolken war ein Loch entstanden, und in diesem schwarzen, ausgefransten Loch erschien der Mond’; Leberts Text ist voll von Rissen“ (Zeyringer 2008: 207). Zeichensetzung und Rechtschreibung ohne Änderung übernehmen: „Dann bricht sengend aus ihnen die Lava hervor, der glühende Haß, der unter der Erdkruste lauert“ (Lebert 1960: 42). Nötige grammatische Anpassungen durch [ ], offensichtliche Fehler mit (sic!) kennzeichnen: Lesen besteht aus „zahlreiche[n] Einzelschritte[n] und je mehr ein Leser davon beherrscht, destobesser (sic!) kann er lesen.“ Längere Zitate: Zitate ab etwa 3 Zeilen setzen Sie nicht in Ihren Fließtext, sondern heben sie ab, indem Sie vor und nach dem Zitat einen Abstand zum übrigen Text lassen und das Zitat einrücken, eine andere Schrift oder geringeren Zeilenabstand verwenden. Solche Zitate stehen ohne Anführungszeichen: Nur ein Haufen verrotteter Knochen war unten gewesen, dazu ein bestialischer Geruch, und dann der Schädel eines unbekannten Tieres, groß wie ein Ochsenkopf, doch von anderer Form, und in der Schädeldecke war ein Loch, und man konnte in dieses Gehäuse hineinschauen, und drinnen rollte etwas Schweres hin und her: es war ein plattgedrücktes Klümpchen Blei. (Lebert 1960: 38) Das indirekte (sinngemäße) Zitat Indirekte Zitate fassen wichtige Gedanken einer Textquelle sinngemäß in eigenständiger Formulierung zusammen. Sie werden nicht mit Anführungszeichen markiert. Dem Quellenbeleg, der genauso gestaltet wird wie bei direkten Zitaten, wird ein „vgl.“ (= vergleiche) vorangestellt: Laut Adlers These ist Lesen ein Prozess, in dem sich der Verstand am Text abzuarbeiten hat (vgl. Adler 2007: 22). Indirekte Zitate müssen Sie immer mit Ihrem eigenen Text gut verbinden . Dazu dienen Formulierungen wie die folgenden: Zeyringer weist darauf hin (behauptet …), dass die Romane Leberts … / Lebert betont (unterstreicht …), dass der Hass ... Achten Sie dabei auf die oft notwendige Verwendung des Konjunktivs der indirekten Rede: Adler meint, Lesen sei ein Prozess, in dem sich der Verstand am Text abzuarbeiten habe. NEU: DAS LITERATURVERZEICHNIS Damit die Leserinnen/Leser die Quellen der direkten und indirekten Zitate auffinden können, müssen Sie als eigenen Abschnitt der VWA ein Literaturverzeichnis anlegen, in dem Sie die Quellen „bibliografieren“, getrennt in Primär- und Sekundärliteratur (hier wegen der geringen Anzahl der Quellen nicht durchgeführt), alphabetisch geordnet nach Autorinnen/Autoren, chronologisch gereiht bei mehreren Werken eines Autors/einer Autorin. In der Folge Beispiele für eine besonders oft verwendete Form; Satzzeichen beachten: Einzelwerke: Nachname / Jahreszahl des Erscheinens wie in der Quellenangabe im Text: / Vorname / Nachname / Titel: / Titelzusatz. (Auflage, wenn angegeben). / Ort: / Verlag. Adler 2007: Mortimer J. Adler: Wie man ein Buch liest. Aus dem Englischen von Xenia Osthelder. 1. Auflage. Frankfurt/ Main: Zweitausendeins. Lebert 1960: Hans Lebert: Die Wolfshaut. Roman. Nachwort von Jürgen Egyptien. Hamburg: Claassen. Lebert 1971: Hans Lebert: Der Feuerkreis. Roman. Salzburg: Residenz. Zeyringer 2008: Zeyringer, Klaus: Österreichische Literatur seit 1945. Überblicke, Einschnitte, Wegmarken. Innsbruck u. a.: StudienVerlag. Anmerkung: bei mehr als 2 Verlagsorten (im letzten Beispiel noch Wien und Bozen) wird mit u. a. abgekürzt. Mehrere Werke einer Autorin/eines Autors aus demselben Jahr: wie bei Einzelwerken plus a, b … Röggla 2004 a: Kathrin Röggla: wir schlafen nicht. Roman. Frankfurt/Main: Fischer. Röggla 2004 b: Kathrin Röggla: junk space. Frankfurt/Main: Fischer. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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