Sprachräume 3, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

161 Erläutern Sie mündlich folgende Aspekte des Textes: ƒƒ die Intention und Wirkung von Robert Kochs Sprachgebrauch ƒƒ die Rolle von Metaphern in der medizinisch-ethischen Debatte „Pro und Kontra Embryonale Stammzellenforschung“ ƒƒ weitere Textbeispiele von einflussreichen Metaphern aus der aktuellen Finanz- und Flüchtlingspolitik ƒƒ den Einfluss von Metaphern auf Methoden der Kriminalitätsbekämpfung ƒƒ den Einfluss von Wörtern auf die Wahrnehmung ƒƒ Fassen Sie in eigenen Worten den Einfluss der Sprache auf menschliche Urteile und Handlungen zusammen. Verfassen Sie auf der Grundlage Ihrer mündlichen Analyse eine schriftliche Textanalyse von 405−495 Wörtern. Beschreiben Sie den Inhalt und die Absicht des Textes, vergleichen Sie die beschriebenen Fälle von Beein- flussung durch Sprache und erörtern Sie die Wirkung sprachlicher Metaphern. a b einem guten Zustand. In den vergangenen fünf Jah- ren jedoch sind die Abwehrsysteme der Stadt schwä- cher geworden, und die Stadt ist dem Verbrechen erlegen. Heute gibt es mehr als 55.000 kriminelle Zwischenfälle im Jahr – ihre Zahl hat um mehr als 10.000 zugenommen …Was braucht Addison Ihrer Meinung nach, um die Kriminalität zu reduzieren?“ 71 Prozent der Versuchspersonen in einer ersten Gruppe antworteten, man müsse die Verbrecher ja- gen, hinter Gitter bringen und noch härter als bisher bestrafen. Eine zweite Gruppe von Probanden war da anderer Meinung. Sie empfahlen häufiger, auch die Ursachen der Kriminalität zu ergründen, die Ar- mut zu bekämpfen und Bildungschancen zu verbes- sern. Woher kam dieser Meinungsunterschied? Er ließ sich nicht allein durch andere politische Einstel- lungen der Probanden erklären. Sondern durch ein einziges Wort. Während der Text der ersten Gruppe die Kriminalität als „Bestie“ beschrieb, war im zwei- ten Text von einem „Virus“ die Rede – von einem Krankheitserreger also, gegen den Vorbeugung hel- fen könnte. Ein einziges Wort hatte den Ausschlag dafür gegeben, welche Politik die Probanden befür- worteten. 82 84 86 88 90 92 94 96 98 100 102 104 Quelle: http://www.zeit.de/2014/51/sprache-manipulation-gefuehle ; abgerufen 11.09.2017 Textkompetenz Mündliche Kompetenz Schriftliche Kompetenz THEMA 2: SOzIALE MEDIEn unD „OBJEKTIvITÄT“ Hauptkompetenz und Teilkompetenz Mediale Bildung: Interessen und Absichten von multimedialen Texten erkennen Weitere geforderte Kompetenzen Textkompetenz, Mündliche Kompetenz Methodisch-didaktische Hinweise Partner- oder Einzelarbeit; abschließendes Gespräch im Plenum Zeitbedarf 10 Minuten ohne Abschlussgespräch In sozialen Netzwerken wie Facebook verbreiten sich Gerüchte rasant. Durch diese Gerüchte entstehen Pa- rallelwelten, und vielen Nutzern fällt es schwer, den Wahrheitsgehalt dieser Gerüchte zu überprüfen. […] Die Entstehung solcher unübersichtlicher Parallel- welten hat auch einen technologischen Hinter- grund. Facebook, Google und andere IT-Konzerne setzen seit Jahren auf die Personalisierung von In- halten. Den Nutzern soll ein für sie maßgeschnei- derter Mix an Themen präsentiert werden. Der In- ternetaktivist Eli Pariser hat dies als „Einmotten in eine Filterblase“ bezeichnet. Bei einem Vortrag for- derte Pariser zwei Wissenschafter auf, sich auf ih- rem jeweiligen Google-Konto anzumelden und an- schließend nach dem Ölkonzern British Petroleum (BP) zu suchen. Während ein Forscher Informatio- nen zum Konzern erhielt, wurden dem anderen – der sich mit Umweltschutz beschäftigt hatte –, Nachrichten über die Havarie der BP-Ölbohrplatt- form DeepwaterHorizon angezeigt. Eine „objekti- ve“, für alle gleiche Realität bot Google ihnen also nicht. Besonders Facebook kontrolliert genau, welche Beiträge von Nutzern mit „Gefällt mir“ markiert oder sogar geteilt werden. Der Konzern misst sogar, 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 Hans Rauscher, Fabian Schmid: Wie Mobilmachung im Netz funktioniert S 2 Mediale Bildung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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