Sprachräume 3, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

SPrACHrAuM 10  Kommunikation 138 Sprachreflexion Mündliche Kompetenz Kommunikationsaspekte Folgende vier Aspekte bestimmen die Kommunikation: Inhaltsaspekt, Selbstoffenbarungsaspekt, Beziehungsaspekt und appellativer Aspekt. Kommunikationsfehler und -probleme Kommunikation wird oft durch folgende Fehler beeinträchtigt: falsche Wahl der Kommunikationsform, Verstecken hinter den eigenen Worten; Herabsetzung des anderen, Voreingenommenheit und Vorurteile, unklare Formulierung der Gesprächsabsicht. Gelingende und scheiternde Gespräche Gute Gespräche zeichnen sich dadurch aus, dass Gegensätzliches miteinander verbunden wird, z. B. Ermahnung mit Taktgefühl, Kritik mit Respekt. Aktives Zuhören, Überprüfung, ob man die Äußerungen des Gesprächspartners richtig verstanden hat, klare Fixierung des besprochenen Sachverhalts, Bewusstmachen von Widersprüchen begünstigen das Gelingen eines Gesprächs. Negativ hingegen können sich auswirken: Abwertung der Gesprächspartner oder ihres Anliegens, Besserwisserei, Überredungsversuche, Aufdrängen der eigenen Vorstellungen, „Verhörstil“. Gespräche, die zu scheitern drohen, können gerettet werden durch Metakommunikation, die Gesprächsprobleme zur Sprache bringt, oder durch Vertagung/Unterbrechung des Gesprächs. Unterschiedliches Gesprächsverhalten von Männern und Frauen Männer bestimmen häufig die Themen, kontrollieren den Gesprächsablauf, setzen sich bei „Gesprächsüber- lappungen“ durch. Frauen stellen häufiger Fragen, die zur Aufrechterhaltung des Gesprächs dienen, beziehen ihre Vorredner/innen in ihre Äußerungen ein und leisten somit Basisarbeit. „Typisch“ weiblich sind auch z. B. folgende Charakteristika: Einschränkung des Gesagten, Suche nach Zustimmung, Einladung zur Kritik, Verwendung von Euphemismen, Vermeidung von Vulgärausdrücken. ƒƒ Frauen suchen die Zustimmung ihrer Gesprächspartner/innen: „Meinst du nicht auch, dass …?“; „Ist es nicht so?“ ƒƒ Frauen schützen sich häufig vor möglicher Zurückweisung durch die Indirektheit von Aussagen und Aufforderungen: „Es wäre schön, wenn Sie darauf eingehen könnten …“; „Ist das nicht eine unsinnige Behauptung?“ – „Sollte man dies nicht ändern?“ ƒƒ Frauen benutzen häufiger Formen der Beschönigung, Verkleinerungsformen und Euphemismen. ƒƒ Frauen benutzen weniger Vulgärausdrücke, Zweideutigkeiten, Flüche und Interjektionen. Wenn überhaupt solche Formen verwendet werden, sind sie schwächer als die der Männer. Männer und Frauen im Gespräch Männer und Frauen zeigen unterschiedliches Gesprächsverhalten. Männer bestimmen häufiger die Themen, kontrollieren den Gesprächsablauf, setzen sich bei „Gesprächsüberlappungen“ leichter durch. Frauen stellen häufiger Fragen, die zur Aufrechterhaltung des Gesprächs nützlich sind, beziehen häufiger ihre Vorredner/innen in ihre Äußerungen ein und leisten somit Basisarbeit für das Gespräch. Auch in der Verwendung der Sprache gibt es Unterschiede. „Typisch“ weiblich sind z. B. folgende Charakteristika: Einschränkung des Gesagten, Suche nach Zustimmung, Einladung zur Kritik am Gesagten, Verwendung von Euphemismen, Vermeidung von Vulgärausdrücken. Unterschiedliche Gesprächshaltungen beobachten und erkennen Überprüfen Sie, ob sich die oben zitierten Unterschiede in Verhalten und Ausdrucksweise von Frauen und Männern im Gespräch bestätigen lassen. Teilen Sie dazu die Klasse in zwei Gruppen, eine (größere) „gemischte“ Gesprächsgruppe und eine Beobachtungs- gruppe. Arrangieren Sie dazu als Gesprächssituation eine Diskussion in der Klasse über die Klischees und Vorurteile, die sich im nebenstehenden Cartoon zeigen! Lauschangriff der Woche: Neulich auf dem Parkplatz des „Internationalen Frauenkongresses“ 10.4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=