Sprachräume 3, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

13 Provokationen und Skandale ~ Politik - häufig (Bestechungen, Waffenlieferskandale, Schwarzgelder …) – muss Konkretes sammeln; Showbiz, Film, Stars, Hollywood, Madonna und auch früher der Michael Jackson (!!) ~ Literaturskandale ? ~ „Lit-Nobelpreis an Jelinek: für Boulevardpresse und ihre Leser Riesenskandal: erinnere mich an Leserbrief ungefähr so „ihr Geist nur Mist ausklügelt“ – und ähnliches Gedicht Wolf Martin in Krone; Axolotl Roadkill von der Hegemann gelesen ~ Riesenskandal wegen Sex-Thema und Abschreibevorwurf ~ gibt’s noch typisch österreichische Literaturskandale, Schnitzler natürlich (Antisemitismus im Spiel) ~ Nitsch-Aufreger (Kunstskandal) ~ Aus Deutschunterricht in Erinnerung Skandal um Schillers „Räuber“, Goethe natürlich, Wertherfieber und Wertherverbote ~ Wallraff später mit seinem „Aufmacher“ ~ österreichische Literaturaufreger – richtiger Aufregertyp Thomas Bernhard, laut Deutschlehrerauskunft sogar von früherem Unterrichtsminister als klappsmühlenwürdig bezeichnet (!) ~ der „Heldenplatz“ von Bernhard; Schlingensief in Wien vor Ausländer-raus-Container ~ Gibt’s Autoren, die den Skandal suchen? Machen die Medien den Skandal? ~ Lugnersoaps als Skandal für mich ~ also österreichische LitSkandale, Stoff genug; Liebhaberinnen plus Klavierspielerin von der Jelinek in Verfilmung von Haneke; Klavierspielerin wirklich grausige Filmszenen (Erika und Klemmer); andere Art von Skandalen (Infos ungenau): DDR-Autoren als enttarnte Stasi-Mitarbeiter Stoff genug ~ Skandale in der österreichischen Literatur, das wird’s werden Allerdings braucht die Ideensammlung mittels Freewriting noch eine Strukturierung und Auswahl der Gedanken, etwa durch Anlegen einer Mind-Map. Das endgültige Thema der Schülerin lautete nach Mind-Mapping und Eingrenzung: „Welche Skandale in der österreichischen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts haben die Literatur entscheidend mitgeprägt?“ Präsentiert wurden von ihr die Charakteristika und Auseinandersetzungen um Arthur Schnitzlers „Leutnant Gustl“ und „Reigen“, Thomas Bernhards „Heldenplatz“ und Elfriede Jelineks „Die Klavierspielerin“. Die oben erwähnte Schülerin M. M. bearbeitete übrigens nach Ideenfindung per Freewriting und anschließender Strukturierung durch Mind-Mapping das Thema „Wodurch unterscheiden sich Literaturverfilmung und Original in Robert Schneiders ‚Schlafes Bruder’, Arthurs Schnitzlers ‚Traumnovelle’ und Ödön von Horváths ‚Der jüngste Tag’?“. Das endgültige Thema des Schülers J. S., formuliert als Hypothese, lautete „Gesellschaftliche und politische Kritik und die Darstellung des Ausseerlandes als wichtiges Anliegen der ‚Käfer-Romane’ von Alfred Komarek“. Themen für die VWA und die mündliche Matura in Deutsch finden Sie übrigens online unter www.oebv.at. „Wissenschaftliches“ Schreiben bedeutet, sich mit „Literatur“ auseinanderzusetzen Kaum jemand, der ein Thema zu bearbeiten hat, kann auf Gedanken, Nachforschungen und Erkenntnisse verzichten, die schon andere in Büchern, Aufsätzen, Kritiken formuliert haben. Dennoch sollten Sie unbedingt darauf achten, Ihre eigenen Gedanken und Erkenntnisse nicht gering zu schätzen oder gar nur Gedanken zu verwenden, die andere bereits ausgearbeitet haben. (Vor)wissenschaftliches Schreiben bedeutet nun, dass Ihre Erkenntnisse, die Sie mit der VWA präsentieren wollen, anknüpfen müssen an bisher vorliegende Erkenntnisse und Forschungen anderer und dass Sie diese für Ihre Arbeit verwenden sollen. Schriftliche Kompetenz Die Orientierungsfragen zur Themenfindung einsetzen Widmen Sie eine oder zwei Deutschstunden, entweder individuell oder in Kleingruppen, der Suche nach einem VWA-Thema auf der Basis der oben angeführten „Orientierungsfragen“. Natürlich muss Ihr VWA-Interesse nicht auf das Fach Deutsch beschränkt sein. Beziehen Sie auch die Schulbibliothek zur „Materialfrage“ in Ihre Überlegungen ein. Haben Sie Ihr Interesse definiert, so schließen Sie ein individuelles Freewriting an. 1.1 Der nächste Schritt: Ihre Informationskompetenz ist gefragt ERINNERUNG AN ZWEI WICHTIGE BEGRIFFE An zwei Begriffe sollten Sie sich im Zusammenhang mit der VWA wieder erinnern: Primär- und Sekundärliteratur . Angenommen, Sie interessieren sich für die Gründe, wieso Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werther“ sowohl lebhafte Zustimmung als auch heftige Ablehnung hervorrief, und haben sich auf folgende Fragestellung festgelegt: „Aus welchen Gründen wurde Johann Wolfgang von Goethes Briefroman ‚Die Leiden des Jungen Werther‘ Gegenstand scharfer Kritik und begeisterter Zustimmung?“. Goethes Roman bezeichnet man als Primärliteratur . Texte, die sich der Analyse des „Werther“ widmen, Informationen über den Autor und dessen Kritiker geben, die Gründe für die Begeisterung oder Ablehnung des „Werther“ erhellen oder die Epoche des Sturm und Drang darstellen, werden der Sekundärliteratur zugeordnet. DIE LITERATURRECHERCHE IN BIBLIOTHEKEN Zumeist verfügen Sie selbst nur über einen geringen Teil der Primärtexte oder Sekundärtexte, die Sie für Ihre Arbeit benötigen. Der Besuch von Bibliotheken ist deshalb für Ihre Arbeit von großem Nutzen. Kleinere Bibliotheken – wie etwa Ihre Schul- oder Stadtbibliothek – präsentieren den ganzen Medienbestand für Sie zugänglich vor Ort und gestatten meist auch das direkte Stöbern in den Regalen. Nützlicher für gezielte Literaturrecherche ist allerdings auch Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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