Sprachräume 3, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

SPrACHrAuM 8  Schwerpunkt Drama – „Bühne für Konflikte“ 112 Textkompetenz Literarische Bildung Schritte zur Interpretation dramatischer Texte Einleitungsmöglichkeiten: Kurze Hinweise zu Titel, Thema, Inhalt des Dramas; Hinweise zum Autor; überraschen- der Einstieg mit Zitieren einer auffälligen oder charakteristischen Einzelheit aus dem Drama, persönlicher Bezug, Erfahrungen zum Thema; aktuelle Bezüge des Dramas ƒƒ Interpretationsschritt 1: Deutung des Dramentitels, der den Schwerpunkt des Dramas andeutet: liegt die Betonung auf Einzelpersonen, auf dem Handlungsablauf, auf einem besonderen Anliegen des Dramas? ƒƒ Interpretationsschritt 2: Analyse der Personen des Dramas: ihr sozialer Status, ihre Beziehungen zueinander; Hypothesen, was das „Vorkommen“ bestimmter Personen in Bezug auf Handlung und Konfliktsituation andeuten kann ƒƒ Interpretationsschritt 3: Ort und Zeit untersuchen, unter denen die Personen agieren, sich entwickeln; analysieren, ob die Personen auf bestimmte Orte verwiesen sind, während andere Orte ihnen verschlossen bleiben; untersuchen, ob Orte symbolisch die seelische Situation der Personen spiegeln; deuten, ob bestimmte Epochen/Zeiten die Personen und ihr Handeln bestimmen ƒƒ Interpretationsschritt 4: Dialoge und Monologe als Schwerpunkt der Interpretation analysieren: welche Figuren treten auf, Analyse der Sprache der Personen, ihres Verhältnisses, der Gesprächsanteile, des Gesprächstyps (Argumentation, Beschimpfung, Bedrohung, Versöhnung), der Ziele der Figuren, ihrer psychischen Situation; Deutung des Nebentextes (Szenenanweisungen); Funktion der Szene für die Handlung ƒƒ Interpretationsschritt 5: Erläuterung des in der/den interpretierten Szene/n dargestellten Konflikts, Bestimmen der Konfliktsituation; Analyse eines möglichen inneren Konflikts ƒƒ Interpretationsschritt 6: Möglichkeiten für den Abschluss: Darstellung der Wirkung des Textes auf Sie; Ihre persönliche Wertung, die Sie stets begründen sollen; Kurzzusammenfassung der im Text angesprochenen Problematik; Gedanken darüber, wie die im Text gestaltete Konfliktsituation oder Problematik sich zurzeit darstellen oder in der Zukunft darstellen könnten; Gedanken, was der Text bei den Zuschauern/Zuschauerinnen beziehungsweise Lesern/Leserinnen erreichen will (die Absicht/Intention des Textes); Hinweise auf andere Werke ähnlicher Thematik Anmerkung 1: Zitate erhöhen die Anschaulichkeit und erweisen die Richtigkeit Ihrer Interpretation Anmerkung 2: Achten Sie bei Ihrer Interpretation auf die Ihnen vorliegenden Arbeitsanweisungen: „Charakterisieren Sie die Personen …“, Analysieren Sie die Sprache von …“, „Beschreiben Sie den Konflikt zwischen …“ Zunächst zum ersten Teil, die Arten von Gewalt und zu Zahlen dazu. Sie stammen aus der ersten in Österreich erstellten Gewaltprävalenz-Studie, über die der Standard berichtet. 2333 Österreicher/ Österreicherinnen zwischen 16 und 60 sind dazu befragt worden. Schon der Titel dieses Berichts berichtet über zwei ganz verschiedene Räume der Gewalt, je nachdem, ob man Mann oder Frau ist. Die Gewalt gegenüber Männern spielt sich meist in der Öffentlichkeit ab, Frauen spüren Gewalt eher im „engen sozialen Nahraum“, also zuhause. Und diese Gewalt gegenüber Frauen ist wirklich „gewaltig“, denn 56,8 Prozent von ihnen wurden körperlich angegriffen, 85, 6 Prozent der Frauen sind psychischer Gewalt ausgesetzt. Jede Dritte ist Opfer am Arbeitsplatz geworden. Und auch echter Psychoterror ist vorzufinden, und zwar bei 24,1 Prozent der weiblichen Bevölkerung. Krass sind die vielen Formen der Gewalt: Ohrfeigen, Beleidigungen, Lächerlichmachung, sexuelle Belästigung verschiedenster Art. Die Auswirkungen sind Angst und das Gefühl der Bedrohlichkeit. (…) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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