Sprachräume 2, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

67 Wahre und falsche Behauptungen zu einem Text erkennen Bewerten Sie nach der Lektüre des folgenden Textes, gefunden auf der Website des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ), die angeschlossenen Behauptungen mit „wahr“ oder „falsch“. Stellen Sie falsche Behauptungen richtig, wenn das mithilfe des Textes möglich ist. Streichen Sie Behauptungen zur Gänze, wenn sie sich im Text nicht belegen lassen. 6.4 FUSSGÄNGER SEIN IN ÖSTERREICH UND IN DER EU Schriftliche Kompetenz Textkompetenz DAS „GEHZEUG“ „Fahrzeuge“ und „Flugzeuge“ sind im Bereich der Fortbewegung gewohnte Begriffe. Nicht aber das „Gehzeug“. Dass ein solches tatsächlich existiert, zeigen das folgende Bild und der folgende Text. Sie stammen aus dem Folder „DAS GEHZEUG – Why don’t we do it in the road?“, herausgeben vom Verein „fairkehr“. Rund 160 Fußgänger werden jährlich in Österreich bei Verkehrsunfällen getötet, fast 100 verunglücken im Ortsgebiet. Die Verkehrssicherheit für Fußgän- ger ist in den Gemeinden sehr unterschiedlich: In den sichersten Gemeinden ist das Unfallrisiko vier Mal niedriger als im Durchschnitt. Das zeigt eine Untersuchung des VCÖ. Der VCÖ fordert ver- kehrsberuhigende Maßnahmen und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Bei den Großstädten ist Salzburg Spitzenreiter. Dort liegt das Unfallrisiko für Fußgänger um 24 Prozent unter dem Durch- schnitt der anderen Großstädte. In der Kategorie 30.000 bis 60.000 Einwohner führen Dornbirn und St. Pölten mit einem jeweils um 23 Prozent niedri- geren Unfallrisiko beim Gehen. Bei den Städten mit 20.000 bis 30.000 Einwohnern hat Baden die Nase vorne. Gehen ist in der Kurstadt um 45 % si- cherer als im Durchschnitt. In der Gruppe 10.000 bis 20.000 Einwohner ist Traiskirchen (minus 57 %) der sicherste Ort für Fußgänger, in den Gemeinden mit 5.000 bis 10.000 Einwohnern ist es Zeltweg (minus 75 %), wie die VCÖ-Untersuchung zeigt. […] „In Österreich wird auf die Fußgänger in der Verkehrsplanung und Gesetzgebung viel zu wenig Rücksicht genommen“, stellt Dipl.-Ing.Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut fest. Und das, obwohl 27 Prozent aller Wege in Österreich zu Fuß zurückgelegt werden. Drei von vier tödlichen Fuß- gängerunfällen werden durch Fremdverschulden verursacht, zwei Drittel der Unfälle passieren im Ortsgebiet. Besonders gefährdet sind Senioren. Fast jeder zweite getötete Fußgänger ist älter als 65 Jah- re. Mehr Verkehrssicherheit für Fußgänger ist machbar. So hat Baden ein mehrjähriges Verkehrs- sicherheitsprogramm umgesetzt. Das Ergebnis: die Zahl der Unfälle ist um 60 Prozent zurückgegan- gen. Der VCÖ weist darauf hin, dass Temporeduk- tion bei Ortseinfahrten, ein gutes Stadtbus-Ange- bot sowie Wohnstraßen, Tempo 30 und Fußgänger- zonen die Verkehrssicherheit für Fußgänger erhö- hen. Bei Freilandstraßen sollten von der Fahrbahn getrennte Gehwege selbstverständlich sein, fordert der VCÖ. Verkehrstote Fußgänger pro Jahr pro Million Ein- wohner: Niederlande 7, Schweden 8, Finnland 12, Deutschland 13, Belgien 14, Luxemburg 14, Frank- reich 15, Großbritannien 15, Italien 15, Dänemark 16, EU-Durchschnitt 16, Österreich 20, Spanien 23, Irland 27, Griechenland 37, Portugal 44. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 Österreich liegt bei den Fußgängerunfällen mit tödlichen Folgen im EU-Spitzenfeld. wahr/falsch Je größer das EU-Land, desto weniger gravierende Fußgängerunfälle. wahr/falsch Die Portugiesen fahren am schnellsten. wahr/falsch In den Staaten des ehemaligen Ostblocks leben Fußgänger noch gefährlicher. wahr/falsch Mehr als ein Viertel aller Wege werden in Österreich zu Fuß zurückgelegt. wahr/falsch Die Unfälle mit Fußgängern sind meist auf deren Unachtsamkeit zurückzuführen. wahr/falsch Die gefährdetste Fußgängergruppe sind Leute zwischen 12 und 18 Jahren. wahr/falsch Besondere Unfallgefahr herrscht im Ortsgebiet. wahr/falsch In Zeltweg beträgt die Fußgänger-Unfallhäufigkeit ein Viertel vergleichbarer Städte. wahr/falsch Fußgänger leben einmal gefährlich – daran lässt sich nichts ändern. wahr/falsch Wem gehört der öffentliche Raum? – Eine kurze Abhandlung über das Gehzeug Erfunden 1975 vom Verkehrsplaner Hermann Knofla- cher, ist ein „Gehzeug“ technisch gesehen nicht mehr als ein Holzrahmen mit Trageriemen, genau so groß wie ein Auto. Man stellt sich in die Mitte des Holzrah- mens, hängt sich diesen mit den Trageriemen auf die Schultern und geht damit spazieren. Aber wozu soll das gut sein? Sie haben Recht (falls Sie das gedacht haben): Es ist vollkommen verrückt! So verrückt aber auch wieder nicht, denn das Gehzeug kann unsere Wahrnehmung schärfen, indem es den Blick öffnet auf eine viel größe- re Verrücktheit, die uns in der Regel nicht auffällt, weil 2 4 6 8 10 12 Nu zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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