Sprachräume 2, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

SPRACHRAUM 4 Werbung, Sprache, Stil 48 Mediale Bildung Sprachreflexion den Interessenten – auch für ausgewählte Themen – abonniert worden sind. Besonders häufige Newsletter- produzenten sind die Zeitungen. Beim Anklicken der einzelnen Nachrichten des Newsletters erscheinen dann die Werbeinformationen der Firmen. Auch E-Mails können als Werbeträger dienen. Manche Unternehmen bieten (häufig animierte) E-Cards an, die man als Gruß- oder Glückwunschkarte versenden kann. Beim Öffnen der erhaltenen Karte scheinen dann die Werbebotschaften der Unternehmen auf, welche die elektronische Karte zur Verfügung gestellt haben. Online-Spiele animieren, manchmal mit Gewinnmöglichkeit, zum Mitspielen und machen mit Produkten oder Firmen eben auf spielerische Weise bekannt. Auch das SMS kann der Werbung dienlich sein. Diese Werbung auf dem Handy ist vergleichbar mit der Newsletter-Werbung, ist allerdings auf 160 Zeichen beschränkt. Über Smartphones sind zudem viele verschiedene Werbeformen auf einmal für die Benützerinnen/Benützern zugänglich. Begriffe zur Werbung in den neuen Medien erfassen Informieren Sie sich, zum Beispiel im Internet, über die folgenden Begriffe, und geben Sie deren Definition mündlich wieder: Skyscraper-Banner, Content Ad, Layer Ad, Verbal Placement, Targeting, Site Branding, In-Text- Werbung. 4.7 Das Ziel und die Strategie bildlicher und sprachlicher Verfahren erkennen Beschreiben Sie das Verfahren der „Marlboro“-Adbusting-Werbung. Welche bildlichen und sprachlichen Mittel werden eingesetzt? Suchen Sie im Internet Adbusting-Werbungen und bewerten Sie deren Kreativität – Suchmaschineneingabe z. B.: „Adbusting + Bilder“. Nehmen Sie in den Unterricht Werbebilder mit und versuchen Sie in der Gruppe Ihr eigenes Adbusting. 4.8 a b „Culture Jammer“ und „Adbusting“ GEGEN DIE ÜBERSCHWEMMUNG MIT WERBUNG Der öffentliche Raum und unsere Privatsphäre werden immer mehr von der Aufforderung zum ständigen Konsumieren auch von schädlichen Produkten wie Tabak, hartem Alkohol und Junk Food beansprucht. Gegen diese Überschwemmung und, wie sie es sehen, Manipulation durch Werbung wehren sich die „Culture Jammer“, eine Bewegung, die in Kanada entstand, sich in Frankreich als „Casseurs de Pub“ („Werbungszertrümmerer“) verbreitete und nun weltweit agiert. Eine ihrer Methoden, auf die Manipulation durch Werbung aufmerksam zu machen, ist das so genannte Adbusting: Anzeigen werden kreativ verändert, so dass Botschaften entstehen, die zur ursprünglich beabsichtigten in krassem Widerspruch stehen. Ziel ist es, die „Werbekonsumenten“ zu verwirren, ihre Sehweise zu „entautomatisieren“ und sie dazu zu bringen, kritisch zu betrachten, was die Marketingabteilungen propagieren wollen. Diese Form von Werbekritik wird besonders häufig von Umwelt- oder Tierschutzinitiativen, sozial oder suchtpräventiv arbeitenden Organisationen oder auch von in diesen Bereichen engagierten Einzelpersonen angewendet. Sie zielt nicht seltenauf eine allgemeine Kritik am„Konsumwahn“ oder an einzelnen Produkten, die gegen Kriterien ökologischer und oder sozialer Nachhaltigkeit verstoßen. Für Adbusting eignen sich besonders gängige und bekannte Werbeslogans, deren Veränderung bei den Empfängerinnen und Empfängern der Botschaft einen „Hoppala-Effekt“ auslöst. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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