Sprachräume 2, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

35 Schriftliche Kompetenz Impulstext: Glück kann man lernen. Und das auch noch in der Schule. Das hört sich widersprüchlich an, wird aber seit Montag an einer Schule imdeutschenHeidelberg praktiziert. Zentral ist die Persönlichkeitsbildung der Schüler. Schülern soll ein Bewusstsein von sich, ihrer Umwelt und der Gemeinschaft, in der sie leben, gegeben wer- den. Die Vermittlung von körperlichem Wohlbefinden und sozialen Kompetenzen und das Entdecken von Freude am Lernen stehen erstmals am Lehrplan. Der Schulleiter derWilly-Hellpach-Schule inHeidel- berg, Ernst Fritz-Schubert, hat das Unterrichtsfach „Glück“ erfunden. Seinen Schülern will er wieder Bildung imursprüng- lichen Sinn vermitteln. Schule muss mehr sein als berufliche Qualifikation, mehr als Pauken und mehr als reiner Leistungsdruck. […] Das Interesse am Unterrichtsfach „Glück“ ist groß, mehr als 50 Schüler und Schülerinnen haben sich bereits angemeldet. Der Lehrplan greift weit in die Abenteuer des Alltags hinein. Es geht um Sinnfindung, um Gesellschaft, Gemein- schaft und Umwelt, um Esskultur, Erfahrung der Leistungsgrenzen, Gruppenerlebnisse und Körper- sprache. Der Unterricht des Fachs „Glück“ gestaltet sich an- ders als ein herkömmliches Fach. Es wird Theater gespielt, Betriebe werden besichtigt, Konzentrations- und Bewegungsübungen gelernt und Wunder am Wegesrand entdeckt. Schauspieler, Systemtherapeu- ten und Motivationstrainer gestalten den Unterricht mit. Mit einfachen Übungen werden die positiven Emo- tionen der Schüler verstärkt: Zwei Schüler sitzen Rücken an Rücken. Der eine nennt eine schlechte Eigenschaft an sich selbst, der andere soll sie positiv umformulieren. Zum Beispiel: „Ich bin faul.“ – „Du denkst an dich.“ Oder: „Ich trainiere nicht den linken Fuß“ – „Du hast einen starken rechten.“ „Es ist unser Ziel, starke, zuversichtliche Persönlich- keiten zu formen. Dazu gehört die Fähigkeit, sich zu freuen, zu reflektieren und sich wohlzufühlen, kör- perlich wie seelisch“, so Schubert zur AP. Die Bot- schaft lautet also: Glück ist erlernbar! Die Vermittlung der Inhalte erfolgt nicht durch tra- ditionellenUnterricht, sondern durch das Prinzip der Eigenerfahrung. Allerdings: Bei allem Brechen mit herkömmlichen Konventionen – ohne Noten geht es auch in „Glück“ nicht. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 Was sind die Unterrichtsinhalte und -methoden des neuen Faches „Glück“? Welche Ziele werden mit dem Fach verfolgt? Welche Parallelen weist das Fach zu herkömmlichen Fächern auf? a b c Schritt 2: Gedankensammlung nach der 4-Punkte-Methode Schritt 3: Planung des Aufbaus – Gliederung Legen Sie zu obigem Thema eine Gedankensammlung an. 3.13 Einleitung Zuerst sollten Sie aus der Fülle der gesammelten Gedanken aussortieren, was nicht zum Thema/zu den Arbeitsaufträgen passt. Danach je nach Textsorte und Adressaten planen. Grundsätzlich geht es dabei immer darum, das Interesse der Leserinnen/Leser für das Kommende zu wecken. Als Einleitung können Sie z. B. Folgendes verwenden: – bei „Reportagen“ u. Ä. einen Vorspann – eine Definition des Zentralbegriffs – ein Zukunftsbild – einen aktuellen Anlass (Zeitungs-, Radio-, TV-Meldung) – eine provozierende Aussage zum Thema – einen echten oder fingierten Dialog – ein Zitat, Sprichwort – die Vorwegnahme Ihrer Meinung Textkompetenz An deutscher Schule wird erstmals „Glück“ gelehrt Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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