Sprachräume 2, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

SPRACHRAUM 2 Argumentieren, Kommentieren 24 Beantworten Sie die folgenden Fragen bzw. bearbeiten Sie die Arbeitsaufträge: Welchem Typus würden Sie sich selbst am ehesten zuordnen? Wie möchten Sie gerne sein? Ordnen Sie das Diskussionsverhalten Ihrer Banknachbarin/Ihres Banknachbarn einem Typus zu. Sehen Sie sich in der Klasse eine Talkshow/eine Diskussionsrunde (bzw. einen Ausschnitt daraus) an und ordnen Sie deren Teilnehmerinnen und Teilnehmer einem Diskussionstyp zu. 2.7 a b c In Diskussionen argumentieren REGELN IN KURZFORM Sie sollen nun üben, sich in Diskussionen richtig (ruhig, sachlich argumentierend) zu verhalten, und durchschauen, wie und warum sich andere Diskussionsteilnehmerinnen und Diskussionsteilnehmer so verhalten, wie das oft geschieht (unsachlich, gehässig, aufgebracht, beleidigt …). TYPOLOGIE DER DISKUSSIONSTEILNEHMERINNEN UND -TEILNEHMER In Diskussionen werden Ihnen häufig folgende Typen begegnen: (Beachten Sie: Typologien sind immer vereinfachend und beschreiben einen Grundtypus!) 1. Der „beschwichtigende“ Typ („placating“): Worte: zustimmend Körpersprache: versöhnlich Gefühle: Ich bin nicht viel wert! Ich hasse Streitigkeiten/Konflikte! Typischer Jasager/typische Jasagerin, stimmt immer zu, will Konflikte vermeiden, hält sich – wenn nur irgend möglich – heraus, entschuldigt sich für alles, nimmt jede Kritik auf, fordert für sich nichts, ist selbstlos … 2. Der „anklagende“ Typ („blaming“): Worte: nicht zustimmend Körpersprache: anklagend, fordernd Gefühle: Ich bin von allen verlassen, erfolglos! Typischer Tyrann, Diktator, laut, sucht Fehler immer bei anderen, hebt seine eigene Bedeutsamkeit ständig hervor, will im Mittelpunkt stehen … 3. Der „rationalisierende“ Typ („computing“): Worte: gescheit, vernünftig, verstandesbetont Körpersprache: unbewegt, gespannt Gefühle: werden verdrängt Immer vernünftig, korrekt, zeigt sein Wissen, gibt sich überlegen, zeigt absichtlich keine Gefühle … 4. Der „ablenkende“ Typ („distracting“): Worte: belanglos Körpersprache: eckig, unstet, nervös Gefühle: fühlt sich minderwertig, ist beleidigt, dass sich niemand etwas aus ihm/ihr macht Geht kaum auf Anregungen oder auf andere Personen ein, schon gar nicht auf das Thema, reagiert irrelevant, hilft sich gern mit einem Scherzchen … 5. Der „kooperative, mitarbeitende“ Typ („congruent“): Worte: spiegeln die Gefühle wider, konstruktiv, weiterführend Körpersprache: offen, interessiert, andere miteinbeziehend Gefühle: fühlt sich verantwortlich, wohl oder unwohl, je nachdem, ob etwas „weitergeht“ oder nicht. Versucht Differenzen zu lösen, Stockungen zu beseitigen, ist auf das Ziel hin orientiert, möchte positiv mitwirken, beruhigt oder heizt an … wertschätzende Grundhaltung sich und anderen gegenüber ( Teilweise aus: Virginia Satir: Selbstwert und Kommunikation ) Soll eine Diskussion zu einem konkreten Ergebnis führen und nicht nur leeres Gerede werden, sind die Einhaltung gewisser Grundregeln und eine ausgewogene Diskussionsleitung erforderlich: ƒƒ zuhören und ausreden lassen ƒƒ sich ans Thema halten ƒƒ prägnant formulieren, klar argumentieren ƒƒ auf Aussagen anderer eingehen ƒƒ auf persönliche Angriffe verzichten Mündliche Kompetenz Mediale Bildung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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