Sprachräume 2, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

15 Textkompetenz Sprachreflexion Mündliche Kompetenz Mit welchem Ohr haben Sie gehört, wenn Sie auf die Aussage der Mutter antworten: „Ich habe schon alles gelernt, was ich für morgen brauche!“ Ohr Nr. „Stimmt nicht, sind erst 2 1/4 Stunden!“ Ohr Nr. „Warum bist du schon wieder so grantig?“ Ohr Nr. „Ist ja auch ein spannender Film!“ Ohr Nr. 1.8 a b c d Im Folgenden sind einige Gesprächssituationen skizziert. Mit welchem Ohr wurde gehört, wenn die folgenden Antworten kommen: Mutter sagt zu Tochter: „Wie schaut denn dein Zimmer schon wieder aus?“ – Antwort: „Mir gefällt es so!“ Ohr Nr. Freund sagt zu Freundin: „Hast du dich frisch geschminkt?“ – Antwort: „Was stört dich daran?“ Ohr Nr. Vater sagt zur Tochter: „Diesmal kommst du aber spätestens um elf Uhr nach Hause!“ – Antwort: „Mir passiert schon nichts!“ Ohr Nr. Eine Frau sagt zu einer anderen: „Ist das ein echter Diamantring?“ – Antwort: „Ja!“ Ohr Nr. Lehrer sagt zu Schülern/Schülerinnen beim Betreten: „Hier riecht es aber seltsam!“ – Antwort: „Es ist zu kalt zum Lüften!“ Ohr Nr. 1.9 a b c d e Analysieren Sie die Beziehungsaspekte im folgenden Ausschnitt aus dem Einakter „Abstellgleis“ von Felix Mitterer. Beachten Sie besonders die gelb markierten Aussagen in Bezug auf die „vier Ohren“ und die grün markierten Teile in Bezug auf die Absichten der sprechenden Person. 1.10 Felix Mitterer: Abstellgleis Personen: Alter und Schwiegertochter; Schauplatz: Besucherzimmer in einem Altersheim (Ein Tisch und zwei Stühle. Der Alte und die Schwiegertochter kommen herein, er geht am Stock, sie stützt ihn. Sie trägt einen Mantel, zieht ihn nicht aus.) SCHWIEGERTOCHTER: I hab leider nit viel Zeit. (Sie hilft ihm beim Hinsetzen, setzt sich selbst, entnimmt ihrer Tasche einen Sack Erdnüsse und eine bunt bemalte Papiermütze) Da sind deine Erdnüsse und die Anita schickt dir des. A Mützen aus Papier. Ham’s im Kindergarten gmacht. ALTER: (nimmt die Mütze, schaut sie an) Sehr nett. Des freut mi. (Er setzt sich die Mütze auf, die Schwiegertochter lächelt, er kramt in seinen Taschen, nimmt ein paar Münzen heraus) Gib ihr des. Sie soll sich a Eis kaufen. SCHWIEGERTOCHTER: Geh, lass guat sein. Eis kriegt sie so a. ALTER: Dann soll sie’s in die Sparkasse tuan. SCHWIEGERTOCHTER: (schaut die paar Schillinge an, nimmt sie dann, steckt sie ein) Samma lang nimmer dag’wesen. Muaßt entschuldigen. ALTER: Ah, des versteh i schon. Wer geht denn scho gern ins Altersheim. SCHWIEGERTOCHTER: Der Franz muaß was am Auto richten. Sonst wär er mitkommen. Schöne Grüße. ALTER: (nickt. Eine Weile Schweigen) Wie gehts meiner Haika*? SCHWIEGERTOCHTER: Naja. Alt is sie. ALTER: Der passt des nit, dass i weg bin, was? SCHWIEGERTOCHTER: Na, des passt ihr nit. ALTER: (nach einer Weile) Dass mir der Hund viel lieber ist, sagst du, o Mensch, wär Sünde. Der Hund bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde. (Eine Weile Schweigen) . Wie gehts euch? SCHWIEGERTOCHTER: Ja, geht scho. In Urlaub tät ma gern fahren. Aber die ganzen Raten und alles … Dem Franz ham’s Überstunden weggnommen. ALTER: Urlaub … I bin nie weggfahren. Außer im Krieg. Is doch bei uns a schön. SCHWIEGERTOCHTER: Man möcht halt amal andere Gsichter sehen. ALTER: Glaubst, in Jesolo siegst andere Gsichter? SCHWIEGERTOCHTER: Amal a paar Tag koa Hausarbeit. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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