Sprachräume 2, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

Sprachraum 11 Sprache und Texte aus Mittelalter und Moderne 142 Textkompetenz Literarische Bildung Kompetenztest 11 Hauptkompetenz und Teilkompetenz Literarische Bildung: Einblicke in andere Lebenswelten gewinnen; sich in literatur-, und kulturgeschichtlichen Epochen orientieren; ästhetische Texte im gesellschaftlichen Kontext erfassen; komplexe Inhalte präsentieren; alte literarische Zeugnisse in den Kontext moderner Werke stellen und auf diese schriftlich reagieren Weitere geforderte Kompetenzen Textkompetenz, Schriftliche Kompetenz Methodisch-didaktische Hinweise Teil 1 eventuell Gruppenarbeit Hilfsmittel Wörterbuch Zeitbedarf Teil 1: 20 Minuten (ohne Präsentation); Teil 2 (a): 10 Minuten; Teil 2 (b): 30 – 40 Minuten, je nach Textsorte Klären Sie zunächst mithilfe von Internet oder Lexika die Ihnen unbekannten Begriffe aus der folgenden Tabelle zu Person und Werk Hartmanns von Aue. Erstellen Sie einen Stichwortzettel, getrennt nach Informationen, die sie aus den Selbstzeugnissen Hartmanns und aus Fremdzeugnissen erhalten. Präsentieren Sie im Anschluss daran mündlich das Porträt des Dichters! Anhaltspunkt In Hartmanns Werken Schlussfolgerung Dokumente/ Urkunden Selbst- zeugnisse Hartmann nennt sich in allen seinen epischen Werken selbst, am deutlichsten im „Armen Heinrich“: Ein ritter sô gelêret was, daz er an den buochen las, swaz er dar an geschriben vant: der was Hartman genant, dienstman was er ze Ouwe. Es lebte einmal ein Ritter, der so gebildet war, dass er alles lesen konnte, was er in den Büchern geschrieben fand. Er hieß Hartmann und war Lehensmann in Aue. In seiner Erzählung „Gregorius“ schildert der Autor eine Ausbildung in Grammatik, Rhetorik und Jus. In seinen Werken „Erec“ und „Iwein“ zeigt er Kenntnisse in der klassischen lateinischen Literatur. Neben Latein war ihm auch die französische Sprache geläufig, wie die Bezüge auf Chrétien de Troyes in Hartmanns Epen „Erec“ und „Iwein“ beweisen. Im „Gregorius“ erwähnt der Autor ebenfalls das „Ouwe“ , im „Iwein“ bezeichnet er sich als einen „Ouwære“ . Im „Gregorius“ sagt Hartmann auch über sich: „Ichn wart nie mit gedanke ein Beier noch ein Franke.“ Die Person: Der Dichter nennt sich Ritter, ist also Adeliger, kommt aber aus dem niederen Adel ( dienstmann ). Die Bildung: Hartmann konnte nicht nur lesen und schreiben, sondern hatte umfassende Bildung. Über die im „Gregorius“ erwähnte Ausbildung könnte er aus eigener Erfahrung berichtet haben: Hartmanns Ausbildung erfolgte wohl in einer Klosterschule. Die Herkunft: Aue bedeuet „Land am Wasser“, ist ein auch heute noch sehr häufiger Ortsname – und deshalb schwer zu lokalisieren. Ist Hartmann kein „Beier“ oder „Franke“, dann bleibt im hoch-deutschen Sprachbereich nur mehr Schwaben. In Zusammenhang mit seiner Bildung könnte das „Aue“ in der Nähe eines der großen Bildungsklöster gelegen sein, etwa beim Kloster Reichenau am Bodensee. KT 1 Schriftliche Kompetenz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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