Sprachräume 1, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

SPRACHRAUM 3 Effizienter lesen 36 Verschiedene Techniken der Texterfassung einsetzen, Texte hinsichtlich ihrer Inhalte analysieren Wählen Sie rasch eine der Sie interessierenden Meldungen auf dem Titelblatt aus und lesen Sie die entsprechenden Nachrichten im Blattinneren. Üben Sie an diesem Text eines der „Trainingsprogramme“ zur Texterfassung. Vergleichen Sie anschließend die Resultate in der Klasse. Besuchen Sie die Internetseite einer Tageszeitung, zum Beispiel: www.diepresse.com ; www.derstandard.at ; www.kleinezeitung.at . Wählen Sie einen interessanten Text. Drucken Sie diesen Text aus und verwenden Sie eines der „Trainingsprogramme“ zur Texterfassung. Lesen Sie folgenden Text und wenden Sie wahlweise Schlüsselwortübung, Durchstreichübung, Frageübung oder Leadübung an. Beschreiben Sie anschließend, wie die Autorin die Auswirkungen der neuen Medien auf die Entwicklung der Lesens und Lernens beurteilt. 3.6 a b c Lesetechniken: Je nach Medium, Text und Ziel Ihres Lesens sind verschiedene Techniken anzuwenden: Navigierendes Lesen für Hypertexte, z. B. im Internet; diagonales Lesen für den schnellen Überblick; kursorisches Lesen für das genaue Erfassen von Inhalt und Absicht des Textes. Lesefehler lassen sich vermeiden , wenn man diese Fehler bei sich selbst entdeckt. Häufige Fehler: „Buchstabenlesen“, Mitsprechen, langsames Lesen, mit dem „Finger“ lesen, Einzelwörter lesen. Lesen und Texterfassung sind trainierbar: Wenden Sie für Ihre Lesetraining Schlüsselwort-, Frage-, Durchstreich- oder Leadübung an. Variante 3: Sie können auch einen Text mitbringen, in dem Sie Wörter weggelassen haben. Die Aufgabe Ihres Nachbarn/Ihrer Nachbarin besteht dann darin, diesen Lückentext zu vervollständigen. Achten Sie bei dieser zweiten Möglichkeit auf „faire“ Lücken, die tatsächlich sinnvoll ausgefüllt werden können. Zusammenfassende Übungen Für diese Übungen sollten in die Deutschstunde mehrer Exemplare der gleichen Tageszeitung (dasselbe Datum!) mitgenommen werden. Auch Internet-Surfen bedeutet Lesen Wenn man sich pro Tag eine Million Webseiten an- sieht, so benötigt man heute schon ein Jahr, um nur die öentlich zugänglichen Webseiten weltweit zu erfor- schen. Gleichzeitig vermehrt sich die Anzahl elektronischer Texte. Ebenso unmöglich ist es, die Milliarden Titel al- ler weltweit vorhandenen Bücher und Zeitschrien- aufsätze durchzublättern. Der explosionsartige Anstieg gedruckter Werke, der durch die einfache Herstellung mit Hilfe des PCs verursacht ist, scheint kein Ende zu nehmen. Im E-Commerce steht gleich nach dem Ver- kauf von Soware und CDs auf dem dritten Platz der Absatz von Büchern durch Firmen wie amazon.com , die als größte Internet-Buchhandlung Bücher weltweit versendet. Es gibt daher keinen Grund, trotz anhalten- der digitaler Entwicklung, vor demVerfall der Lesekul- tur zu warnen. Und wenn man schon an einen solchen Verfall glauben will, dann sprechen mehrere Gründe dafür, den neuen Medien die Ursache nicht anzulasten: 1. Auch Internet bedeutet durchaus Lesen, andererseits ist Wissen schon immer stark mit Informationen über Bilder verbunden, denkt man nur an chemische For- meln, medizinische und biologische Darstellungen. […] 2. Von den deutschsprachigen Internet-Usern geben 53.7 % Lesen und Bücher explizit als Hobbys an. 3. Jugendbibliotheken mit Internet-Angeboten erhö- hen in erstaunlicher Weise ihre Buchausleihe um das Mehrfache, zeitweise bis zu 300 %. Denn der Medien- mix macht Jugendliche erst bekannt mit den für sie interessanten Angeboten in der Bibliothek, bei denen sie bereitwillig zugreifen. 4. Das menschliche Gehirn scheint aufnahmefähiger zu sein, als die erwachsene Generation, geprägt durch das lineare Lesenlernen, vermutet. Es ist in der Lage, ganze Seiten mit Textinformation speichern zu kön- nen ebenso wie darin vorhandene Bilder zu kombinie- ren. […] Weiterhin unterschätzen darf man die Fähig- keiten nicht, die Computerspiele der jungen Genera- tion mitgeben, und ein CD-ROM-Angebot der Biblio- thek muss dies berücksichtigen. Nicht nur Jugendliche benötigen die Quali‘kation, vieles gleichzeitig zu be- achten und selbst noch darauf zu reagieren. Durch Computerspiele erhalten Jugendliche eine Fähigkeit, die sie bei der Vielzahl von Informationen und Verän- derungen, die in Zeiten des Umbruchs auf sie zukom- men, benötigen. Vielleicht versetzt es sie in die Lage, die Informations§ut besser zu bewältigen. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 Mediale Bildung Textkompetenz Nur zu Prüfzwecke – Eigentum des Verlags öbv

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