Sprachräume 1, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

SPRACHRAUM 3 Effizienter lesen 34 Textkompetenz Trainingsprogramme für „sich allein“ „Trainingsprogramme“ können Ihnen helfen, Texte schneller und präzise zu erfassen. Ein Textmarker leistet dabei – allerdings nie in fremden, entlehnten Büchern – gute Dienste. ZEICHEN SETZEN Um Wichtiges, Unklares oder Nachzuschlagendes zu markieren, können Sie am Textrand (eigene) Zeichen setzen, wie etwa ! für eine wichtige Aussage des Textes; ? für Unklares; für einen besonders auffälligen Gedanken oder eine Stelle, der Sie besonders zustimmen; ¿ für Textstellen, die Ihnen falsch oder fragwürdig erscheinen DIE „SCHLÜSSELWORTÜBUNG“ Markieren Sie die Schlüsselwörter, welche die wichtigsten Informationen des Textes enthalten. Zum Beispiel können Sie Subjekt und Prädikat mit einer Farbe markieren und die zum Verständnis nötigen Ergänzungen mit einer anderen. Gliedsätze, die einen Gedanken erläutern, können Sie mit einer weiteren Farbe markieren. Vier Farben sollten allerdings das Maximum bilden. Zur schnelleren Orientierung können Sie auch am Rand Schlagwörter notieren, die den Text gliedern. Hier ein Beispiel mit den Markierungen rot: Subjekt und Prädikat; grün: Ergänzungen; violett: zum Verständnis nötige Gliedsätze. DIE „FRAGEÜBUNG“ Formulieren Sie zu jedem Absatz des Textes eine Frage, die im jeweiligen Absatz beantwortet wird. Hier ein Beispiel für Fragen zum oben stehenden Text „Von der Lust am Lesen“: ƒƒ Welchen Stellenwert hat das Lesen in den Augen von Maxim Gorki? ƒƒ Was können Bücher für einen persönlich bewirken? ƒƒ Weshalb gab es früher Bestrebungen, ganze Bevölkerungsschichten vom Lesen auszuschließen? ƒƒ Was war der erste große gesellschaftliche Schritt zum Lesen? ƒƒ Was haben Lesen und Demokratie miteinander zu tun? ƒƒ Welche Konsequenzen kann Lesen haben? ƒƒ Welches Werk erwähnt der Autor als Beispiel für Bücher, welche die Welt verändert haben? Rainer Groothuis: Von der Lust am Lesen Der Satz des russischen Autors Maxim Gorki, „Alles Gute in mir habe ich aus den Büchern“ mag uns heute merkwürdig erscheinen, aber er fasst zusammen, welche Kra Bücher haben können, denn die Begegnung mit einem Buch kann für Sie das Schlüsselerlebnis bringen – das Buch ergrei Sie. Sie können es nicht weglegen – es verändert Sie und nach dem letzten Satz sehen Sie die Welt mit anderen Augen. Wie das Nicht-Lesen-lernen-Lassen lange Jahrhunderte politisch gewollt war, um breite Bevölkerungsschichten von der Teilnahme an der Gestaltung der Gesellscha fernzuhalten, so bildete die Einführung der allgemeinen Schulp§icht einen großen Schritt zum Lesen, Verstehen und in Richtung der Demokratie. Solange es kaum andere Medien gab, önete das Buch das Tor zur großen Welt jenseits des eigenen Daseins. Das Buch teilte den Lesern die für eine demokratische Gesellscha entscheidende Tatsache mit, wie weit der Horizont des Denkens wirklich ist – und das taten viele Bücher, nicht nur die Bibel. Die Buchstaben formten sich zu Gedanken, Bildern und Ideen und zum Glauben an eine andere, bessere Wirklichkeit. Und die Ideen, die aus Lesen und Lernen entstanden, haben die Welt verändert. Lesen kann Schlüssel- erlebnis werden Mit Lesen lernt man anders sehen Schulpflicht großer Schritt zum Lesen Lesen ist Basis für Demokratie Lesen kann Welt verändern Exaktes Lesen und Verstehen von Texten kann man üben Mit der Schlüsselwortübung markieren Sie Wörter oder Wortgruppen, die wesentliche Informationen enthalten. Die Frageübung formuliert zu Textabschnitten Fragen, die im jeweiligen Absatz beantwortet werden. Die Durchstreichübung empfiehlt sich für Texte, die komplizierte, lange Sätze aufweisen. Mit der Leadübung geben Sie dem Text Ihren eigenen aussagekräftigen Titel und fassen ihn in wenigen Sätzen zusammen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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