Sprachräume 1, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

145 Legen Sie sich (z. B. in einem kleinen Extraheft) eine Fehlerkartei an! Übernehmen Sie dazu die folgende Tabelle, die Sie natürlich noch ergänzen müssen. Korrigierte Fehler Kategorie Analogiebeispiele Regel irgendjemand von euch Zusammen- schreibung irgendwo, irgendwann, irgendwie, irgendwas Verbindungen mit irgend- werden stets zusammengeschrieben Sie konnten ihn nicht widerlegen. langes [i] widersprechen … Bitte haben Sie Verständnis! Groß- schreibung sich endgültig entscheiden Es tut mir leid, dass ich … … B) TRICKS ZUM EINPRÄGEN RICHTIGER WORTBILDER Oft ist es wichtig, sich ein bestimmtes Wortbild einzuprägen und das (intuitiv) falsche zu „löschen“. Dazu schreiben Sie am besten Ihre Problemwörter in Farbe, besonders groß, mehrfach, mit dem PC in verschiedenen Schriften und Größen. Oder Sie sagen sich z. B. mehrfach laut vor: „bestätigen“ schreibt man wegen des langen „ä“ nur mit einem „t“! Schritt 3: Rechtschreibbewusstsein entwickeln Wenn Sie regelmäßig an Ihren Fehlern arbeiten, werden Sie automatisch ein gewisses Rechtschreibbewusstsein entwickeln. Dazu gehört zum einen das Wissen um die Schwierigkeiten in der deutschen Rechtschreibung nicht nur für Sie selbst, sondern für alle Sprachbenutzer; dazu gehört zum anderen der feste Wille, fehlerfrei schreiben zu wollen und deshalb auch die geschriebenen Texte zu überarbeiten. Schwierigkeiten in der deutschen Rechtschreibung stellen vor allem die folgenden drei Bereiche dar: ƒƒ Stammschreibung: Die deutsche Rechtschreibung orientiert sich nicht nur am phonetischen Prinzip (also am Lautprinzip, d. h. „Schreib wie du sprichst!“), sondern auch am etymologischen Prinzip (d. h. am Prinzip der Wortherkunft): Deshalb gibt es im Deutschen zahlreiche „Gleichklinger“ (in der Fachwissenschaft heißen diese „Homophone“), d. h. Wörter, die genau gleich ausgesprochen, aber unterschiedlich geschrieben werden, z. B.: Rat/ Rad, wieder/wider, leeren/lehren . ƒƒ Groß- und Kleinschreibung: Dass man Nomen und nominalisierte Wörter großschreibt, ist – im Gegensatz etwa zum Englischen oder Französischen – eine Besonderheit des Deutschen. Doch Nomen und vor allem Nominalisierungen sind nicht immer einfach zu erkennen, auch gibt es so genannte verblasste Nomen, z. B.: Es tut mir leid. / Das Leid der Menschen, Sie leiden sehr. / Das Leiden hat ein Ende . ƒƒ Getrennt- und Zusammenschreibung: Auch dieser Bereich ist im Deutschen besonders schwer, da das Deutsche auch historisch eine Neigung zur Wortzusammenziehung hat. Oft gibt nur die Aussprache bzw. Wortbetonung einen Hinweis auf die Schreibung, z. B. Sie wollten sich bald wiedersehen. / Er konnte (nach der OP) endlich wieder sehen. Wenn Sie diese Bereiche im Bewusstsein haben und sich bei Schreibungen nicht ganz sicher sind, sollten Sie unbedingt ein Wörterbuch zu Rate ziehen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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