Sprachräume 1, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

141 Textkompetenz Mündliche Kompetenz Präsentieren Sie zwei einfache Schaubilder. Kommentieren Sie mündlich die beiden folgenden Diagramme, die Sie über die Zahl der Katzen und Hunde in ausgewählten EU-Ländern informieren, und vergleichen Sie diese miteinander. Achten Sie dabei nicht nur auf die Genauigkeit Ihrer Formulierungen, sondern auch auf möglichst viele stilistische Variationen: „Diese beiden Diagramme informieren …“ – „Rein statistisch sind besondere Katzenliebhaber die …“ – „Es folgen … “ – „Erst danach kommen …“ – „Weniger beliebt sind …“ 12.8 Zunächst einige Bemerkungen zum Nutzen eines Hundes: Hunde „dienen“ uns auf die unterschiedlichste Weise, sind Wachhund, Jagdhund, Blindenhund, Polizeihund, Lawinenhund und „Freund“ des Menschen. Hunde vermitteln im Umgang mit ihnen Vertrauen, Freude, Verantwortungsgefühl, Trost, sind also „seelische“ Freunde. Die gemeinsamen Erlebnisse mit einem Hund bauen Stress ab, fördern die Bewegung; Hunde haben also auch positive „körperliche“ Auswirkungen. Und manchmal sind sie die einzige soziale Beziehung ihrer Besitzer. Schließlich wirken Hunde, und das ist schön beim Hundespaziergang zu beobachten, als „Kontaktanbahner“, fördern die Kommunikation und den sozialen Umgang miteinander. Hunde haben also einen großen gesamtgesellscha lichen Nutzen. Rechtfertigen diese vielen positiven Wirkungen nicht zum Beispiel die 1,1 ha Fußabdruck eines Schäferhundes? Aber diesem Artikel fehlt nicht nur ein Hinweis auf die vielen positiven Wirkungen eines Hundes; er unterschlägt auch SUV-Kosten, die dessen „Fußabdruck“ vehement steigern. Er berechnet keine Kosten für die Entwicklung eines Geländeautos. Er berechnet nicht die Umweltkosten durch den Schadsto‹ausstoß, den Flächenverbrauch und die Umweltzerstörung – je mehr (dicke) Autos wie SUVs, desto lauter wird der Ruf nach mehr Straßen. Für Hunde müssen keine Bäume geschlägert oder Wiesen betoniert werden. Noch etwas ist dem Artikel vorzuwerfen: Wer sagt denn, dass ein SUV gerade einmal 10.000 km pro Jahr gefahren wird, wie im Artikel angegeben. Nimmt man, und bei das ist wohl nicht unrealistisch, da SUVs ja meist wegen der „Freude am Fahren“ gekau werden, die dreifache Kilometermenge an, so ist die Rechnung schon auf den Kopf gestellt; dann ist der Schäferhund der „Ökosieger“ im Vergleich zum SUV, abgesehen von den oben erwähnten Nutzensvorteilen des Hundes. Außerdem behält man in der Regel einen Hund länger als einen SUV; behält man ihn nur doppelt so lang, dann muss man dem Fußbadruck eines Hundes schon den Fußabdruck für zwei SUVs gegenüberstellen. Ich denke also, dass eine Kosten-Nutzen-Rechnung zugunsten der Hunde ausgeht. Abgesehen davon, dass der Verzicht auf Hunde in unserer Gesellscha wohl schwieriger wäre als der Verzicht auf SUVs. Tipps zum Verfassen einer Erörterung finden Sie auf S. 65 ff. Fiktionale Texte stellen eine literarische Welt dar, die zum Interpretieren einlädt. Sie können zwar reale Begeben- heiten schildern, bieten diese aber immer aus der Sicht der Autoren/Autorinnen und sind als Ganzes „Fiktion“. Sachtexte (nicht fiktionale Texte) bieten reale, nachprüfbare Fakten oder fordern zu bestimmtem Verhalten auf. Zu den häufigsten Fachtexten zählen Informationstexte: Sachbuch-, Lexikon- oder Zeitungsartikel, Nachrichten und Berichte. Schaubilder (Diagramme) haben aufgrund ihrer bildlichen Darstellung hohen Informationswert. Entscheidend beim Erfassen des Inhalts von Sachtexten sind die gezielte Informationsentnahme und die Unter- scheidung wichtiger und unwichtiger Informationen. Oft fordern Sachtexte auch zu persönlicher Stellungnahme heraus. Hilfreich zum Verständnis der Sachtexte kann die Anwendung der Lesetechniken wie Schlagwort-, Lead- oder Durchstreichübung sein. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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