Sprachräume 1, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Schulbuch

SPRACHRAUM 11 Die Dramatik 132 Drama bedeutet im Griechischen soviel wie „Handlung“. Die wichtigsten Dramenformen sind die Tragödie – der Held/die Heldin scheitern – und die Komödie – Konflikte werden unter Lachen gelöst. Ursprüngliches Ziel des Theaters: die Menschen zur Veränderung aufzurufen. Gedacht ist das Drama für die Aufführung auf einer Bühne. Im 20. Jahrhundert entstehen neue Dramenformen: episches und absurdes Theater und Mikrodramen . Die dramatische Handlung vollzieht sich in Rede und Gegenrede . Sie ist gegliedert in Exposition (Einführung in das Geschehen), Peripetie (Höhe- und Wendepunkt der Handlung) und den Schluss als Katastrophe oder Lösung . Sehr oft ist ein Drama in (fünf) Akte (Aufzüge) gegliedert, die ihrerseits aus einzelnen Auftritten (Szenen) bestehen. Literarische Bildung Projekt: FELIX MITTERERS DRAMEN Lesen und präsentieren Sie – als Klassenlektüre, in der Gruppe oder allein oder für das Kulturportfolio – eines der in der Folge kurz vorgestellten Dramen von Felix Mitterer. Stellen Sie fest, wo Peripetie und Katastrophe stattfinden, analysieren Sie wichtige Gesprächsszenen (Dialoge, Monologe). Unterstützen Sie Ihre Lektüre mit Aussagen Mitterers zu seinen Werken, mit Rezensionen, Aufführungsberichten. Mitterers Stücke liegen zum Großteil als Taschenbuch vor. Kein Platz für Idioten (1979): Die Möllinger-Bauern hassen ihren Sohn Sebastian, weil er behindert ist. Der alte Plattl-Hans nimmt den Buben zu sich. Eines Abends, als er und Sebastian im Dorfgasthaus essen, beginnt einer der Gäste zu sticheln: Der behinderte Bub im Wirtshaus stört den Fremdenverkehr … Sibirien (1989; Monolog!): „Ein alter Mann in einem Pflegeheim, seiner Menschenwürde beraubt, zum würdelosen Sterben verurteilt. Er empfindet das schlimmer als seine Kriegsgefangenschaft in Sibirien, aus der er zurückgekehrt ist. Er weiß, aus diesem Pflegeheim wird er nicht mehr zurückkehren. Und er kämpft um zumindest einen würdigen Tod. Und das schafft er auch.“ (Felix Mitterer über dieses Werk.) Die Frau im Auto (1989): Hermann, der Sohn, vertreibt seine Mutter aus dem Haus, ihrem ganzen Stolz, das sie nach dem Krieg selbst erbaut hat. Es ist ein kalter Wintertag. Der Mutter bleibt nur ein Auto. In dem beginnt sie ihren Hungerstreik. Gendarm: „Mir tut das alles leid, Hedwig. Irgendwie hab i a Bewunderung für dich. Aber du bist zu radikal. A Haus is nicht alles.“ Hedwig: Doch. A Haus is alles.“ Nach 199 Tagen ist der Hungerstreik zu Ende. Munde (1990): Ein Spenglermeister lädt zum Betriebsausflug auf Munde, einen Tiroler Berg. Es ist eine kleine Belegschaft: gerade fünf Leute. Dort oben wird gesoffen, und die beruflichen Rivalitäten, Feindseligkeiten, Vorurteile schlagen um in Hass und Gewalt. Nicht alle fünf kommen wieder herunter. Formulieren Sie Ihre Gedanken zu einer abschließenden Zusammenfassung und Interpretation. Fassen Sie in einem Gruppengespräch die Handlung von „Heim“ zusammen, notieren Sie eventuell Stichwörter. Schreiben Sie anschließend für einen Freund/eine Freundin, der bzw. die sich für Felix Mitterers Dramen interessiert, eine Zusammenfassung von „Heim“ und erläutern Sie, weshalb Mike endgültig von zu Hause fortgeht (270 bis 330 Wörter). Erläutern Sie im Gespräch, worin die „Katastrophe“ in diesem Drama besteht. Verfassen Sie einen Brief Mikes an einen Freund, in dem Mike die Ereignisse aus seiner Sicht schildert. Schreiben Sie zwischen 120 und 150 Wörter. 11.8 Tipps für das Schreiben einer Zusammenfassung finden Sie auf S. 42. a b c Schriftliche Kompetenz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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