Zeitbilder 8, Schülerbuch

Präsident Obama legalisierte durch eine Verordnung den Status vieler nicht registrierter Menschen. Sein Nachfolger Trump machte hingegen eine verschärfte Einwanderungspolitik zu einem seiner innenpolitischen Hauptanliegen. Er bestand darauf, die bereits bestehenden Grenzbefestigungen zu Mexiko auszubauen und alle in den USA lebenden Personen ohne legale Aufenthaltsdokumente ausweisen lassen. Diese Vorgehensweise stieß vielfach auf Kritik und Widerstand und wurde durch Gerichte teilweise blockiert. Auch der 2020 gewählte Präsident Biden ist mit einem starken Migrationsdruck aus Lateinamerika konfrontiert (vgl. S. 108). Zufriedenstellende Lösungen sind noch nicht gefunden. Der pazifische Raum Ab Mitte des 19. Jh. verfolgten die USA aktiv politische, wirtschaftliche und militärische Interessen im pazifischen Raum. 1854 verschafften sie sich gewaltsam Zugang zu Japan; 1898 wurden die Philippinen, bis dahin spanische Kolonie, von den USA erobert und blieben bis 1946 US-amerikanische Kolonie. Militärische und wirtschaftliche Interessen bestimmen auch im 21. Jh. in hohem Maße die Politik der USA in diesem Gebiet. Das betrifft v. a. die Handelsrouten für den freien Warenverkehr, aber auch die Bodenschätze im Südchinesischen Meer, z. B. Erdgas. Der Aufstieg der VR China im pazifischen Raum wird für die USA zunehmend zur Herausforderung. Ehemalige Verbündete, wie Diese „gesüdete“ Kartendarstellung zeigt die Mächtigkeit des pazifischen Raumes, begrenzt u. a. von den USA und China. Europa gleicht aus dieser Perspektive einem kleinen Anhängsel der eurasischen Landmasse. Äquator A ITALIEN SRB BG ECUADOR ARGENTINIEN NIGERIA K A N A D A Alaska Grönland VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA BRASILIEN KOLUMBIEN URUGUAY GUATEMALA NIK PANAMÁ VENEZUELA PARAGUAY BOLIVIEN MEXIKO AUSTRALIEN R U S S L A N D CHINA MONGOLEI JAPAN INDIEN MALEDIVEN SRI LANKA INDONESIEN PAPUA - NEUGUINEA Neukaledonien ANGOLA NAMIBIA BOTSUANA ALGERIEN LIBYEN ÄGYPTEN SUDAN NIGER MALI KASACHSTAN IRAN THAILAND KIR USB TÜRKEI VN SPANIEN FRANKREICH RO UKRAINE MAURETANIEN TANSANIA KENIA ÄTHIOPIEN ELFENBEINKÜSTE NEUSEELAND SÜDAFRIKA DEM. REP. KONGO SOMALIA MADAGASKAR MOSAMBIK GR Franz.- Polynesien MAROKKO DTL POL NOR SWE FIN BEL PAK AFGHANISTAN TURK OMAN TAIWAN PHILIPPINEN MALAYSIA FIDSCHI Cookinseln PERU CHILE KUBA COSTA RICA JAMAIKA Falklandinseln SKOR NKOR MYA BD NEP JEMEN Athen TN Nairobi SAMBIA SIMB (Russische Föderation) SAUDIARABIEN IRL GB Hawaii ISL London Kairo Teheran Mexiko Stadt Buenos Aires Moskau Peking Paris Rom Ankara Brasilia Santiago Rabat Lissabon Riad Havanna Washington Rio de Janeiro Ottawa Vancouver San Francisco Khartum Kinshasa Windhuk Pretoria Astana New Delhi Canberra Mumbai Bangkok Sydney Perth Wellington Tripolis Tokio Kapstadt Hanoi Seoul PAZIFISCHER OZEAN INDISCHER OZEAN ATLANTISCHER OZEAN NORDPOLARMEER SÜDPOLARMEER SRB BG NIK GUATEMALA LIBYEN ALGERIEN SUDAN NIGER MALI KIR USB DTL POL NOR SWE Thailand und die Philippinen, wenden sich deutlicher China zu. Der ehemalige Kriegsgegner Vietnam zählt neuerdings mit Japan und Südkorea zu den Verbündeten der USA. 2021 wurde mit AUKUS eine Dreier-Militärallianz zwischen Australien, dem United Kingdom und den USA geschlossen: Eine engere Zusammenarbeit hinsichtlich zukünftiger militärischer Technologien (u. a. bezüglich Künstlicher Intelligenz und Cybersicherheit) soll den Einfluss von China im indopazifischen Raum eindämmen. Eine besondere Rolle in der Region spielt der Konflikt mit Nordkorea, dessen atomare Aufrüstung die USA und ihre Verbündeten verhindern wollen. Auch für diese militärpolitischen Ziele der USA kommt der Haltung der VR China eine Schlüsselrolle zu. Fragen und Arbeitsaufträge 1. Nenne wichtige Entwicklungen in der amerikanischen Politik der 1950er und 1960er Jahre. Fasse dabei z. B. die Ereignisse zum „Feldzug gegen die Armut“, zur Bürgerrechtsbewegung oder zu den Native Americans zusammen. 2. Nimm Stellung dazu, welche Bedeutung der Terroranschlag vom 11. September 2001 für die US-Politik in der unmittelbaren Folge hatte und nach wie vor hat. 3. Beurteile den globalen Führungsanspruch der USA. Ziehe dazu neben aktuellen Medienberichten die Aussagen des Historikers Rödder und den Autorentext heran. Internationale Politik der Gegenwart 99 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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