Zeitbilder 8, Schülerbuch

Wikis, Moodle & Co. In früheren Jahrzehnten konnten sich Menschen vor allem mit Hilfe von traditionellen Medien (Artikel, Leserbriefe, Vorträge etc.) an Diskussionen über historische und politische Inhalte beteiligen. Dies war häufig ein mühsamer Prozess und oft Fachleuten vorbehalten. Völlig neu ist seit dem digitalen Wandel die Chance, dass jede Userin bzw. jeder User „Geschichte“ darstellen kann: Über digitale Anwendungen wie Soziale Netzwerke, Blogs und Foren werden Ansichten, Meinungen und Untersuchungen zu historischen Themen verbreitet. Neu ist auch die Möglichkeit der „Dialogizität“: Unmittelbar können Menschen mit anderen weltweit digital kommunizieren und diskutieren. Der Wunsch, Erfahrung und Wissen gemeinschaftlich zu sammeln und für die Gruppe zu dokumentieren, führte zur Entwicklung von „Wikis“ (hawaiisch: „wiki“, bedeutet „schnell“). Ein Wiki ist eine Webseite, die gelesen und direkt im Browser geändert werden kann. Das bekannteste Wiki ist die 2001 als gemeinnütziges Projekt gegründete Online-Enzyklopädie Wikipedia. Sie ist frei, also kostenlos, und heute ein Massenmedium. Alle Besucherinnen und Besucher können, wenn sie bestimmte Regeln einhalten, Artikel und Beiträge verfassen und Texte ändern. Auf Diskussionsseiten werden Verbesserungs- und Änderungsvorschläge eingebracht. Manche Themenbereiche, darunter auch Geschichte, haben Fachredaktionen. Das Wiki-Prinzip geht davon aus, dass sich die Nutzerinnen und Nutzer gegenseitig kontrollieren und korrigieren. Recherchiere, welcher Kritik sich Wikipedia ausgesetzt sieht (Zitierfähigkeit, Vandalismus, „Edit-Wars“ und Sperrungen etc.). Das Internet spielt bei der Recherche, Dokumentation, Kommunikation und Präsentation von schulischen Inhalten eine zentrale Rolle. Auch für das Geschichtslernen entwickelten sich in den letzten Jahrzehnten vielfältige neue Angebote. Das Surfen in Mediatheken, Online-Archiven, auf Museen-Homepages und Videoportalen ist für viele Lehrende und Lernende selbstverständlich geworden. Da viele Schülerinnen und Schüler ein Smartphone und/ oder Tablet besitzen, wird das „mobile Lernen“ vermutlich zunehmen: Unabhängig vom Ort können Angebote der digitalen Geschichtskultur wahrgenommen werden. Bereits heute gibt es viele webgestützte Lernangebote, auch für das Geschichtslernen. Beispiele dafür sind Web-Quests: Die Web-Quest-Methode leitet dazu an, Aufgaben auf einer von Lehrenden erstellten Webseite mit Hilfe der dort angebotenen Materialien zu bearbeiten. So wird eine eigenständige Untersuchung und Erkundung eines Themas möglich. Häufig werden WebQuests in schulischen und universitären Zusammenhängen verwendet, da sie projektartiges Lernen anleiten und begleiten. Nicht nur als Lernplattform, sondern als freies, objektorientiertes Kursmanagementsystem hat sich „Moodle“ entwickelt. Ca. 120 Millionen Nutzerinnen und Nutzer (Private, Schulen, Unis, Unternehmen) weltweit bearbeiten in 14 Millionen angebotenen Kursen (Stand: 2018) in von Moodle zur Verfügung gestellten virtuellen Kursräumen das Arbeits- und Lernmaterial (Links, Texte, Dateien). Lernaktivitäten sind Aufgaben, Tests, die Erstellung von Wikis und Foren etc. Inzwischen gibt es eine Fülle an weiteren MOOCs (Massive Open Online Courses), die auch Kurse mit historischen Inhalten und Fragestellungen anbieten. Quelle: GfK Austria, Gaming in Austria, 2019. Studie im Auftrag des Verbands für Unterhaltungssoftware ÖVUS. Analysiere das Schaubild in Hinblick auf das Thema „Computerspielen in Österreich 2019“. Vergleiche die Ergebnisse mit deinen eigenen Spielgewohnheiten bzw. Spielerfahrungen. Ermittle die Spielgewohnheiten in der Klasse durch eine Umfrage. 6. Geschichtsdarstellungen in Neuen Medien 84 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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