Zeitbilder 8, Schülerbuch

Die Qualität einer Quelle einschätzen 1. Wer steht hinter einem Inhalt? Ein Blick ins Impressum einer Website sollte zeigen, wer hinter dem Inhalt steht (Parteilichkeit, Kompetenz, Intention). Fehlt diese Information, sollte das kritisch hinterfragt werden. 2. Stimmt das, was behauptet wird? Texte, die nur auf Schlagzeilen beruhen, wenig Inhalt und viel Meinung präsentieren, sollten mit Vorsicht genossen werden. Von anderen Seiten kopierte Inhalte deuten auf unseriöses Copy & Paste-Verhalten hin. 3. Sind die Bilder echt, passen sie zum Text? Bei Falschmeldungen werden oft Bilder aus anderen Kontexten verwendet oder Originalbilder verändert. Eine umgekehrte Bildersuche kann helfen, dem Original auf die Spur zu kommen. 4. Aus welcher Zeit stammen die Informationen? In Suchmaschinen hilft ein voreingestellter Filter, der den Zeitraum der Ergebnisse einschränkt, die neuesten Informationen zu einem Thema zu finden. Methode Info-Grafik „Wie bewerten Jugendliche Informationen aus dem Internet?“: Onlinebefragung n=400 (14-18 Jahre) Nov/Dez 2016, sechs qualitative Interviews Wie bewerten Jugendliche Informationen aus dem Internet? Mädchen 59 % 59 % 33 % 27 % 25 % 20 % 12% 9 % 10 % 29 % 32 % 9 % 20 % 23 % 8 % 21 % 62 % 45 % 30 % 19 % Informationsquellen Glaubwürdigkeit Woher beziehen Jugendliche Informationen zu tagesaktuellen Themen? Welche Quellen finden Jugendliche sehr glaubwürdig? Wie bewerten Jugendliche eine Information aus dem Internet? Soziale Netzwerke Fernsehen Radio YouTube Tageszeitung/Magazine Websites klassischer Medien Gratiszeitungen Wikipedia Soziale Netzwerke Fernsehen Radio YouTube Tageszeitung/Magazine Websites klassischer Medien Gratiszeitungen Wikipedia Ich recherchiere selbst Ich schaue mir an, wer es veröffentlicht hat Ich schaue mir an, wer es geschickt hat Ich vertraue auf mein Bauchgefühl trauen eher nutzen zur Infosuche mehr trauen eher nutzen zur Infosuche mehr Überprüfung 86% der befragten Jugendlichen sind sich nicht sicher, ob die Informationen im Internet richtig oder falsch sind. Gerüchte im Netz Tipps für den Umgang mit Gerüchten: Skeptisch sein, besonders bei reißerischen Formulierungen und drastischen Bildern. Quellen bewerten und Fake-Datenbanken verwenden (hoaxsearch.com, hoaxmap.org etc.). Bilder überprüfen mit umgekehrter Bildersuche (images.google.com, tineye.com etc.). Mit Vorsicht teilen. Jeder kann etwas gegen Gerüchte im Internet tun. Doch in der Praxis sieht es oft anders aus: • Oberflächliche Recherchen • Artikel werden kaum gelesen – Überfliegen der Headline • Nur eine Quelle wird konsultiert Hauptquelle für Infos = wenig glaubwürdig Dieses Werk steht unter der Creative Commens-Lizenz Namensnennung (www.saferinternet.at, studioback.at) Nicht kommerziell Jungs 60 % 66 % 42 % 29% 35% 38% 52 % 58 % 36 % 23% 24% 26% M1 Fragen und Arbeitsaufträge 1. Fasse ausgehend vom Autorentext die speziellen Merkmale von Leserbrief, Offenem Brief, Plakat, Demonstrationsbanner, Blog und Twitter zusammen. 2. Wähle ein Medium aus und definiere eine konkrete Situation, in der du dich äußern möchtest, und einen Adressatenkreis. Beurteile davon ausgehend, welche Möglichkeiten sowie welche Vor- und Nachteile das Medium für politische Artikulationen bietet. 3. Erstelle eine Liste mit Tipps, was beim Recherchieren von Fakten im Netz beachtet werden sollte. 4. Kleingruppenarbeit (3–4 SchülerInnen pro Gruppe): Wählt ein aktuelles politisches Thema, das in den österreichischen Medien diskutiert wird. Recherchiert dazu in lokalen und überregionalen Tageszeitungen, indem ihr Artikel, Kommentare, Leserbriefe und Blogeinträge lest. Seht euch auch Nachrichtensendungen an. Beachtet dabei den Methodentipp auf dieser Seite und die Hinweise zu „Fake News“ (S. 78 f.). a) Erstellt einige Leitfragen zum Thema, z. B.: Worum geht es genau? Wer sind die Akteurinnen und Akteure? Gibt es Pro- und Kontra-Argumente? Gibt es kontroverse Stellungnahmen oder parteipolitische Standpunkte? b) Gestaltet mit Hilfe dieser Leitfragen einen Stichwortzettel oder eine Mindmap. c) Präsentiert die wichtigsten inhaltlichen Aspekte eures Themas in der Klasse. d) Diskutiert in der Klasse, welche Form der politischen Artikulation zu welchem Thema am besten passt. Begründet eure Meinungen. e) Entscheidet euch nach der Diskussion für eine bestimmte mediale Form und gestaltet euren Beitrag. Zur Auswahl stehen: Leserbrief, Offener Brief, Plakat, Demonstrationsbanner, Blog-Eintrag, Tweet und Instagram. f) Präsentiert eure Arbeitsergebnisse in der Klasse. g) Belegt mit Hilfe von Beispielen, wie sich die Merkmale der medialen Form auf die Möglichkeiten und Wirkung der Botschaft auswirken. Medien und Mediendemokratie 83 Medienspezifik bei der Erstellung von eigenen medialen Produkten der politischen Artikulation beachten Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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