Zeitbilder 8, Schülerbuch

z.B. in Somalia und erste Sprengstoffanschläge auf das World Trade Center in New York, zur Last gelegt. Als das Taliban-Regime die Auslieferung Bin Ladens verweigerte, verhängte die UNO ab 1999 mehrmals Sanktionen gegen das Land. Felswand mit der Statue des „Großen Buddha“ von Bamian. Foto 1971. Die Buddha-Statuen von Bamian wurden 2001 gesprengt. Ein Edikt des Taliban-Regierungsführers Omar bestimmte nämlich, dass Darstellungen menschlicher Körper zu zerstören seien. Proteste von Regierungen und Organisationen aus Staaten mit mehrheitlich buddhistischer Bevölkerung (z. B. Thailand, Vietnam) blieben ebenso erfolglos wie solche der UNO, prominenter islamischer Geistlicher und im Exil lebender afghanischer Intellektueller. Beurteile den symbolischen Charakter der Zerstörung der Buddha-Statuen von Bamian. Schildere weitere Beispiele, wie Religionsgemeinschaften auf die Zerstörung bzw. Verunglimpfung ihrer Symbole reagieren. Das Taliban-Regime verbietet die Opiumproduktion In der Bevölkerung regte sich zunehmend Widerstand gegen das Taliban-Regime. Zusätzlich zu den Beschränkungen des alltäglichen Lebens verfügte die Regierung die Verringerung des Opiumanbaus. Dies führte zu Kämpfen zwischen örtlichen Taliban-Kommandanten und regierungstreuen Taliban-Truppen. Denn die Einnahmen aus der Opiumproduktion dienten beiden als bedeutende Einnahmequelle. Der langjährige Druck der internationalen Staatengemeinschaft – Afghanistan erzeugte rund drei Viertel der Opiumproduktion – veranlasste schließlich das Taliban-Regime im Juli 2000, ein vollständiges Verbot des Anbaus von Mohn zur Opiumgewinnung zu erlassen. Bauern, die das Verbot umgingen, wurden verhaftet, die Labors wurden zerstört. Diese Maßnahme trug dem Taliban-Regime das Lob der UNO ein. 6.4 Afghanistan – vom Königreich zu einem republikanischen „Gottesstaat“? Die sowjetische Intervention und ihr Scheitern Seit den 1970er Jahren fanden in Afghanistan politische Umstürze statt. 1973 beendete ein Militärputsch die Monarchie. König Zahir Shah ging ins Exil und Afghanistan wurde Republik. 1978 putschte die kommunistisch orientierte „Demokratische Volkspartei“ abermals mithilfe des Militärs. Dieser Putsch führte zur Errichtung eines kommunistischen Regimes als „Demokratische Republik Afghanistan“. Dagegen bildeten sich bald mehrere islamische Widerstandsbewegungen, die sogenannten Mudschaheddin. 1979 marschierten sowjetische Truppen ein, um die kommunistische Regierung zu unterstützen. Gegen sie führten diese Mudschaheddin einen jahrelangen Krieg. Sie wurden dabei von Pakistan, vom US-Geheimdienst CIA und von „Gotteskriegern“ aus arabischen Ländern – wie z.B. Osama Bin Laden aus Saudi-Arabien – unterstützt. Die großen Verluste, die enormen Kosten sowie die wachsende Ablehnung des Krieges in der sowjetischen Öffentlichkeit führten im Zuge von Gorbatschows Reformprogramm 1989 zum Rückzug der sowjetischen Armee aus Afghanistan, das oft als „Vietnam der Sowjetunion“ bezeichnet wurde. Der Krieg in Afghanistan geht weiter Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen ging der Krieg der Mudschaheddin gegen das kommunistische Regime weiter. Erst 1992 wurde die Regierung gestürzt und die Mudschaheddin proklamierten eine „Islamische Republik Afghanistan“. Doch schon bald standen die siegreichen Gruppen einander wieder verfeindet gegenüber. In die erneut ausbrechenden Kämpfe griffen erstmals auch die von Pakistan unterstützten Taliban ein. Die Taliban erobern erstmals die Macht 1996 eroberten die Taliban die Hauptstadt Kabul und errichteten das „Islamische Emirat Afghanistan“. Als staatliche Rechtsordnung wurde die sich auf den Islam berufende Scharia ausgerufen. Die Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit wurden drastisch eingeschränkt. Frauen und Mädchen wurden von der Arbeitswelt, von den Bildungseinrichtungen, aber auch von medizinischer Versorgung ausgeschlossen. Das Taliban-Regime beherrschte allerdings nicht den Norden des Landes. Diesen kontrollierte eine Allianz verschiedener Mudschaheddin-Gruppen (= Nord-Allianz). Afghanistan – ein Zentrum der Al Qaida Schon 1998 beschossen die USA mit Raketen Ausbildungslager der Terrororganisation Al Qaida in Afghanistan. Sie verlangten auch die Auslieferung Osama Bin Ladens, der zu diesem Zeitpunkt der weltweit meist gesuchte Terrorist war. Ihm wurden mehrere Terrorakte, 118 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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