Zeitbilder 7, Schülerbuch

George Grosz und Otto Dix wurden Szenen der modernen Großstadt, die großen sozialen Gegensätze zwischen den reichen und armen Stadtbewohnern auf eine plakative, grelle Art dargestellt. Die „Neue Sachlichkeit“ blieb nicht auf die Malerei beschränkt, sie zeigte sich als Stil auch in Stadtplanung, Wohnungsbau, Wohnkultur und Mode. Architektinnen und Architekten, Malerinnen und Maler, Bildhauerinnen und Bildhauer sowie Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker entwickelten ab 1919 den „Bauhaus-Stil“: Er ist gekennzeichnet durch eine klare Architektur und eine praktische Gestaltung von Gebrauchsgegenständen, Möbeln und Wohnräumen. Fragen und Arbeitsaufträge 1. Erkläre mit Hilfe des Autorentextes, der Quellen und der Bilder in diesem Kapitel, welche Veränderungen das Leben in einer Großstadt für Menschen, speziell auch für Frauen, haben konnte. Berücksichtige dabei die Bereiche Arbeit, Mode, Sport, Technik, Medien. 2. Wähle eine der vielen Kunstrichtungen der 1920er oder 1930er Jahre aus. Recherchiere darüber im Internet und stelle den Kunststil mit Hilfe eines charakteristischen Kunstwerkes in der Klasse vor. 3. Benenne die Bildinhalte und die Komposition des Gemäldes „Großstadt“ von Otto Dix. Interpretiere, welche Kritik Dix möglicherweise am modernen Großstadtleben ausdrücken wollte. Der Film – das Medium des 20. Jahrhunderts Der Film entwickelte sich zum „Medium des 20. Jahrhunderts“. Vor allem in der Weimarer Republik wuchs die Filmindustrie stark an: L 1911 gab es 11 Filmgesellschaften, um 1915 war die Zahl auf 36 angestiegen, erreichte 131 im Jahre 1918, und 1922 waren es 360. Dieses Emporschießen war größtenteils eine Nebenerscheinung der Inflation, und die überwiegende Mehrheit der Gesellschaften musste zusammenbrechen. Aber die ursprüngliche Vermutung der Geldgeber erwies sich als richtig: Der Film war tatsächlich eine aufblühende Industrie. Die Zahl der Kinos wuchs ständig: von 2 000 vor dem Krieg auf 3 700 im Jahr 1920, und 1929 waren es über 5 000. Während Filmvorführungen vor dem Krieg oft in Scheunen oder bestenfalls in einem umgebauten Lokal dargeboten worden waren, wurden die Kinos in den Zwanziger- und Dreißigerjahren, wie ihre Namen verkündeten, oft zu kleinen Palästen. (Laqueur, Weimar. Die Kultur der Republik, 1976, S. 289) „Neue Sachlichkeit“ – eine neue Stilrichtung In Berlin und Dresden hatte sich um 1919 eine Stilrichtung entwickelt, die wegen ihrer direkten und realistischen Darstellungsart „Neue Sachlichkeit“ genannt wurde. In den Werken berühmter Kunstschaffender wie Otto Dix (1891–1969), linke und mittlere Tafel des Triptychons „Großstadt“. Gemälde, 1928. Die Zwischenkriegszeit – Umbrüche und Krisen 21 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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