ten wirtschaftlichen Verhältnissen in zahlreichen afrikanischen Staaten erkennbar. In vielen Fällen werden die Menschen von Schlepperbanden oder Verbrecherkartellen über die Grenzen geschleust. Die Grenzschutzagentur „Frontex“ soll irreguläre Migrantinnen und Migranten an der EU-Außengrenze abweisen. Verteilung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund auf Bundesländer 2011 2016 Österreich 11 % 22,1 % Burgenland 5,7 % 11,6 % Kärnten 7,0 % 12,4 % Niederösterreich 6,9 % 14,9 % Oberösterreich 8,1 % 17,8 % Salzburg 12,8 % 21,3 % Steiermark 6,9 % 13,4 % Tirol 11,0 % 20,3 % Vorarlberg 13,1 % 24,5 % Wien 21,5 % 42,8 % Quelle: Statistik Austria 2011, S. 109 sowie Statistik Austria, Mikrozensus Arbeitskräfteerhebung, 22. 3. 2017. Migration bis 2000 Schon in den 1990er Jahren hielt der bekannte italienische Sprachwissenschafter und Historiker Umberto Eco, auf eine mögliche Zukunft bezogen, Folgendes fest: L Die Dritte Welt klopft an die Pforten Europas, und sie kommt herein, auch wenn Europa sie nicht hereinlassen will. Das Problem ist nicht mehr, zu entscheiden (wie die Politiker zu glauben vorgeben), ob in Paris Schülerinnen mit dem Tschador herumlaufen dürfen oder wie viele Moscheen man in Rom errichten soll. Das Problem ist, dass Europa im nächsten Jahrtausend (...) ein „farbiger“ Kontinent sein wird. Ob uns das passt oder nicht, spielt keine Rolle: Wenn es uns gefällt, umso besser; wenn nicht, wird es trotzdem so kommen. (Eco, Vier moralische Schriften, 1998, S. 99) Migration in der Gegenwart Laut Sicherheitsbericht 2015 erlebte Österreich 2015 die „größte Migrationskrise seit dem Zweiten Weltkrieg“. Die Zahl der Asylwerber betrug 88 340 gegenüber 28 064 im Jahr 2014. Das war eine Steigerung von 214,78 Prozent. Zwischen 1.9. und 31.12.2015 wurden 679 639 Fremde an Österreichs Grenzen gezählt (vgl. BM f. Inneres, Sicherheitsbericht 2015. Kriminalität, Vorbeugung und Bekämpfung, S. 9) Vermutlich überschritten 2015 angesichts der zuweilen chaotischen Situation, als der Staat kurzzeitig die Kontrolle über einzelne Grenzabschnitte verloren hatte, sogar mehr Menschen die Grenzen nach Österreich, als offiziell gezählt wurden. Der weitaus größte Teil von ihnen reiste weiter nach Deutschland oder nach Schweden. Im Jahr 2016 wurden demgegenüber mit 42 285 um 52 Prozent weniger Asylanträge gestellt. 36 030 Anträge wurden positiv entschieden (vgl. BMI-Asylstatistik 2015 und 2016). Wesentliche Gründe für die hohe Zahl an Einwanderern waren die Kriege im Nahen und Mittleren Osten (Syrien, Irak). Daneben ist ein steigender Druck von afrikanischen Auswanderungswilligen aufgrund von kriegerischen Auseinandersetzungen und schlech8. Migration und Integration: Das Beispiel Österreich Tausende Flüchtlinge marschieren auf der Stadtautobahn M1 von Budapest Richtung Österreich. Foto, Ungarn, 4. 9. 2015. 156 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=