Vergleiche die beiden Definitionen von Zivilcourage und arbeite die Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Erkläre auch, warum zivilcouragiert handeln mehr ist als nur helfen. Menschen – berühmt für ihre Zivilcourage Es gibt etliche Menschen, die wegen ihrer Zivilcourage sehr berühmt geworden sind und dafür sogar ihr Leben opfern mussten: z. B. die Geschwister Scholl mit ihrem Widerstand gegen das NS-Regime oder der schwarze Bürgerrechtskämpfer Martin Luther King in den USA. Der spätere südafrikanische Präsident Nelson Mandela war bereit, für seinen Kampf gegen die Apartheid 28 Jahre im Gefängnis zu verbringen. Der ehemalige US-Agent Edward Snowden leitete im Jahr 2013 streng geheime britische und US-amerikanische Dokumente über weltweit eingesetzte Internetüberwachungsprogramme an die Öffentlichkeit weiter. Deshalb verfolgten ihn die USA mit einem Haftbefehl wegen Spionage, während der „Whistleblower“ gleichzeitig von vielen Organisationen mit Preisen für seine Zivilcourage überhäuft wurde. Erstellt in Kleingruppen eine Liste von Menschen, die euch a) in der Schule, b) in der Freizeit, c) in der Öffentlichkeit, d) in den Medien durch Zivilcourage aufgefallen sind. Beschreibt, was sie gemacht haben. Vergleicht und diskutiert eure Ergebnisse in der Klasse. Was versteht man unter „Zivilcourage?“ Die österreichische NGO (Non Governmental Organization = Nichtregierungsorganisation) „ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit“ definiert Zivilcourage so: Zivilcourage beginnt mit Wahrnehmung und Verantwortungsgefühl und mündet in zivilcouragiertem Handeln. Dies bedeutet den Mut zu haben, sich für jemanden, dem Unrecht geschieht, einzusetzen. Dies kann das Risiko eigener Nachteile beinhalten und unter Umständen den gesellschaftlichen und staatlichen Regeln oder Tendenzen zuwiderlaufen. (ZARA, Definitionen. Online auf: https://zara.or.at/index.php/ueber-zara/grundsaetze, 6. 6. 2018) Im österreichischen „Politiklexikon für junge Leute“ heißt es: Mit Zivilcourage bezeichnet man die Beherztheit oder den Mut von Menschen. Zivilcourage beweist eine Person, die Schwächere schützt oder ihnen hilft. Zivilcourage heißt z. B., sich in Schulklassen für Außenseiter und Außenseiterinnen einzusetzen und sie nicht auszugrenzen. Zivilcourage bedeutet auch, eine Meinung, von der man überzeugt ist, offen kundzutun, auch wenn man befürchtet, dass man selbst daraus Nachteile erleidet. Zivilcourage heißt, etwas zu tun, was nicht populär ist, von dem man aber überzeugt ist. (Politiklexikon für junge Leute. Online auf: http://www.politik-lexikon. at/zivilcourage/, 6.6.2018) Zivilcourage: Sich einmischen statt wegschauen! Motiv auf einem T-Shirt. © ZARA. „ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit“ ist ein 1999 gegründeter österreichischer Verein. Sein Ziel ist es, Zivilcourage und eine rassismusfreie Gesellschaft in Österreich zu fördern. Interpretiere die Aussage des Motivs auf einem T-Shirt der österreichischen NGO ZARA. 108 Politische Bildung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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