Die Anfänge der Zweiten Republik waren schwierig: Nach seiner Befreiung von der NS-Herrschaft blieb Österreich zehn Jahre lang von britischen, französischen, sowjetischen und US-amerikanischen Truppen besetzt. Unter deren Aufsicht begann der Wiederaufbau von Staat und Wirtschaft. Positiv wirkte sich dabei auch der Glaube an ein selbstständiges und „lebensfähiges“ Österreich aus. Am längsten regierte eine Große Koalition von ÖVP und SPÖ bzw. SPÖ und ÖVP das Land: Unter ihr erhielt Österreich 1955 mit dem Staatsvertrag seine Souveränität zurück und beschloss die „immerwährende Neutralität“. Sie führte Österreich 1995 in die EU und bildete auch zwischen 2007 und 2017 mehrere Regierungen. Zukunftsweisende Reformen wurden in den 1970er Jahren während der SPÖ-Alleinregierungen unter Kreisky durchgeführt. Österreich hat sich sowohl außenpolitisch als auch im humanitären Bereich oftmals bewährt: als Asylland bei verschiedenen Flüchtlingskrisen, bei Friedenseinsätzen für die UNO und beim Vorsitz in der OSZE. Dreimal hatte Österreich bisher in der EU den Ratsvorsitz, und trotz verschiedener Vorbehalte sieht die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung die Zukunft der EU derzeit positiv. Österreich II – die Zweite Republik 1943 Moskauer Deklaration 1945–1947 Konzentrationsregierung (ÖVP/SPÖ/KPÖ) 1945 Unabhängigkeitserklärung, Ende des Zweiten Weltkrieges 1955 Staatsvertrag; Neutralitätsgesetz; UNOMitgliedschaft 1947 Große Koalition (ÖVP-SPÖ) (bis 1966); Beginn der Sozialpartnerschaft 1966–1970 ÖVP-Alleinregierung 1970–1983 SPÖ-Alleinregierungen (Kreisky) 1978 Volksabstimmung und Atomsperrgesetz 162 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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