„Islamische Republik“ umgewandelt. Maßnahmen der Islamisierung der Gesellschaft engten die Freiheiten der christlichen Bewohnerinnen und Bewohner v.a. im Süden des Landes ein. Omar Bashir wurde 2019 gestürzt. Im Süden begann die „Sudan People’s Liberation Army“ einen bis 2018 dauernden Unabhängigkeitskrieg gegen die Regierung in Khartum, der vor allem auch von vielen Christen unterstützt wurde. Im Jahr 2011 wurde in einer Volksabstimmung mit überwältigender Mehrheit (98,8 Prozent bei einer Beteiligung von 97,6 Prozent) für die Unabhängigkeit des Südsudan gestimmt. Diese wurde im Juli 2011 offiziell erklärt. Doch kurz danach führten die verfeindeten Machthaber des nun unabhängig gewordenen Staates das Land in einen Bürgerkrieg. Fragen und Arbeitsaufträge 1. Arbeite anhand der ersten Literaturstelle (Wolfrum) heraus, aus welchen Gründen politische Unabhängigkeit allein nicht ausreichen muss, um sich als Staat erfolgreich entwickeln zu können. Beziehe zur umfassenderen Sichtweise auch das Fallbeispiel (Süd-)Sudan mit ein. 2. Zähle die von Rödder in Literaturstelle 3 auf S. 112 genannten Krisenregionen auf. Arbeite heraus, welche Merkmale sie laut Rödder zu schwachen/fragilen Staaten machen. Beziehe auch die Informationen aus den Abbildungen und Bildunterschriften in diesem Kapitel mit ein. 3. Halte die anhand des Beitrages von Scheen, des Schulbuchtextes und des Fotos von Lagos vorgestellten Perspektiven fest. Beurteile die Sachargumente und nimm dazu Stellung. durchschnittlich vier bis fünf Prozent. Allenthalben entstehen (mit chinesischer Hilfe) neue Straßen und Eisenbahnlinien. In Ländern wie Kenia, Uganda und Südafrika sind leistungsstarke Breitband-Internetverbindungen längst Standard. Bislang allerdings sind es fast ausschließlich private chinesische Unternehmen, die diesen enormen Markt bedienen. (Scheen, Afrika kommt. In: Frankfurter Allgemeine Woche Nr. 28, 2017, S. 16) Ebenfalls nach Scheen, wächst allerdings die Bevölkerung auf dem Kontinent viel rascher als die Wirtschaft. Laut Prognose der Vereinten Nationen für das Jahr 2100 wird sich die afrikanische Bevölkerung von derzeit 1,3 Mrd. auf 4,5 Mrd. Menschen mehr als verdreifachen. Dabei ziehen die Menschen zunehmend in die Städte. Dort wird die Bevölkerung laut Prognosen zweimal so schnell wachsen wie die Gesamtbevölkerung. Die Menschen finden in den Städten aber keine ausreichenden Arbeitsmöglichkeiten. Auf diese Weise entstehen in den afrikanischen Städten – wie das Beispiel Lagos zeigt – neben einer boomenden City riesige Armutsviertel. Das Fallbeispiel Sudan – ein zerrissenes Land Der Sudan galt um das Jahr 2000 als ein politisch, aber auch religiös zerrissenes Land. 1989 putschte General Omar Bashir mit islamisch gesinnten Militärs gegen eine zwar schwache, aber demokratisch gewählte Regierung. Schritt für Schritt wurde der Sudan in eine Armenviertel in Lagos (Nigeria), im Hintergrund die Skyline des Finanzzentrums. Foto, 2005. Entkolonialisierung und Nord-Süd-Konflikt 113 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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