1960 „Jahr Afrikas“ (17 neue Staaten) 1954 –1962 Rückzug Frankreichs aus Nordafrika (Tunesien, Algerien, Marokko) 1954 Teilung Vietnams nach der Niederlage Frankreichs 1949 Unabhängigkeit Indonesiens von den Niederlanden nach UNO-Vermittlung 1947 Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien; Entstehung der beiden Staaten Indien und Pakistan; Beginn des Konflikts um Kaschmir Der Prozess der Entkolonialisierung vollzog sich nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem in Asien und Afrika. Er beendete die bisherige Vormachtstellung der beiden Großmächte Großbritannien und Frankreich. Am Beginn stand die Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947. Es folgten mehrere Länder Südostasiens (Philippinen, Burma, Indonesien, Malaysia, Vietnam). Zwischen 1956 und 1990 gewannen viele afrikanische Staaten ihre Unabhängigkeit von den europäischen Kolonialmächten zurück, allein 17 im „Jahr Afrikas“ (1960). Aktuell gibt es auf dem afrikanischen Kontinent über 50 selbstständige Staaten. Diese sind durch eine Vielzahl politischer, wirtschaftlicher, sozialer sowie kultureller Unterschiede gekennzeichnet. Viele afrikanische Staaten weisen keine Kontinuität in ihren politischen Systemen auf. Den Bemühungen um Demokratisierung stehen immer wieder die Errichtungen von autoritären und diktatorischen Systemen gegenüber. Die formale politische Unabhängigkeit löste somit nicht die vielen politischen und wirtschaftlichen Probleme der neuen Staaten. Positive Entwicklungen wurden u. a. durch interne Gründe, wie z. B. die verbreitete Korruption, fehlende Infrastruktur und regionale Kriege, erschwert. Darüber hinaus blieben afrikanische Länder gegenüber den Industrieländern wirtschaftlich benachteiligt. Die enormen Schwankungen der Rohstoffpreise etwa beeinflussen häufig die stabile wirtschaftliche Entwicklung und gefährden somit oftmals die soziale Stabilität. Auch litten und leiden viele afrikanische Staaten unter den ungleichen Tauschbeziehungen, die auch im Nord-Süd-Konflikt zum Ausdruck kommen. Entkolonialisierung und Nord-Süd-Konflikt 104 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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