Zeitbilder 7/8, Schülerbuch

1. Veränderungen nach dem Ersten Weltkrieg Der Erste Weltkrieg veränderte die politische Landkarte Europa. Vergleiche Europas Staatenwelt vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Benenne, welche Staaten neu entstanden sind. Am 11. November 1918 unterzeichneten deutsche Politiker und Offiziere den Waffenstillstandsvertrag. Damit war der Erste Weltkrieg beendet. Zwei Tage zuvor war in Berlin die Republik ausgerufen worden. In Wien verzichtete Kaiser Karl auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften, auch Österreich wurde Republik. Die Verluste, die der Erste Weltkrieg verursachte, waren hoch: 10 Millionen Soldaten wurden getötet, über 20 Millionen verwundet. Enorm waren auch die Opfer unter der Zivilbevölkerung. Sachwerte waren in katastrophalem Ausmaß zerstört worden. Wilsons 14 Punkte Zu Beginn des Jahres 1918 legte Woodrow Wilson, der Präsident der USA, ein „14-Punkte-Programm“ vor. Es sollte als Grundlage für den künftigen Frieden dienen, einem „Frieden ohne Sieger“. Der Plan sah keine Kriegsentschädigungen vor. Zentrale Forderungen waren: –– das „Selbstbestimmungsrecht der Völker“, ––die Gründung einer internationalen Friedensorganisation („Völkerbund“), ––öffentliche Friedensverträge und Abschaffung der Geheimdiplomatie, –– Freiheit der Schifffahrt auf den Meeren, –– Neuordnung der Kolonialfragen, –– Rüstungsbeschränkungen. Vor allem die neuen demokratischen Regierungen Österreichs und des Deutschen Reiches hofften auf die 14 Punkte Wilsons. Besonders die Umsetzung des Selbstbestimmungsrechtes der Völker sollte zur Richtlinie für die Neugestaltung Europas werden. Die Friedensregelung Im Jänner 1919 eröffneten die Siegerstaaten die Friedenskonferenz von Paris. Die Vertreter der Mittelmächte blieben von den monatelangen Verhandlungen ausgeschlossen. Alle Fragen wurden von den Siegerstaaten Frankreich, Großbritannien, Italien und USA allein entschieden. Sie hatten neben gemeinsamen auch völlig unterschiedliche Vorstellungen von der Friedensregelung. Das Hauptanliegen des amerikanischen Präsidenten Wilson war die Schaffung des Völkerbundes. Das von Wilson vorgeschlagene „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ wurde vielfach nicht umgesetzt. Frankreich setzte die wirtschaftliche Schwächung und Entmilitarisierung des Deutschen Reiches sowie Entschädigungszahlungen („Reparationen“) für die Kriegsschäden durch. Großbritannien versuchte, die französische Haltung zu mildern und Volksabstimmungen dort durchzusetzen, wo Gebietsabtretungen vorgesehen waren. Italien trachtete danach, Gebiete von Österreich und Jugoslawien zu gewinnen. Die wichtigsten Bestimmungen der Friedensverträge waren folgende: 10 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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