Zeitbilder 6, Schulbuch

Beschreibe dieses Bild genau (siehe auch S. 6/7). Erkläre, welche Vorteile die arbeitsteilige Produktion hatte. Anonym, Spielkartenmanufaktur an der Place Dauphine in Paris. Gemälde, um 1680. Auch Änderungen in der Produktionsweise waren mit dem Merkantilismus verbunden: Die Manufaktur sollte das Verlagssystem und die kleinen Handwerksbetriebe ersetzen. In der Manufaktur herrschte schon Arbeitsteilung vor, allerdings gab es noch keine Maschinen (im Gegensatz zur Fabrik des Industriezeitalters). Mit der Manufaktur setzte sich im handwerklichen Be- reich die Trennung von Wohnung und Arbeit durch. Dies brachte für weite Bevölkerungskreise zusätzliche Belas- tungen: Die Arbeitszeit dauerte meist von Sonnenauf- gang bis Sonnenuntergang und der Weg zur Manufak- tur war manchmal recht weit. Staatlich gelenkte Wirtschaft Ziel Aktive Handelsbilanz Mehr Exporte als Importe Errichtung von Staatsbetrieben Billige Erzeugung Billige Rohstoffe aus den Kolonien Niedrige Transportkosten Niedrige Getreide- und Viehpreise Aufhebung der Binnenzölle Ausbau von Straßen und Kanälen Kostspielige Hofhaltung Ausbau des Heeres Staatliche Kredite Fertigwaren ▲ ▲ ▲ ▲ Anhäufung von Bargeld im eigenen Land ermöglicht Schutzzollpolitik zur Verhinderung von Einfuhren Steigerung der einheimischen Produktion ▲ Das System des Merkantilismus Niedrige Arbeitslöhne Die Wirtschaftspolitik im Absolutismus wirkte sich auf die soziale Lage Frankreichs aus. Viele Menschen waren trotz des Reichtums an Rohstoffen und produzierten Wa- ren sehr arm geblieben. Ludwigs Festungsbaumeister Vauban schreibt darüber 1698: Q [Es] liegt an den Kriegen, die Frankreich seit lan- ger Zeit beunruhigt haben, und an der fehlerhaf- ten Wirtschaftspolitik. Die Einkommenssteuern (tail- les) stellen eine der Ursachen des Übels dar. Nicht, weil sie durchwegs zu hoch wären, sondern weil bei ihrer Veranlagung das rechte Verhältnis fehlt. Mit ei- nem Wort, sie sind zur Willkür geworden, denn es besteht überhaupt kein Verhältnis mehr zwischen dem Einkommen des Steuerpflichtigen und der Steu- er, mit der man ihn belastet. Außerdem werden die Abgaben mit der äußersten Härte eingetrieben. […] Die eine besteht in der Höhe und Menge der Gebüh- ren und Binnenzölle, die oft ebenso hoch sind wie der Preis und der Wert der Güter. Die andere Ursache sind die unerhörten Schikanen der bei der Erhebung der Gebühren tätigen Beamten. […] Diese Armeen von Steuerpächtern und Unterpächtern mit ihren Ge- hilfen aller Art sind die Blutegel des Staates, zahl- reich genug, um die Galeeren zu füllen! (Zit. nach: Geschichte in Quellen Bd. 3, 1976, S. 460–463) Beschreibe die Ursachen für die große Armut in Frank- reich, die in der Quelle angeführt werden. Arbeite anhand des Schaubildes die wichtigsten Merk- male des Merkantilismus heraus. Stelle die Pro- und Kontra-Argumente für staatliche Ein- griffe in die Wirtschaft einander gegenüber. Erläutere deine persönliche Meinung dazu und begründe sie. 36 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum V V E E des V rlags öbv

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