Zeitbilder 6, Schulbuch

Das „Toleranzpatent“ Kaiser Josephs II. 1781. (Publikation für Ober- österreich, Buchdruck, Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien) 1782 wurden die Bestimmungen des Toleranzpatents auch auf die Juden ausgedehnt. 1861 schließlich wurde das „Protestantenpatent“ erlassen. Die- ses gestattete den Protestanten u. a. das Recht auf öffentliche Religionsausübung. Von nun an durften z. B. die protestantischen Gotteshäuser mit einem Kirchturm versehen werden. Erst mit dem Protestantengesetz (1961) wurde in Österreich die Protes- tantische Kirche mit der Katholischen Kirche gleichgestellt. Fragen und Arbeitsaufträge 1. Lies die einzelnen Abschnitte genau durch und fasse den wesentlichen Inhalt zusammen. 2. Erkläre in einem ersten Schritt stichwortartig die folgenden Begriffe. Beschreibe in einem zweiten Schritt ihre Bedeu- tung für das Leben der Menschen. − Privat-Exercitium – öffentliche Religionsexercitii − „Ansehen“ des Bethauses − Wahl der Lehrer auf eigene Kosten − Wahl des Religionsbekenntnisses für die eigenen Kinder bei konfessionell gemischten Ehen − Bürger- und Meisterrechte, akademische Würden in Ab- hängigkeit von Religion oder persönlichem Verdienst 3. Recherchiere, welche Religionen in Österreich gegenwärtig als staatlich anerkannte Religionen zugelassen sind (Infor- mationen: z. B. www.help.gv.at unter dem Suchbegriff „Religionsgemeinschaften“). Moritz Daniel Oppenheim (1800–1882), Die Betrachtung der Ringe. Gemälde, 56,5x44,5 cm, 1845. Die seit dem Mittelalter überlieferte „Ringparabel“ ist das Kernstück des Dramas „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing (veröffentlicht 1779). Jeder der drei Ringe steht für eine der Buchreligionen (Christen- und Judentum sowie Islam). Keiner der Ringe ist der echte, folglich ist keine Religion die beste, alle sind gleichwertig. Damit werden in der „Ringparabel“ zentrale Ideen der Aufklärung und Toleranz an- gesprochen. Bildet Arbeitsteams. Jedes Team sucht sich eine Interviewpartnerin oder einen In- terviewpartner aus einer anerkannten Religionsgemeinschaft aus und führt ein Interview durch. Stellt dazu einen Interviewleitfaden zusammen. Dieser könnte folgende Themen enthalten: − Möglichkeit der öffentlichen Religionsausübung − Bauliche Beschaffenheit der Gottes- bzw. Bethäuser − Religionslehrerinnen und -lehrer – Religionsunterricht − Beeinflussung des beruflichen Fortkommens auf Grund von Religionszugehörigkeit − Dialoge und Kontakte zwischen den Religionsgemein- schaften Fasst die Aussagen aus den Interviews in den Teams zusam- men und berichtet eure Ergebnisse in der Klasse. Projektvorschlag: Freie Religionsausübung in Österreich heute Österreich vom Aufgeklärten Absolutismus bis zum Ende der Monarchie 161 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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