Zeitbilder 5/6, Schulbuch

Diaz, Bartolomäus: ca. 1450–1500; portugiesischer Seefahrer, der 1486 die Südspitze Afrikas umsegelte – ohne es zu bemerken. Auf der Rückfahrt gab er ihr den Namen „Kap der Stürme“. Später in „Kap der Guten Hoff- nung“ (auf dem Seeweg nach Indien) umbenannt. Diodor: ca. 80–ca. 29 v. Chr.; der aus Sizilien stammende Historiker ver- fasste in griechischer Sprache 40 Bücher Weltgeschichte („Historische Bi- bliothek“), welche die römische Frühzeit bis Caesar behandeln. Diokletian: um 240–316; römischer Kaiser (seit 284); der aus Dalmatien stam- mende Diokletian führte eine große Reichsreform durch. 305 dankte er ab. Dominion: Bezeichnung seit 1907 für die sich in inneren Angelegenhei- ten selbst regierenden Staaten des britischen Empire (z.B. Kanada, Aust- ralien, Neuseeland). Nach 1945 kam dieser Begriff ab. Domitian: 51–96; römischer Kaiser (seit 81), der sich als erster Herrscher „dominus et deus“ (Herr und Gott) nennen ließ. Edikt von Nantes: Erlass des französischen Königs Heinrich IV. 1598 (sie- he Heinrich IV.). Ludwig XIV. hob den Erlass 1685 wieder auf. Edison, Thomas: 1847–1931; vor der Kohlenfaden-Glühlampe (1879) erfand der amerikanische Elektrotechniker schon das Mikrofon (1876). Zu seinen Erfindungen zählen auch ein Filmaufnahmegerät sowie ein Laufbildprojektor – daneben erwarb er mit seiner Firma mehr als tausend andere Patente. Elisabeth I.: 1533–1603, letzte Königin von England (1558–1603) aus dem Hause Tudor, Tochter von Heinrich VIII. und Anna Boleyn. Mit der Religionsregelung von 1559–1563, die ein Kompromiss zwischen den Forderungen der radikalen Protestanten und Elisabeths eigener konser- vativer Grundhaltung war, legte sie die Grundlage für die anglikanische Staatskirche. Elisabeth: 1837–1898 (ermordet); zweite Tochter des Herzogs Maximilian Joseph in Bayern, Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, Ge- mahlin von Kaiser Franz Joseph I. von Österreich. Engels, Friedrich: 1820–1895; der deutsche Kaufmann lernte im engli­ schen Zweigbetrieb seines Vaters die triste Lage der englischen Arbeiter kennen („Die Lage der arbeitenden Klassen in England“). Gemeinsam mit Karl Marx, den er auch finanziell unterstützte, zählt er zu den Begrün- dern des wissenschaftlichen Sozialismus. Engerth, Wilhelm Freiherr von: 1814–1884; österreichischer Eisenbahn- u. Maschinenbauingenieur, der die erste brauchbare Gebirgslokomotive baute. Mit dieser Stütztenderlokomotive konnte der Semmering befahren werden. Eratosthenes von Kyrene: hellenistischer Gelehrter u. Vorsteher der Bib- liothek in Alexandria, wo er gegen Ende des 3. Jh. v. Chr. starb. Er entwi- ckelte eine Methode zur Auffindung der Primzahlen („Sieb des Eratosthe- nes“), berechnete als erster den Erdumfang und entwarf eine Gradnetz- karte der damals bekannten Welt. Eugen von Savoyen: 1663–1736; österreichischer Feldherr u. Staatsmann. Stammte aus französischem Hochadel. Eugen gilt als der fähigste Feld- herr seiner Zeit. Eugippius: Schüler des hl. Severin; verfasste um 511 dessen Biographie. Euklid: griechischer Mathematiker des 4./3. Jh. v. Chr.; wirkte an der platonischen Akademie in Alexandria. Verfasser der „Elemente“, des be- kanntesten Lehrbuchs der griechischen Mathematik, das in der Spätanti- ke ins Lateinische übersetzt wurde. Faschodakrise: britisch-französischer Kolonialkonflikt um die Herrschaft über den Sudan 1898/99. Im September 1898 stießen in Faschoda bri­ tische und französische Truppen aufeinander. Die daraus entstehende Kriegsgefahr wurde 1899 durch einen vertraglich fixierten Interessen- ausgleich gebannt. Die Beilegung der Krise leitete über zur Politik der Entente cordiale. Felbiger, Johann Ignaz von: 1724–1788; Augustinerabt in Sagan (Schlesien); wurde 1773 von Maria Theresia nach Wien berufen, um die Grundschulbildung zu reformieren. Er führte an die Stelle des Einzelun- terrichts den Klassenunterricht ein. Ferdinand I.: 1503–1564; Enkel Kaiser Maximilians I. und Bruder Kaiser Karl V. Er regierte seit 1521/22 die österreichischen Länder, war seit 1526 König von Böhmen und Ungarn und seit 1556 römischer Kaiser. Ferdinand I.: 1793–1875; Kaiser von Österreich (1835–1848) und König von Ungarn (1830–1848), Sohn von Kaiser Franz II. Er stand völlig un- ter der Kontrolle des österreichischen Staatskanzlers Fürst Klemens von Metternich. Nach Ausbruch der Revolution im Dezember 1848 dankte Ferdinand zu Gunsten seines Neffen Franz Joseph I. ab. Er starb am 29. Juni 1875 in Prag. Ferdinand II.: 1578–1637, Enkel Ferdinands I.; aus der Residenz Graz stammender Vertreter der Gegenreformation; röm. Kaiser seit 1619. Fickert, Auguste: 1855–1910; österreichische Frauenrechtlerin, Mitbe- gründerin des zum radikalen Flügel der österreichischen Frauenbewe- gung gehörenden „Allgemeinen österreichischen Frauenvereins“. Fitch, John: 1743–1798; glückloser amerikanischer Ingenieur, der 1785 das Dampfschiff erfand, seine Erfindung aber nie erfolgreich verwerten konnte. Ford, Henry: 1863–1947; amerikanischer Industrieller u. Pionier der Automobilindustrie. Er vertrat den Grundsatz, dass durch Vergrößerung der Produktion infolge erhöhter Arbeitsteilung und Rationalisierung (Fließband) die Produkte billiger hergestellt werden können. Sozialpoli- tisch trat er für kürzere Arbeitszeiten und bessere Löhne ein, lehnte je- doch Gewerkschaften ab. Franz I.: 1494–1547; König von Frankreich (1515–1547). Seine Regie- rungszeit war in hohem Maß geprägt durch Kriege gegen Kaiser Karl V., durch die er sich von der habsburgischen Umklammerung zu befreien und die habsburgische Vorherrschaft in Italien zu durchbrechen suchte. Franz II. (I.): 1768–1835; letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1792–1806) und als Franz I. erster Kaiser von Österreich (1804–1835). Franz Ferdinand d‘Este: 1863 (Graz) – 28.06.1914 (ermordet in Sara­ jewo); habsburgischer Thronfolger nach dem Selbstmord des Kronprin- zen Rudolf (1889). Nach seiner Ansicht war die habsburgische Monar- chie nur durch einen bundesstaatlichen Umbau zu erhalten; als Gegen- gewicht zur ungarischen Reichshälfte dachte er an einen südslawischen Staat (Trialismus). Seine Ermordung war der äußere Anlass zum Ersten Weltkrieg. Franz Stephan von Lothringen: 1708–1765; Gatte u. Mitregent Maria Theresias, Kaiser ab 1745, jedoch ohne politischen Einfluss. Friedrich II.: 1712–1786; König in Preußen (1740–1786). Anhänger der Aufklärung, Gegner Maria Theresias. Friedrich II., der Streitbare: um 1210–1246; ab 1230 Herzog von Öster- reich u. Steiermark, erwarb durch Heirat 1232 das Herzogtum Krain. Er starb bei einem Feldzug gegen die Ungarn in der Schlacht an der Leitha. Friedrich III.: 1415–1493; Herzog der Steiermark; wurde 1440 zum deut- schen König gewählt und 1452 in Rom zum Kaiser gekrönt (letzte Kaiser- krönung im Heiligen Römischen Reich, die durch einen Papst erfolgte). Fulda: Stadt in Hessen (Deutschland); 744 Klostergründung; 756 Reichs- abtei; 822–844 Hrabanus Maurus Abt, bedeutender Vermittler abendlän- discher Kultur in Deutschland. Fulton, Robert: 1765–1815; amerikanischer Ingenieur, dem mit seinem Dampfschiff „Clermont“ 1807 der Durchbruch in der Dampfschifffahrt gelang. Garibaldi, Giuseppe: 1807–1882; italienischer Freiheitskämpfer u. Politiker. Ging nach der Revolution von 1848/49 ins Exil nach Amerika. 1860 führte er den „Zug der Tausend“ an, der wesentlich zum Sturz der Bourbonenherrschaft in Unteritalien beitrug. Generalstände, frz. États généraux: bis 1789 Versammlung der Vertre- ter aller französischen Provinzen mit Abgeordneten der Geistlichkeit, des Adels und der Bürger; traten erstmals 1302 zusammen; 1789 öffnete ihre Einberufung den Weg zur Französischen Revolution. Genfer Konvention: über Anregung von Henri Dunant geschlossene in- ternationale Verträge, die die Behandlung von feindlichen Verwundeten und Gefangenen regeln. Mit dem Roten Kreuz im weißen Feld sollen me- dizinische Einrichtungen (z.B. Feldlazarette) gekennzeichnet und damit geschützt werden. Georg III.: König von Großbritannien (1760–1820) und Großbritanni- en und Irland (1801–1820) sowie Kurfürst (1760–1814) und König von Hannover (1814–1820). Ghega, Karl Ritter von: 1802–1860; österreichischer Ingenieur, der neben der Planung der Semmeringbahn auch das gesamte Eisenbahnnetz der Monarchie entwarf. Goten: Stammesgruppe der Ostgermanen; siedelte urspr. in Südskandi- navien. Im 2. Jh. wanderten sie in das Schwarzmeergebiet, wo sie sich später in Ost- und Westgoten trennten. Gouges, Olympe de: 1748–1793; uneheliche Tochter eines Adeligen, lebte in Paris, beschäftigte sich mit Theater und Literatur und setzte sich für Frauenrechte ein. 1791 formulierte sie die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“. Sie wurde verhaftet und 1793 wegen „staatsfeindlicher Umtriebe“ hingerichtet. Goya, Francisco José: 1746–1828; spanischer Maler; stellte zeitkritisch Not, Elend und Krieg dar und deckte in seinen Werken die Schwächen seiner Zeit auf. Gracchus, Gaius: 154/153–121 v. Chr.; römischer Politiker. Er scheiterte mit seinen Reformen ebenso wie sein älterer Bruder Tiberius. Gracchus, Tiberius: 163/162–133 v. Chr., römischer Politiker, der im Bür- gerkrieg mit Hunderten seiner Anhänger erschlagen wurde. Haager Schiedsgerichtshof: Einrichtung zur schiedsgerichtlichen Er­ ledigung von internationalen Streitfragen in Den Haag. Hadrian: 76–138; seit 117 römischer (Adoptiv-)Kaiser; verzichtete auf wei- tere Gebietseroberungen und verstärkte stattdessen die Grenzen des Rö- mischen Reiches. Hainisch, Marianne: 1839–1936; Hauptvertreterin der österreichischen Frauenbewegung. Sie war die erste Präsidentin des 1902 gegründeten „Bundes Österreichischer Frauenvereine“. Hammurabi: etwa 1792–1750 v. Chr.; König von Babylonien aus der ers- ten altbabylonischen Dynastie, der durch Kriegszüge und eine geschickte Bündnispolitik ein Reich schuf, das ganz Mesopotamien umfasste. Be- rühmt wurde er durch seine Gesetzessammlung. Hannibal: 247/246–183 v.Chr. (Selbstmord); karthagischer Feldherr, der mit seinen Truppen und Kriegselefanten über die Alpen nach Italien zog und die Römer mehrmals besiegte. Hardouin-Mansart, Jules: 1646–1708; französischer Architekt, dessen Werk den baumeisterlichen Aspekt der Hofkultur Ludwigs XIV. reprä- sentiert (1684: Spiegelgalerie, riesige Nord- u. Südflügel des Schlosses, Orangerie u. Schlosskapelle); Verfechter des Classicisme, ein Stil, der sich in seinem Bestreben nach Harmonie an der Antike orientierte (z.B. die eindrucksvolle Kuppel des Invalidendomes, Paris, 1676–1706). Hargreaves, James: um 1745–1779; englischer Weber, der als Erster das Handspinnrad mechanisierte („Spinning Jenny“) und mit mehreren Spin- deln ausstattete. Heinrich II.: gest. 1177; Sohn des Babenbergers Leopold III., wurde 1141 Markgraf von Österreich u. 1143 Herzog von Bayern. 1156 musste er auf 297 Personen und Begriffe Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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