Zeitbilder 5/6, Schulbuch

Jahres-Check: Kompetenzen trainieren (5. Klasse) Ein wesentlicher Teil des Geschichtsunterrichts besteht in der 5. Klasse im Entwickeln und Trainieren von Historischen Kompetenzen. Der Lehrplan unterscheidet dabei vier Bereiche: –– Historische Sachkompetenz, –– Historische Methodenkompetenz (Re- und De-Konstruktionskompetenz), –– Historische Fragekompetenz, –– Historische Orientierungskompetenz. 1. Historische Sachkompetenz Teilkompetenz: Die Begriffe/Konzepte „Geschichte“ und „Vergangenheit“ sowie „Quelle“ und „Darstellung“ klären und hinsichtlich ihrer Verwendung differenzieren (S. 7–9) Im Alltag und in der Umgangssprache verwenden wir die Wörter „Geschichte“ bzw. „geschichtlich“ (historisch) und „Vergangenheit“ auf ganz selbstverständliche Weise. Wir gehen davon aus, dass alle wissen, was wir meinen, wenn wir z. B. sagen: „Das gehört für immer der Vergangenheit an“, oder: „Das ist die Geschichte unserer Familie“. Im Geschichtsunterricht und natürlich in der Geschichtswissenschaft werden solche Fragen systematisch behandelt. Hier bezieht sich Geschichte auf vergangenes Geschehen, wie es z. B. durch Quellen oder Darstellungen überliefert (berichtet) wird. Solche Berichte stellen immer nur Ausschnitte aus dem tatsächlichen Geschehen in einem bestimm- ten Zeitabschnitt (= der Vergangenheit) dar. Obwohl also „Geschichte“ mit „Vergangenheit“ zu tun hat, ist sie doch nicht dasselbe wie „Vergangenheit“. Teilkompetenz: Aussagen und Interpretationen über Vergangenheit und Gegenwart anhand von Belegen aus Quel- len und Darstellungen nachvollziehen (Belegbarkeit) (S. 24–25) In diesem Abschnitt werden Darstellungen der Vergangenheit sowie historische Quellen mit vorhandenem Sachwis- sen verbunden. Sachkompetent wird man dann, wenn man das erworbene Wissen einordnen, belegen, mit anderem Wissen vergleichen und bei historischen Aufgabenstellungen anwenden kann. Mit den Quellen und Darstellungen zum Thema „Die „attische Demokratie“ im Vergleich mit der Demokratie in Ös- terreich heute“ kannst du Aussagen und Interpretationen über die Vergangenheit und Gegenwart nachvollziehen. 2. Historische Methodenkompetenz (Re- und De-Konstruktionskompetenz) Teilkompetenz: Geschichtskarten lesen (S. 26–27) Die Arbeit mit den beiden Karten soll dich befähigen, die in Geschichtskarten dargestellten Ereignisse, Entwicklun- gen und Vorstellungen von der Welt zu entschlüsseln (= dekonstruieren). Mit den daraus gewonnenen Erkenntnis- sen sollst du diese Ereignisse, Entwicklungen und Vorstellungen von der Welt eigenständig darstellen (= rekonstru- ieren) können. Teilkompetenz: Schriftliche Quellen beschreiben, analysieren und interpretieren (S. 34–35) Mit der schrittweisen Vorgangsweise, schriftliche Quellen zu beschreiben, zu analysieren und zu interpretieren, ge- lingt es dir, die Geschichte von „Roms Aufstieg zur Weltmacht“ zu entschlüsseln (= dekonstruieren) und mit diesen Kenntnissen anschließend das Thema eigenständig darzustellen (= rekonstruieren). Teilkompetenz: Die unumgängliche Perspektivität und Intention von historischen Quellen feststellen (S. 80–81) Quellen werden auch immer mit einer bestimmten Absicht verfasst bzw. geschaffen. Um Quellen angemessen ana- lysieren und interpretieren zu können, sollte man die jeweils zugrundeliegende Sichtweise und die Absicht der Verfasserin bzw. des Verfassers klären. In diesem Kapitel z. B. liegt allen Texten eine für mittelalterliche Menschen typische Perspektive zugrunde: die unhinterfragte, selbstverständliche Einordnung der Menschen in die verschiede- nen Stände im Feudalsystem. 290 Nur zu Prüfzw cken – Eigentum d s Verlags öbv

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