Zeitbilder 5/6, Schulbuch

Beschreibe deine Eindrücke beim Betrachten des Alexan- der-Mosaiks. Beachte dabei, wie der Künstler die beiden Hauptakteure sowie die Schlacht insgesamt darstellt und was er deiner Meinung nach ausdrücken wollte. Wissenschaft: Universalgenies und Spezialisten Betrachtet man die Entwicklung der Naturwissenschaf- ten im Verlauf der griechisch-römischen Antike, so er- lebten sie in der Zeit des Hellenismus ihren Höhepunkt. Während sich Athen als Zentrum der Philosophie be- haupten konnte, wurden die Einzelwissenschaften besonders im ägyptischen Alexandria gepflegt. Hier umfasste das Museion (eine staatlich geförderte For- schungsstätte) eine Anatomie, einen zoologischen Gar- ten, eine Sternwarte und eine Bibliothek, die 750 000 Bände umfasste. Auch Pergamon und Rhodos entwi- ckelten sich zu Zentren der Wissenschaften. Dabei gab es schon im 3. Jh. v. Chr. eine starke fachliche Spezia- lisierung. So schrieb der Mathematiker Euklid ein bis heute grundlegendes Lehrbuch; der Universalgelehrte Eratosthenes schuf eine Weltkarte und berechnete den Erdumfang; Archimedes von Syrakus entdeckte u. a. das spezifische Gewicht und das Hebelgesetz. Aristarch von der Insel Samos behauptete schon damals, dass die Sonne der Mittelpunkt der Welt sei und die Erde um sie kreiste. Sein heliozentrisches Weltbild konnte sich aber nicht durchsetzen und wurde besonders vom Christen- tum abgelehnt. Erst Nikolaus Kopernikus bestätigte im 16. Jh. erneut diese These. Völlig uneinheitlich war die Entwicklung in der Me- dizin. Der wichtigste Sammelpunkt der verschiedenen Lehren war Alexandria, wo die Wissenschafter systema- tisch experimentierten und sezierten. Sie waren beson- ders an den anatomischen und physiologischen Grund- lagen von Krankheiten interessiert und wollten deren Ursachen ergründen. Die hellenistische Kunst Auch die hellenistische Kunst entwickelte sich global – vom Mittelmeer bis nach Indien. Für die hellenistischen Menschen war Kunst etwas, das auch unterhält und Ver- gnügen bereitet und nicht nur erzieht und informiert. Der hellenistische Künstler war nicht mehr der ange- sehene Handwerker, der nur für einen kleinen Kreis in einem eng begrenzten Gebiet arbeitete, sondern er be- wegte sich im gesamten hellenistischen Raum. Erfolg- reiche Künstler wirkten an Herrscherhöfen, für Stadtge- meinden und private Auftraggeber. Die Künstler wur- den geehrt und für ihre Arbeiten bewundert. Ein augenfälliges Merkmal der hellenistischen Kunst ist das Große, das Kolossale. Die hellenistische Baukunst hat großartige Werke geschaffen, wie etwa den Leucht- turm von Alexandria oder das Grabmal des Königs Mausolos von Halikarnassos, die beide schon in der An- tike zu den Weltwundern gezählt wurden. Auch die hel- lenistische Plastik brachte ein Weltwunder hervor: den Koloss von Rhodos. Fragen und Arbeitsaufträge 1. Erkläre den Begriff „Hellenismus“ und nenne seine we- sentlichen Merkmale. 2. Vergleiche die Herrschaftsform in den Nachfolgestaaten des Alexanderreiches mit der antiken Polis in Athen. 3. Erläutere und beurteile die Behauptung, die Wirtschaft des Hellenismus sei bereits als „Weltwirtschaft“ zu bezeichnen. 4. Fasse die wesentlichen Entwicklungen in Wissenschaft und Kunst zur Zeit des Hellenismus zusammen.  Das Mosaik zeigt die entscheidende Szene einer Schlacht gegen die Perser: Alexander der Große, links auf dem Pferd, greift den Perserkönig, rechts auf dem Streitwagen, direkt an. Dareios wendet sich in diesem Augenblick zur Flucht. (Detail aus dem Alexander-Mosaik der Casa del Fauno in Pompeji, 1. Jh. v. Chr. Man nimmt an, dass das Mosaik eine Kopie nach einem Gemälde des 4. Jh. v. Chr. darstellt.) 29 Die antike Welt – Griechenland und Rom Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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