Zeitbilder 5/6, Schulbuch
Innsbruck Meran Bozen Trient Lienz Kufstein Salzburg Seckau Bruck Graz Wr. Neustadt Wien Melk Klagen- furt zu Görz Triest zu Cilli Cilli Passau Linz Zürich Habsburg Mühlhausen K r a i n Istrien Ve n e d i g M a i l a n d T i r o l Eidgenossenschaft Breisgau Vo r d e r- Sundgau Burgau B a y e r n Salzburg ober der Enns unter der Enns Österreich Mähren Ungarn K r o a t i e n S t e i e r m a r k K ä r n t e n Cilli Görz G f t . M o n t f o r t Ö s t e r r e i c h Böhmen 0 100 km Inn S a l z a c h I nn R h e i n R h e i n D o n a u E n n s M a r c h D o n a u M u r D r a u S a v e E t s c h Besitz 1282 Erwerbungen bis 1335 Erwerbungen bis 1363 Erwerbungen bis 1400 Erwerbungen bis 1500 Erwerbung 1504 verlorene Gebiete Die wichtigsten Erwerbungen des Hauses Habsburg im Mittelalter. Rudolf wollte damit die volle Landeshoheit und völlige Unabhängigkeit vom Deutschen Reich bewirken. Er legte sich den Titel Erzherzog zu. Karl IV. lehnte die Be- stätigung dieser gefälschten Urkunden ab. Der spätere habsburgische Kaiser Friedrich III. aber erkannte dieses Familiengesetz rechtlich an. Rudolf IV. ging auch als „Stifter“ in die Geschichte ein. In besonderer Weise förderte er Wien. Er ließ den Umbau der Stephanskirche im gotischen Stil weiterführen. Nach dem Vorbild Prags errichtete er eine Universität, aller- dings ohne die damals wichtige theologische Fakultät. Rudolf war ein kunstsinniger Herrscher. Er sorgte aber auch für bessere Einnahmen und den Ausbau der Wirt- schaft. Er belebte die Konkurrenz durch Ansiedlung von fremden Handwerkern und Kaufleuten und lockerte den Zunftzwang in Handwerk und Gewerbe. Friedrich III. – des Reiches Schlafmütze Für Albrechts Sohn übernahm Friedrich III. als Vormund auch die Regierung in Nieder- und Oberösterreich. Er wurde aber weder im Reich noch in den habsburgischen Ländern anerkannt. Böhmen und Ungarn hatten sich wieder von Österreich gelöst. Der Ungarnkönig Matthias Corvinus machte Friedrich die Herrschaft in Niederös- terreich und der Steiermark streitig. Er entriss ihm sogar die Stadt Wien, in der er bis zu seinem Tode 1490 resi- dierte. Kritik und Spott der österreichischen Bevölkerung an Friedrich zeigen sich sehr deutlich in einem Mauer- anschlag (öffentlicher Aufruf, der an einer Mauer ange- bracht wird), den ein Mönch verbreitete: Q Allerdurchlauchtigster, unüberwindlicher Kai- ser! Steh auf vom Schlafe, in dem du so lange gelegen bist! ... Du hast nicht ein Buch, sondern ein Schwert bei deiner Krönung erhalten, um deine Leu- te und die Kirche zu schützen. Nimm wahr, dass du die kaiserliche Würde nicht wegen Säumnissen ver- lierst! Heb auf die Qualen der unschuldigen Kinder, die von den Türken vor den Augen der Väter und Mütter auf die Zäune gespießt werden. Warum der Ungehorsam? Du verkürzest die Freiheit und die al- ten guten Rechte. Du verschlechterst die Münze, du erhöhst Mauten und Zölle und legst Steuern auf Salz, Wein und Eisen, wodurch alles teurer wird. (Frass, Österreichisches Quellenbuch 1, 1956, S. 235) Nenne die Erwartungen der Bevölkerung an Kaiser Fried- rich III. Fasse die Vorwürfe ihm gegenüber zusammen. Als Kaiser bestätigte er das „Privilegium maius“ Ru- dolfs IV. Er gründete auch die Bistümer Wien und Wie- ner Neustadt. Friedrich III. überlebte alle seine Gegner und hatte am Ende seine Besitzungen wieder unter Kontrolle. Mit der Vermählung seines Sohnes Maximi- lian mit Maria von Burgund legte er den Grundstein für den weltpolitischen Aufstieg seines Hauses. Fragen und Arbeitsaufträge 1. Gestalte „Steckbriefe“ über die beiden Habsburger Rudolf I. und Rudolf IV. sowie den Luxemburger Karl IV. Verwende dazu die Angaben in diesem Kapitel, ev. auch zusätzliche Informationen (z. B. Politik-Lexikon, Internet). 2. Liste die wichtigsten politischen Ziele der Habsburger im Spätmittelalter auf. Beschreibe stichwortartig, mit welchen Mitteln diese erreicht wurden. 3. Erkläre mit Hilfe der Karte, wann und unter welchen Um- ständen dein Bundesland unter die Herrschaft der Habs- burger kam. Herzog Rudolf IV., der Stifter. Das Bild eines zeitgenössischen Malers ist eines der ersten realistischen Portraits des Mittelalters. (Temperamalerei auf Pergament, anonym, um 1365) 257 Österreich von der Römerzeit bis zum Ende der Monarchie Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s V rlags öbv
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