Zeitbilder 5/6, Schulbuch

Anonym, Spinning Jenny, Holzstich 1887. „Spinning Jenny“, die erste Baumwollspinn- maschine, wurde 1764 vom englischen We- ber James Hargreaves erfunden. • Die Dampfmaschine von Watt-Boulton war der Motor der „Ersten Industriellen Revolution“: Sie wurde im Bergbau, in der Eisen- und in der Textilindustrie eingesetzt. • Die Erfindung der Spinnmaschine (1764) sowie des mechani- schen Webstuhls (1784) revolutionierte die Textilindustrie. • Die Erfindung der Dampflokomotive (Trevithick, Stephenson) revolutionierte das Transportwesen: Eröffnung der Eisen- bahnlinie Stockton – Darlington (1825), der „Kaiser-Ferdi- nand-Nordbahn“ (1837), der Semmeringbahn (1854). • Die Erfindung des Dampfbootes revolutionierte die Schiff- fahrt (USA, 1786); Überquerung des Atlantiks mit einem Raddampfer (1819); Erfindung der Propellerschraube (Ressel, 1829). • Die Erfindung des Morsetelegrafen (1837) und des Telefons (1872) revolutionierten das Nachrichtenwesen. 1882 er- strahlte ein New Yorker Stadtteil erstmals in elektrischem Licht (Edison), mit der Erfindung des Dynamos (Siemens, 1866) begann die Starkstromtechnik. • Das Automobil-Zeitalter wurde durch die Erfindung des Gas- motors (Otto, Daimler) und des Benzinmotors (Marcus) um 1876 eingeleitet. Henry Ford machte das Automobil durch die Einführung des Fließbands (1913) zum Massenprodukt. • Knapp vor Beginn des 20. Jh. unternahmen die Brüder Wright und Otto Lilienthal ihre ersten Flugversuche. Bereits 1927 überquerte Lindbergh mit einem Flugzeug den Atlantik. • Die „Erste Industrielle Revolution“ führte zu Landflucht und einem explosionsartigen Anstieg der Bevölkerung in den Städten. Dort war die Lebenssituation der Arbeiterinnen und Arbeiter zumeist katastrophal (Hunger, Wohnen im Elend). • Für das Überangebot an Arbeitskräften gab es Hungerlöhne, überlange Arbeitszeiten, fehlende Hygiene- und Sicherheits- einrichtungen in den Fabriken. • Frauen und Kinder arbeiteten ebenfalls in den Fabriken und wurden damit zu Konkurrenten der Männer um den Arbeits- platz. 1833 wurde das erste Arbeitsverbot für Kinder (unter 9 Jahren) erlassen. • „Frühe Sozialisten“ gründeten bereits Genossenschaften und Gewerkschaften (Owen) oder forderten staatliche Betriebe (Blanc). Marx und Engels begründeten den Wissenschaftli- chen Sozialismus. • In der zweiten Hälfte des 19. Jh. setzte die Arbeiterschaft ihre Forderungen schrittweise durch: Zusammenschluss zu Gewerkschaften und Arbeiterparteien, Gründung von Selbst- hilfevereinen, Erkämpfen des Streikrechts, Einführung einer Kranken- und Unfallversicherung, Reduzierung der täglichen Arbeitszeit. • Manche Unternehmer verbesserten von sich aus die Arbeits- und Lebensbedingungen ihrer Arbeiterinnen und Arbeiter. Dafür forderten sie strengste Disziplin und Arbeitsfleiß sowie ein Verbot jeder politischen und gewerkschaftlichen Tätig- keit. • Der „Wiener Börsenkrach“ (1873) löste die erste große eu- ropäische Wirtschaftskrise aus: Tausende Betriebe gingen bankrott, Arbeiterinnen und Arbeiter verloren ihren Arbeits- platz. • 1891 nahm erstmals ein Papst (Leo XIII.) zur Arbeiterfrage Stellung: In der Enzyklika „Rerum novarum“ lehnte er den Marxismus scharf ab. Von der Aufklärung bis zum Ersten Weltkrieg 247 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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