Zeitbilder 5/6, Schulbuch

Europa 1914 mit den Entente-Mächten, dem Dreibund, den späteren Verbündeten und den neutralen Staaten. Deutschland Österreich- Ungarn Frankreich S p a n i e n T ü r k e i ( O s m a n i s c h e s R e i c h ) Norwegen Groß- Britannien R u s s l a n d Schweiz I t a l i e n P o r t u g a l S e r b i e n Albanien Monte- negro Griechen- land Bulgarien Rumänien Nieder- lande Belg. P o l e n U k r a i n e Litauen L ivlan d F i n n l a n d G alizien Irland B e s s a r a b i e n G e o r g i e n A r m e n i e n M e s o p o t a m i e n S y r i e n P e r s i e n A r a b i e n 1917 L i b y e n ( i t a l . ) Ä g y p t e n ( b r i t . ) London Paris Verdun Berlin Tannenberg Minsk Riga Stockholm Petrograd Warschau Wien Budapest Brest- Litowsk Belgrad Bukarest Sofia Saloniki Istanbul Rom Madrid Gibraltar (brit.) Lissa- bon Athen Aleppo Bagdad Tiflis Jerusalem Odessa Kiew Kristiania 1916 1915 1915 1917 1916 10.1914 Korsika Sardinien Sizilien Malta (brit.) Kreta Zypern (brit.) Krim N o r d s e e A t l a n t i s c h e r O z e a n M i t t e l - m e e r S c h w a r z e s M e e r Frontverlauf im Westen Anfang September 1914 Ende 1914 – Frühjahr 1918 November 1918 Entente Mittelmächte neutrale Staaten Mächte, die später in den Krieg eintraten (mit dem Jahr des Kriegsantritts) Frontverlauf auf dem Balkan bis Herbst 1915 Ende 1915 – Oktober 1918 November 1918 Frontverlauf im Osten August / Oktober 1914 Frühjahr 1915 Ende 1915 – Ende 1917 Frühjahr / Sommer 1918 Frontverlauf in Vorderasien Anfang 1915 Ende 1917 Oktober 1918 Hauptangriffsrichtung Schweden 19. Folgenreiche Veränderungen im europäischen Mächtesystem Neue Bündnisse entstehen Die Kriege in den Fünfziger- und Sechzigerjahren des 19. Jh. sowie die nationalen Einigungen Italiens und Deutschlands veränderten das seit 1815 in Europa beste- hende Mächtesystem grundlegend. Vor allem mit dem Deutschen Reich war ein neuer politischer und wirt- schaftlicher Machtfaktor entstanden. 1879 schlossen die beiden europäischen Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn den „Zweibund“, der später durch den Beitritt Italiens zum „Dreibund“ erweitert wurde. Italien schloss 1902 allerdings auch ein Abkommen mit Frankreich, das wechselseitige Neutra- lität im Falle eines Krieges vorsah. Ein kurzfristiger Aus- gleich der Interessen auf dem Balkan zwischen Öster- reich und Russland machte 1881 den „Dreikaiserver- trag“ zwischen Deutschland, Österreich und Russland möglich. Während der „Dreibund“ bestehen blieb, wur- de der „Dreikaiservertrag“ nicht mehr erneuert. Die Ge- gensätze zwischen Österreich und Russland auf dem Balkan waren groß. Schrittweise verschlechterten sich auch die deutsch-russischen Beziehungen. Daraus ent- wickelte sich eine Annäherung Russlands an Frank- reich. Vor allem Frankreich nämlich stellte dem Zaren- reich das für die Industrialisierung und den Eisenbahn- bau nötige Geld zur Verfügung: L Diese Kapitalbewegungen waren für das Zustan- dekommen der russisch-französischen Militärkon- vention von 1892 eine sehr nützliche Vorbereitung. […] Seitdem das Bündnis einmal bestand, waren die in Frankreich aufgenommenen Anleihen des Zaren- reiches der Kitt der Allianz. Mehrere dieser Anleihen dienten der Finanzierung des Baus strategischer Ei- senbahnen. […] Das geschah auf Drängen des franzö- sischen Generalstabes. Dieser legte größten Wert da- rauf, dass im Falle eines Krieges gegen Deutschland die Front der französischen Armee so bald wie mög- lich entlastet würde. […] Dazu war der Ausbau des Eisenbahnnetzes Russlands nötig, um den schnellen Transport von Militär zu ermöglichen. (Born, Geld und Banken im 19. und 20. Jahrhundert, 1977, S. 291 f.) Die imperialistische Politik der Großmächte führte zu zahlreichen Konflikten, aus denen aber auch neue Bünd- nisse hervorgingen. 1898 standen sich im Sudan Groß- britannien und Frankreich feindlich gegenüber. Dieser Konflikt konnte bereinigt werden. Er führte sogar zu einer britisch-französischen Annäherung, die 1904 in die „Entente Cordiale“ mündete. 1907 verständigten sich Großbritannien und Russland über ihre Interessen in Persien und Afghanistan, und es entstand die „Entente“ (Großbritannien, Frankreich, Russland). 236 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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