Zeitbilder 5/6, Schulbuch

5. Napoleon und Europa Der Verlauf der Französischen Revolution 1788 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 1800 01 02 03 04 05 06 07 Ludwig XVI. König von Frankreich „Schreckensherrschaft“ Robespierres Hinrichtung Robespierres 28.07.1794 Direktorialverfassung: Aufstände der Royalisten und Pariser Bevölkerung Konsulatsverfassung: Napoleon regiert 09.11.1799 Wohlfahrtsausschuss Terrorgesetze Eröffnung der Generalstände 05.05.1789 Napoleon Kaiser der Franzosen 02.12.1804 allgemeiner Wehrdienst Hinrichtung des Königs 21.01.1793 Konvent: Ausrufung der Republik 21.09.1792 Tuileriensturm, Absetzung des Königs Legislative: Kriegserklärung gegen Österreich Konstituante: Fluchtversuch des Königs in Nationalversammlung Religionsfreiheit Einziehung der Kirchengüter König, Abgeordnete nach Paris Menschen- und Bürgerrechte Abschaffung der Privilegien Bäuerliche Revolution Bastillesturm 14.07.1789 Schwur im Ballhaus Nationalversammlung 1. Phase 3. Phase 2. Phase Export der Revolution und Streben nach Vormacht Während der 15-jährigen Herrschaft Napoleons hat- te Frankreich nur ein Jahr lang Frieden. Seine Kriege waren in erster Linie ein Mittel, die Vormachtstellung (Hegemonie) Frankreichs in Europa zu sichern. Sie exportierten aber auch das französische Staatsmodell, bürgerliche Gleichheit und den Code Napoléon in die eroberten Länder. Napoleons Ziel war, England zu un- terwerfen und den Kontinent zu beherrschen. Diese Gewaltpolitik weckte Gegenkräfte – nicht nur bei den Regierungen, sondern auch bei den Völkern: Die Erobe- rungspolitik Napoleons trug wesentlich zur Ausbildung des Nationalismus bei. Napoleons Eroberungen Im Jahre 1804 bereitete Napoleon einen direkten An- griff auf England vor. Er musste aber bald erkennen, dass die starke britische Flotte eine Überquerung des Ärmelkanals unmöglich machte. Daraufhin nahm er den Landkrieg gegen die Verbündeten Großbritanniens wieder auf. Wien wurde besetzt, die Russen und Öster- reicher in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (1805) besiegt. Im folgenden Frieden von Pressburg wurde Ös- terreich schwer bestraft: Es verlor Tirol und Vorarlberg an Bayern, seinen süddeutschen Streubesitz, Veneti- en und Dalmatien an Frankreich. Als Ausgleich kam das in ein weltliches Fürstentum umgewandelte Land Salzburg zu Österreich. Im nächsten Jahr war Preußen an der Reihe. Napoleon besiegte es 1806 bei Jena und Auerstedt vernichtend und besetzte das Land. Im Frie- den von Tilsit verlor Preußen mehr als die Hälfte seines Staatsgebietes. Diese Länder wurden französische Sa- tellitenstaaten. Schon 1806 war es Napoleon gelungen, sechzehn deut- sche Fürsten auf seine Seite zu ziehen. Er schloss sie zu dem mit ihm verbündeten Rheinbund zusammen. Bayern und Württemberg erhob er zu Königreichen. Daraufhin legte Franz II. die Kaiserkrone (des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation) nieder. Wirtschaftskrieg gegen England Nur England widerstand noch immer den Angriffen Napoleons. Da er keinen militärischen Erfolg erringen konnte, wollte er es wirtschaftlich ruinieren. Dazu verkündete er 1806 die „Kontinentalsperre“, wel- che jeden Handelsverkehr mit England verbot. Alle von ihm abhängigen Staaten wurden verpflichtet, sich den Maßnahmen anzuschließen. Um die lückenlose Blocka- de zu sichern, unternahm Napoleon weitere militärische Aktionen: Spanien und Portugal wurden besetzt, der Papst gefangen genommen und der Kirchenstaat auf- geteilt. Die Folgen der Kontinentalsperre trafen England zu- nächst hart (Arbeitslosigkeit, Absatzkrisen, kein Getrei- de aus Russland und Preußen). Es überstand aber die Krise und schuf sich in Überseegebieten neue Märkte – der Wirtschaftskrieg Napoleons war gescheitert. 198 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=