Zeitbilder 5, Schulbuch

Auf dieser Doppelseite sollst du dich mit verschiedenen „Pro- dukten“ von „Geschichtskultur“ auseinandersetzen. Unter Ge- schichtskultur versteht man den Umgang der gesamten (heuti- gen) Gesellschaft mit Geschichte. Zu den Produkten unserer Geschichtskultur gehört alles, was mit Geschichte zu tun hat und das historische Bewusstsein von uns Menschen und damit auch unsere Identität prägt und beeinflusst. Der schulische Geschichtsunterricht und die Geschichtswissen- schaft haben relativ geringen Anteil an der Ausbildung unseres Geschichtsbewusstseins. Viel öfter erleben wir außerschulische „Geschichtserfahrungen“. Das geschieht z. B. durch Besichti- gung historischer Stätten in den Ferien oder Museumsbesuche, durch Lesen historischer Romane oder Biografien, vor allem auch durch die Nutzung verschiedener Medien (Zeitungen, Radio, Fernsehen, Internet). Gerade historische Dokumentationen, Doku-Dramen und beson- ders historische Spielfilme erfreuen sich großer Beliebtheit. Da- bei ist oft nicht die genaue Rekonstruktion der Vergangenheit oberstes Ziel der Darstellung, sondern ein spannungsgeladener und Gefühle ansprechender „schöner“ Film. Auch solche geschichtskulturellen Produkte können unsere Vor- stellung von der Vergangenheit beeinflussen. M1 Historischer Spielfilm: Troja. Regie: Wolfgang Petersen (2004):  Filmplakat: „Troja“ („Troy“), USA 2004. Brad Pitt (Achilles), Eric Bana (Hektor), Orlando Bloom (Paris) Diane Kruger (Helena) Wie man (historische) Spielfilme ausführlich beschreiben, analy- sieren und interpretieren kann, wird in Kapitel 14: Robin Hood – vom Räuber zum Nationalhelden (Spielfilm) (S. 108/109) aus- führlich dargestellt. 10. Mythologie und Spiele in der griechischen Antike M2 Eintrag „Trojanischer Krieg“ im „Schülerlexikon“ des deutschen Internet-„Lernhelfers“ Trojanischer Krieg Der Trojanische Krieg ist ein wichtiger Teil der griechischen Mythologie. Paris, Sohn des Königs von Troja, wird dazu aufgefordert, die Schönheit dreier Göttinnen des Olymp zu beurteilen. Für sein Urteil wird ihm Helena, die schönste Frau der Welt, verspro- chen. Weil Helena aber schon mit dem König Spartas verheiratet ist, entführt Paris sie nach Troja. Die Ent- führung der schönen Helena gibt den Anlass für den zehn Jahre andauernden Trojanischen Krieg zwi- schen Griechen und Trojanern. Er entscheidet sich schließlich nicht durch Kampf, sondern durch eine List des Odysseus: In einem hölzernen Pferd („Troja- nisches Pferd“) versteckt, gelangen die griechischen Helden in die feindliche Stadt und öffnen den Mitstreitern nachts die Tore. So kann Troja eingenom- men und zerstört werden. Der Trojanische Krieg ist ein zentrales Ereignis der griechischen Mythologie. [...] Mythologische Quellen HOMER, der im 8. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll, beschreibt in der „Ilias“ nur die entscheidende Schlussphase des zehn Jahre andauernden Krieges, und zwar besonders von der Episode vom „Zorn des Achilleus“ an bis zu Hektors Tod und Bestattung. Die Vorgeschichte und der Anlass des Trojanischen Krie- ges (der Götterstreit und die Entführung Helenas) werden eher beiläufig in die Erzählung eingeflochten. Ebenso wird das Ende des Krieges, die Eroberung und Zerstörung Trojas, auch nur indirekt in der „Odyssee“ behandelt. Geschichtlichkeit Die beiden Epen „Ilias“ und „Odyssee“ sind lange Zeit vor HOMER entstanden und wurden von Gene- ration zu Generation mündlich weitergegeben, bis HOMER sie schriftlich niederlegte. Mythos bedeutet überlieferte Dichtung und Sage, ist geschichtlich nicht beweisbare Vergangenheit. Die Frage der Ge- schichtlichkeit des Trojanischen Krieges ist bis heute umstritten. Zwar sind die Kriegsereignisse nicht durch archäologische Funde bestätigt, aber viele Wis- senschaftler gehen davon aus, dass dem Mythos rea- le Ereignisse in der Zeit der mykenischen Kolonisa­ tion in Kleinasien (im 13. Jahrhundert v. Chr.) zugrun- de liegen. (https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/troja ­ nischerkrieg; 11. 5. 2016) 36 Kompetenztraining  Historische Methodenkompetenz Geschichtskulturelle Produkte als Ort des historischen Erzählens erkennen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=