Zeitbilder 5, Schulbuch

entwickelte sich bald eine Stadt und in der Spätantike wurde Lauriacum Bischofssitz. Um die Donaugrenze besser schützen zu können, legten die Römer schließlich den Limes an: Darunter versteht man ein System von befestigten Städten, Kastellen, Wachtürmen und Wällen. Die Legionslager von Castra Regina (Regensburg), Lauriacum, Vindobona und Carn- untum wurden so verbunden. Die Mauerreste des Limes waren für die eingedrungenen Germanen so eindrucks- voll, dass sich noch heute in Niederösterreich aus Orts- namen eine Kette von Befestigungen ablesen lässt: Zei- selmauer, Traismauer, Mauer bei Melk, Mauer-Öhling. Andere Siedlungen weisen auf die lateinischen Namen der hier stationierten volksmäßig einheitlichen Abteilun- gen hin: So hießen Castra Batava (Passau) nach den Ba- tavern in Holland, Comagenae (Tulln) nach einer Land- schaft in Mesopotamien und Asturis (Klosterneuburg) nach den spanischen Asturern. Von Diokletian bis zur Räumung der Donauprovinzen Die große Verwaltungsreform Kaiser Diokletians hatte auch für Norikum Folgen. Die Provinz wurde in ein Bin- nennorikum (weiterhin mit Virunum als Hauptstadt) und ein Ufernorikum (wahrscheinlich mit Lauriacum als Hauptort) geteilt. Wegen der häufigen Germaneneinfälle verfielen aber die Städte Ufernorikums zusehends. Im Jahre 488 endete die römische Herrschaft an der Do- nau: Odoaker ließ den Donaulimes endgültig räumen.  Römische Grenzlinie am rechten Donauufer: Wachposten und Wachturm mit Fackeltelegraph. (Trajanssäule, Gipsabguss, Rom, 113 n. Chr.) Fragen und Arbeitsaufträge 1. Ordne die auf dieser Doppelseite abgedruckten Fotos von römischen Überresten auf dem Gebiet des heutigen Öster- reich in den thematischen Zusammenhang ein. 2. Beschreibe die Karte oben. Erkläre, wo das römische Stra- ßennetz noch den heutigen Hauptverbindungen entspricht und wo nicht. Erläutere die möglichen Ursachen. 3. Recherchiere, welche römischen Siedlungen es in der Nähe deines Schul- oder Wohnortes gab und welche Überreste dort noch vorhanden sind. Welche Ortsnamen in der Nähe deines Schulortes gehen auf keltische oder römische For- men zurück? Castra Regina (Regensburg) Castra Batava (Passau) Boiodurum Iovuacum (Schlögen) Ad Maurus (Eferding) Ovilava (Wels) Lentia (Linz) Lauriacum (Lorch) Arelape (Pöchlarn) Namare (Melk) Favianae (Mautern) Comagena (Tulln) Cetium (St. Pölten) Aquae (Baden) Vindobona (Wien) Scarbantia (Ödenburg) Carnuntum Savaria (Steinamanger) Tergolape (Timelkam) Iuvavum (Salzburg) Cucullae (Kuchl) Vocarium (Werfen) Stiriate (Liezen) Surontium (Trieben) Poedicum (Bruck a. d. Mur) Flavia Solva (Wagna) Noreia Poetovio (Pettau) Neviodunum (Agram) Emona (Laibach) Virunum (Zollfeld) Teurnia (St. Peter i. H.) In Murio (Mauterndorf) Aguntum (Lienz) Bauzanum (Bozen) Tridentum (Trient) Veldidena (Wilten) Maia (Meran) Inutriumo (Nauders) Brigantium (Bregenz) Kambodunum (Kempten) Augusta Vindelicorum (Augsburg) Curia (Chur) Brenner Aquileia Celeia (Cilli) Gabromagus (Windischgarsten) L i mes B e r n s t e i n s t r a ß e Italien Rätien Norikum Pannonien Markomannen Quaden R h e n u s ( R h e i n ) Lacus Venetus (Bodensee) A e n u s ( Inn ) Isa r a ( I sa r ) I s o n t a ( S a l z a c h ) A n i s u s ( E n n s ) D a n u v i u s ( D o n a u ) Mu r u s ( M u r ) Legionslager Kastell Stadt, Siedlung Römische Reichsstraße Zi l l e r  Die Karte zeigt die wichtigsten römischen Städte, Befestigungen und Straßen auf österreichischem Boden. Österreich von der römischen Herrschaft bis zur Neuzeit 159 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verla s öbv

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