Zeitbilder 5, Schulbuch

Q Kaiser Otto III. verleiht Markt, Münze, Zoll und Bann für Villingen, 29. 3. 999: […] wir schenken, erteilen und ge- ben unserem Grafen Berthold Recht, Berechtigung und Gewalt, in seinem Ort genannt Villingen einen öffentlichen Markt zu legen und einzurichten mit Münze und Zoll und dem Bann (= Gerichtsbar- keit) über die Grafschaft Baar, die Graf Hildibald hält. […] (Zit. nach: Schmieder, Die mittelalterliche Stadt, 2005, S. 49) Das Marktrecht wurde zur Grundla- ge des Stadtrechtes, in welchem der Stadtherr den Bürgern nicht selten weitgehende Selbstverwaltung zu- gestand. Die ältesten Stadtrechte in Österreich wurden Enns (1212) und Wien (1221) verliehen. Q Aus dem Wiener Stadtrecht: Schlägt ein Bürger einem an- deren Hand oder Fuß, Auge, Nase oder ein anderes Glied ab, so hat er dem Richter 10 Talente und dem Verwundeten ebenso viel zu bezahlen. Hat er kein Geld, so büßt er Glied um Glied. Der Bür- ger, in dessen Haus Feuer ent- steht, sodass die Flammen zum Dach hinausschlagen, zahlt dem Richter 1 Talent Strafe. Aus den angesehensten und verständigs- ten Bürgern der Stadt sollen 24 gewählt werden, die in Eid zu neh- men sind und bei jedem öffentli- chen Kauf oder Verkauf wenigs- tens durch zwei Mitglieder vertre- ten sein sollen. (Zenz, Geschichte aktuell 2, 1981) Die städtische Selbstverwaltung L Wachstum und zunehmende wirtschaftliche Entwicklung führten im Verlauf des 11. und 12. Jh. zu markanten Veränderun- gen in den Städten. Immer öfter schlossen sich ihre Einwohner zu Interessengemeinschaften zusam- men, um ihre Stellung gegenüber dem Herrn der Stadt zu stärken. Oft genug lassen die Quellen er- kennen, dass nicht der erste An- fang der Gemeinschaftsbildung erfasst werden kann, sondern erst ein späteres Stadium der Entwick- lung. Aktenkundig wurden solche Bewegungen erst zu einem Zeit- punkt, zu dem sie mit der Macht des Stadtherrn in Konflikt gerieten. Was dann erkennbar wird, ist ein rasch zunehmendes politisches S C H W E D E N  Die wichtigsten europäischen Handelsstädte und Handelsverbindungen im 14. und 15. Jh. Beschreibe die wichtigen Handelsverbindungen in Europa im 14. und 15. Jh. Arbeite dabei die Rolle der Hafenstädte heraus. Ermittle jene Regionen, in welchen die Handelsverbindungen über Europa hinausgehen. Längsschnitt 140 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=