Zeitbilder 5/6, Arbeitsheft

M4 In Tommaso Campanellas (1568–1639) „Sonnenstaat“ sind das gesamte Leben der Bevölkerung, Ehe, Nach- kommenschaft und Eigentum ebenfalls sehr genau geregelt, wie es der Oberpriester Sol und seine drei Berater bestimmen: (…) Das aber weiß ich und habe es gesehen, dass bei den Solariern die Frauen den Dienstleistungen und dem Ehelager nach gemeinsam ist. Aber nicht nach Art der wilden Thiere, dass sie sich jedes ihnen be- gegnenden Weibes bemächtigen, sondern, wie es heißt nach dem Gesetze der Zuchtwahl. Ich glaube aber, dass sie sich da irren, obwohl sie sich durch die Autorität des Sokrates, Plato und des heiligen Clemens decken, die, wie du gesagt hast, jedenfalls falsch ausgelegt worden ist. Sie behaupten, der heili- ge Augustin habe den Kommunismus gebilligt, aber nicht den der Weiber (...) Und unsere Kirche habe bloß, um ein noch größeres Übel zu vermeiden, die Gütergemeinschaft einge- führt, nicht aber, um ein noch größeres Gut einzufüh- ren. Sie könnten ja mit der Zeit diesen Gebrauch ab- legen, weil zwar in den unterworfenen Städten die übrigen Dinge, aber nicht die Frauen gemeinsam sind, mit Ausnahmen ihrer Dienstleistungen und Kunstfertigkeiten. (…) (Campanella, Tommaso: Der Sonnenstaat. Übers. v. Ignaz Emanuel Wessely, München 1900, S. 4–75. Entstanden 1602, zweite Fassung 1611. Online auf der Internetseite der Zenodot Verlagsgesellschaft mbH: http://www.zeno.org (21. 07. 2014)) Online-Ergänzungen mi78ku Vergleiche die Ansichten Platons und des Thomas Morus (M1 und M2) in Bezug auf die Zahl der Nachkommen, deren Erziehung und den Umgang mit einer drohenden Überbevölkerung, indem du die unten stehende Tabelle vervollständigst. (Rekonstruktionskompe- tenz / A II) Platon: Politeia (Hüter) Thomas Morus: Utopia Festlegung der Kinderzahl (ja / nein /wie?) mögliche Begrün- dung für diese Vorgehensweise Wie wachsen die Kinder heran? mögliche Begrün- dung für diese Vorgehensweise Wie hält man die Bevölkerungszahl stabil? mögliche Begrün- dung für diese Vorgehensweise Analysiere M1, M3 und M4 daraufhin, wie die einzelnen Staatsmodelle zu Privateigentum stehen. Die Wohnsituation ist jeweils gleich geregelt, wie der Umgang mit dem übrigen Privateigentum. (Rekonstruktionskompetenz / A II) Platon Politeia (Hüter) Morus: Utopia Campanella: Sonnenstaat 1 2 31 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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