Zeitbilder Politische Bildung 2-4, Arbeitsheft

61 im Mai Malaysia, China und Australien auf, alle Daten offenzulegen, die angeblich darauf hinweisen, dass die Maschine in den Indischen Ozean stürzte. Die Behörden stellten die Informationen letztendlich zur Verfügung – neue Erkenntnisse lieferten diese jedoch nicht. Im Juni starteten Bajc und andere Hinterbliebene eine Kampagne, um fünf Millionen Dollar (3,8 Millio- nen Euro) Belohnung für Informanten aussetzen zu können, die Hinweise auf den Verbleib der Boeing 777 liefern. Die Aktion brachte jedoch nur rund hunderttausend Dollar ein. Einige Angehörige beginnen zu resignieren. „Es ist ermüdend, und ein Teil in dir will das alles hinter sich lassen“, sagt der Inder K.S. Narendran, dessen Frau den Flug MH370 genommen hatte. Bajc wiede- rum nimmt inzwischen nicht mehr an den Videokonferenzen teil. Stattdessen sucht sie nach anderen We- gen, Druck auf die Behörden ausüben zu können. Eine Möglichkeit wären Klagen gegen Malaysia Airli- nes oder Boeing, meint sie. Auch ein halbes Jahr nach dem Verschwinden der Maschine MH370 gibt es keine Spur. Bisherige Suchen blieben erfolglos. Noch in diesem Monat soll eine niederländische Firma damit beginnen, ein 60.000 Quadratmeter großes Meeresgebiet abzusuchen. Der Wille der Angehörigen ist jedoch nicht so leicht zu brechen. Ein Beispiel dafür ist Wang, welcher sein Studium in Schweden aufgab und zu seiner trauernden Mutter ins chinesische Anyang zurückkehrte. „Ich bin sein einziger Sohn. Egal, was passiert ist, wir müssen die Opfer zurückbringen“, sagt Wang. „Wenn ich das nicht tue, werde ich mich immer schuldig fühlen.“ (Salzburger Nachrichten, September 2014) Flug MH370: Hacker stehlen Daten von Ermittlern Hacker haben MH370-Ermittler bespitzelt und nach Angaben malaysischer Behörden Daten von ihren Computern gestohlen und nach China geschafft. Schon einen Tag nach dem Verschwinden von Flug MH370 am 8. März habe es den ersten Angriff gegeben, berichtete der Chef der malaysischen Agentur für Internetsicherheit, Amirudin Abdul Wahab, der Zeitung „Star“ am Mittwoch.Von dem Datendiebstahl betroffen seien Gesprächsprotokolle und vertrauliche Informationen, so Wahab. Er habe die internatio- nale Polizeiorganisation Interpol eingeschaltet. Rätsel um Flug MH370 Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord war auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking vom Radar verschwunden. Satellitensignale zeigten später, dass sie noch stundenlang Rich- tung Süden flog. Sie dürfte im Indischen Ozean abgestürzt sein, als der Treibstoff ausging. Von dem Wrack fehlt noch jede Spur. Niemand weiß, was sich an Bord abgespielt hat. Zwei Drittel der Insassen waren Chinesen. Angehörige und chinesische Behörden warfen den Malay- siern schludrige Ermittlungen vor und argwöhnten öffentlich, dass sie wichtige Informationen zurück- hielten. Ein unbemanntes U-Boot hatte den Meeresboden rund 2.000 Kilometer westlich von Perth an der austra- lischen Westküste wochenlang erfolglos nach dem Wrack abgesucht. Die Suche wurde Ende Mai einge- stellt, um den Meeresboden zu kartographieren und das Suchgebiet einzuschränken. 43.000 von 60.000 Quadratkilometern waren bis Mitte August vermessen. (Kronen Zeitung, August 2014) Arbeitsauftrag 2: Sammelt einen Tag lang so viele Tageszeitungen wie möglich. Entscheidet euch in der Gruppe für eine bestimmte Meldung, die in allen Zeitungen vorkommt. Schneidet sie aus, klebt sie nebeneinander auf und analysiert sie nach Umfang, Inhalt, Details, Ungereimtheiten etc. Arbeitsauftrag 3: Erörtert in der Klasse den Satz „In der Zeitung steht immer die Wahrheit“. Bildet zwei Gruppen. Eine Gruppe sammelt Argumente, warum dieser Satz stimmt, eine Gruppe sammelt Argumente, wieso dieser Satz nicht stimmen kann. Setzt euch einander gegenüber und führt ein Streitgespräch, in dem ihr die Diskussionsregeln beachtet. Zeitbilder 4, S. 124 f. Nu zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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