Zeitbilder Politische Bildung 2-4, Arbeitsheft

60 29 Die Wahrheit in der Zeitung Arbeitsauftrag 1: Vielleicht hast du auch schon bemerkt, dass in verschiedenen Tageszeitungen unterschiedlich über Ereignisse berichtet wird. Vergleicht in der Gruppe die unten angeführten Zeitungsausschnitte und haltet Gemeinsamkeiten und Unterschiede in einer Tabelle fest. Welcher Ausschnitt erscheint dir am sachlichsten? Welcher erzählt die Geschichte bestimmter Menschen und warum? Flug MH370 – Neue Suchaktion soll in zwei Wochen beginnen Mit einer aufwendigen Unterwasseraktion soll in zwei Wochen die Suche nach dem verschollenen Malaysia-Airlines-Flug MH370 fortgesetzt werden. Geplant sei eine intensivere Suche unter Wasser, die ein Seegebiet von 60.000 Quadratkilometern im Indischen Ozean abdecke, sagte der australische Pre- mierminister Tony Abbott bei einem Besuch in Malaysia am Samstag. Die Suche nach der verschwundenen Maschine werde so lange wie nötig weitergehen, betonte er. Flug MH370 war am 8. März auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen ver- schwunden. Seitdem fehlt von der Boeing 777 jede Spur. Eine Suche zu Wasser und aus der Luft brachte bisher keinen Erfolg. An Bord der Maschine waren 239 Menschen, zwei Drittel der Passagiere stammten aus China. Sechs weitere kamen aus Australien. Angeführt wird die Suche von Australien. Der malaysi- schen Regierung von Ministerpräsident Najib Razak wurde vorgeworfen, unkoordiniert und undurch- sichtig bei der Suche nach dem Flugzeug vorzugehen. (Tiroler Tageszeitung, September 2014) Flug MH370 seit einem halben Jahr verschwunden Bereits ein halbes Jahr ist es nun her, dass der Flug MH370 spurlos verschwunden ist. Alle bisherigen Suchen nach Wrackteilen im Indischen Ozean blieben bisher ohne Erfolg. Was bleibt, sind zahlreiche Angehörige, welche die verzweifelte Suche nach ihren Lieben nicht aufgeben. Viele von ihnen haben sich mit anderen Hinterbliebenen organisiert um gemeinsam nach Antworten zu suchen. Einer von ihnen ist Jimmy Wang, ein 31-Jähriger Chinese, welcher Physik studiert. Sein ganzes Leben lang hegte er kei- nerlei Interesse an der Luftfahrt, bis zu jenem 8. März, an dem der Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwand. Wangs Vater war einer der 239 Menschen an Bord der Maschine. Seit- her verbringt Wang Abend für Abend vor dem Computer und liest alles im Internet, was er über die tech- nischen Eigenheiten der Boeing 777 finden kann. So wie Wang geht es Hunderten Angehörigen der Ver- schollenen. Um das mysteriöse Verschwinden zu enträtseln, tauschen sie sich über Sprach- und Landes- grenzen hinweg aus. Über das soziale Netzwerk Facebook bleiben sie in Kontakt oder diskutieren über den Internet-Telefondienst Skype die neuesten Theorien zur Ursache des Absturzes. „Voice370“ nennt sich der Zusammenschluss engagierter Angehöriger. Luftfahrtexperten und Juristen beraten die etwa 300 Mitglieder. Auch ähnliche Gruppen, die sich nach anderen Flugzeugabstürzen gebildet hatten, un- terstützen sie. „Das ist wirklich eine gute Gemeinschaft“, sagt Sarah Bajc aus den USA. Ihr Lebensge- fährte Philip Wood saß in der malaysischen Maschine. „Ich fühle mich verpflichtet, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um Philip zu finden. Das schulden wir ihm und den anderen.“ Auch private Treffen finden zwischen den Angehörigen statt. Geschrieben und gesprochen wird dabei meist Englisch, wobei zweisprachige Chinesen für ihre Landsleute übersetzen. 153 der 239 Insassen des Flugzeuges waren Chinesen. Doch viele von ihnen üben heftige Kritik an Malaysia Airlines und fühlen sich sowohl von der Flugge- sellschaft als auch von den Behörden im Stich gelassen. Sie werfen ihnen vor, am Tag der Katastrophe untätig geblieben zu sein und Informationen zurückzuhalten. In einem offenen Brief forderte „Voice370“ Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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