Zeitbilder Politische Bildung 2-4, Arbeitsheft

13 Arbeitsauftrag 4: Lies den folgenden Artikel und arbeite die darin enthaltenen Informationen heraus. Notiere die Schlüsselwörter des Artikels. Fasse deine Ergebnisse kurz zusammen und stelle sie der Klasse vor. Arbeitsauftrag 5: Beurteile die Aussagen und Behauptungen des folgenden Artikels in einer schriftlichen Stellungnahme. Männer sind angeblich stark und Frauen das „schwache Geschlecht“. Frauen reden den ganzen Tag, Männer können nicht zuhören. Mädchen tragen rosa Kleidchen und spielen mit Puppen, Jungen prügeln sich gern und lieben Autos. Die meisten Menschen haben bestimmte Vorstellungen davon, welche Ver- haltensweisen typisch für Männer sind und welche Eigenschaften besonders Frauen auszeichnen. Es gibt viele Vorurteile und Verallgemeinerungen, aber man kann im täglichen Leben tatsächlich viele Verhal- tensunterschiede zwischen Männern und Frauen entdecken. Woher kommt das? Sind Männer und Frau- en oder Jungen und Mädchen wirklich so verschieden? Die Verständigungsschwierigkeiten zwischen Männern und Frauen sind ein beliebtes Thema. Der Unter- schied zwischen den Geschlechtern ist ein beliebtes Thema. Es gibt viele Bücher, die nur davon handeln, dass sich Frauen und Männer einfach nicht verstehen, und auch viele Liebesfilme oder Komödien bauen auf Konflikten und Missverständnissen zwischen Mann und Frau auf. Ebenso in Talkshows oder Come- dy-Sendungen im Fernsehen begegnet man ständig diesem Thema – besonders gefragt sind Witze, die mit typischen Klischees (das sind eingefahrene Denkmuster oder verallgemeinerte Zuschreibungen von Eigenschaften) über Männer oder Frauen spielen. Das funktioniert deshalb so gut, weil jeder von uns aus dem täglichen Leben Erfahrungen mit dem ande- ren Geschlecht mitbringt und deshalb seine eigenen Vorstellungen hat. In der Kindheit geht es bereits los: Von Mädchen wird meistens erwartet, dass sie gern mit Puppen oder Plüschtieren spielen, während für viele Menschen ein typischer Junge Fußball spielt und oft mit aufgeschlagenen Knien nach Hause kommt. Doch tatsächlich gibt es nicht wenige Mädchen, die lieber auf Bäume klettern, als sich Zöpfe zu flechten, und viele Jungen interessieren sich nicht so sehr für Autos, sondern malen zum Beispiel gern. Raufereien gelten als typisch für Jungen. Früher wurden die Rollenbilder für Mann und Frau als Vorgabe gesehen, wie die Geschlechter sein mussten – und wer nicht in dieses Bild passte, musste sich ändern. Vor rund 100 Jahren war es zum Beispiel für die meisten Menschen ganz selbstverständlich, dass die In- teressen einer Frau sich ausschließlich auf die Familie und den Ehemann richten mussten – es war Mäd- chen und Frauen schlichtweg lange nicht möglich, andere Interessen auszuleben als diejenigen, die von der Gesellschaft vorgegeben waren. Und auch Jungen und Männer hatten es schwer, wenn sie nicht den Rollenvorstellungen der Gesellschaft entsprachen. Heute trifft das so nicht mehr zu. Frauen und Männer sind laut Gesetz gleichberechtigt und die meisten Frauen wollen sich ebenso wie Männer nach ihren persönlichen Interessen und Fähigkeiten entfalten. Wir sind uns heutzutage mehr darüber bewusst, dass beide Geschlechter viele Seiten haben. Vor nicht allzu langer Zeit war es noch verpönt, wenn ein Mann Gefühle zeigte, heute finden es zum Glück immer mehr Männer ganz normal. Es ist für uns heute nichts Außergewöhnliches mehr, wenn Frauen privat und im Beruf „ihren Mann stehen“ (auch in Sprichwörtern und Redewendungen stecken noch bestimmte Rollenvorstellungen). Aber trotzdem gibt es noch Unterschiede zwischen den Geschlechtern und nach wie vor gibt es Dinge, die viele von uns als „typisch Mann“ oder „typisch Frau“ ansehen. Bei einigen Menschen sind die traditionellen Geschlechterrollen noch immer fest verankert, und dies vermitteln sie auch an ihre Kinder weiter. Viele Eltern wollen aber heutzutage, dass ihr Kind es zum Bei- spiel ganz normal findet, dass Papa den Abwasch macht, während Mama das Auto repariert, und es weiß, dass es nicht nur eine Art gibt, eine „richtige Frau“ oder ein „richtiger Mann“ zu sein. Damit keine Vorurteile entwickelt werden, bemühen sich etwa immer mehr Mütter und Väter zu zeigen, dass Mäd- chen nicht immer lieb und brav sein müssen und dass Jungen auch ruhig Gefühle zeigen dürfen. (http://www.helles-koepfchen.de/artikel/2971.html ; Silvia Hähnel, 2011: Geschlechterrollen in der Gesellschaft) Zeitbilder 2, S. 17, S. 72 f., S. 112; Zeitbilder 3, S. 34 f., S. 54; Zeitbilder 4, S. 54 f. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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