Vom Kind zum Erwachsenen hormonelle Verhütungsmittel gibt es zur Einnahme in Form von Tabletten (Anti-Baby-Pille, „Pille“), als Pflaster, die auf die Haut geklebt werden (Verhütungspflaster), in Kunststoffringen, die in die Scheide eingeführt werden (Nuva-Ring), als Intra-Uterin- Pessare (Hormonspirale), als Hormonstäbchen, die unter die Haut auf der Innenseite des Oberarms eingesetzt werden (Implanon) oder als Injektion (Dreimonatsspritze). natürliche Verhütungsmethoden Anhand bestimmter Körperzeichen (Temperatur, Zervixschleim…) werden die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im Zyklus einer Frau erkannt. empfängnisbereite Zeit Zeit, in der eine Befruchtung möglich ist; beginnt zirka 3 bis maximal 5 Tage vor dem Follikelsprung und endet etwa 1 Tag danach (so lange sind Spermien und Eizelle im Eileiter überlebensfähig) regelmäßiger Zyklus Da bei jungen Mädchen die Zyklusdauer meist noch sehr schwankt, sind für sie natürliche Verhütungsmethoden ungeeignet. Du solltest jedoch schon in jungen Jahren damit beginnen, die Vorgänge in deinem Körper zu erkennen, sie bewusst mitzuerleben und die eigene Stimmung an den verschiedenen Zyklustagen zu beobachten. Du wirst dabei nach einiger Zeit feststellen können, dass beispielsweise deine Laune, das Bedürfnis nach Zärtlichkeit und das sexuelle Empfinden vom Zyklus beeinflusst werden. 169 Die „Pille“ (Anti-Baby-Pille) Verhütungsmittel bzw. -methoden sind nicht 100%ig sicher. Ein Maß für die Wirksamkeit bzw. Zuverlässigkeit der Methoden zur Schwangerschaftsverhütung ist der Pearl Index. a) Recherchiere im Internet oder einem medizinischen Lexikon die Bedeutung des Pearl Index und den Unterschied zwischen dem theoretischen und dem praktischen Pearl Index. b) Stelle Überlegungen über die Zuverlässigkeit an, wenn die Werte des praktischen und theoretischen Pearl Index ungefähr im selben Bereich liegen. c) Mache nach entsprechender Recherche für jede der auf den Seiten 96–97 angeführten Empfängnisverhütungsmethoden Angaben zur Zuverlässigkeit mithilfe des Pearl-Index. Du bist dran! Es gibt verschiedene hormonelle Verhütungsmittel Hormonelle Verhütungsmittel müssen ärztlich verordnet werden. Durch die Hormonpräparate gelangen nach und nach geringe Hormonmengen in den Körper. Sie verhindern die Verflüssigung des Schleimpfropfes im Gebärmuttermund zur Zeit der Eireife sowie das Reifen einer Eizelle im Follikel und damit auch den Follikelsprung. Chemische Verhütungsmittel sind nicht sehr sicher Chemische Verhütungsmittel in Form von Cremen, Gelees und Zäpfchen kann man in Apotheken und Drogerien kaufen. Sie werden vor dem Geschlechtsverkehr tief in die Scheide eingeführt und machen die Spermien unbeweglich oder töten sie ab. Chemische Verhütungsmittel sind nicht sehr sicher und sollten nur in Kombination mit mechanischen Methoden (zB Scheidendiaphragma) verwendet werden. Natürliche Verhütung – nur bei regelmäßigem Zyklus Bei den natürlichen Verhütungsmethoden werden keine Hilfsmittel verwendet. Sie beruhen ausschließlich darauf, dass in der empfängnisbereiten Zeit kein Geschlechtsverkehr stattfindet. Dazu ist es notwendig, dass die Frau ihren Körper selbst beobachtet und lernt, den Zeitpunkt des Follikelsprungs richtig einzuschätzen. Voraussetzung für diese Methode sind eine gesunde, regelmäßige Lebensführung und ein regelmäßiger Zyklus. Sterilisation – Durchtrennung von Spermien- bzw. Eileiter Unter Sterilisation versteht man das Unfruchtbarmachen durch operative Abklemmung oder Durchtrennung der Spermien- bzw. Eileiter. Der Entschluss dazu muss gut überlegt sein, da es sich in den meisten Fällen um einen nicht mehr rückgängig zu machenden Eingriff handelt. Gemäß §90(2) des österreichischen Strafgesetzbuches ist die Sterilisation zur Empfängnisverhütung erst ab dem vollendeten 25. Lebensjahr erlaubt. Notfall-Verhütung einer Schwangerschaft: Die „Pille danach“ Die „Pille danach“ ist keine Möglichkeit für eine regelmäßige Empfängnisverhütung, sondern nur für den Notfall gedacht, etwa wenn ein Kondom in der kritischen Zeit gerissen ist. Das hochdosierte Hormonpräparat bewirkt eine Verschiebung des Follikelsprungs um einige Tage. In dieser Zeit sterben die Spermien ab. Hat bereits ein Follikelsprung stattgefunden, ist das Präparat allerdings wirkungslos. Deshalb muss die „Pille danach“ so rasch wie möglich nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden – je nach Wirkstoff spätestens innerhalb von drei bzw. fünf Tagen nach dem Geschlechtsverkehr. Die „Pille danach“ kann man in allen österreichischen Apotheken ohne Altersbeschränkung rezeptfrei kaufen. Mögliche Nebenwirkungen nach Einnahme des Präparats sind unter anderem Übelkeit, Kopfschmerzen und Schmerzen im Unterbauch. 97 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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